Duc's Blog

Eishockey ist in vielerlei Hinsicht eine attraktive Sportart. Nicht nur das Geschehen auf dem Eis, sondern auch das Umfeld, die Berichterstattung der Medien, die Fans, die Stimmung in den Stadien und die Problematik der Sicherheit rund um die Spiele sorgen für jede Menge Gesprächsstoff.

Ich schreibe in meinem Blog vorwiegend über den Schlittschuh Club Bern.

Daneben greife ich gerne auch Themen wie Verbandspolitik und das Schiedsrichter- und Verbandsgerichtswesen auf. Ebenfalls am Herzen liegen mir gesellschaftspolitische Aspekte, welche sich bei der Sicherheitsproblematik in und um die Stadien in zuweilen wenig erfreulicher Art und Weise manifestieren.

Mittwoch, 7. Oktober 2015

Auf der Suche nach kreativem Murks

10 Spiele, 5 Siege, 5 Niederlagen, 14 Punkte und ein positives Torverhältnis von 32 zu 27. Das sagt uns ganz nüchtern und objektiv die offizielle Tabelle von Swiss Ice Hockey, wie man das heute auf Neudeutsch zu sagen pflegt.

Was lesen wir daraus? Nach zehn Spielen geht es ja bei mir gewöhnlich darum, den Saisonstart zu beurteilen. Nach den Startspielen wurde ja bereits von einem gelungenen Auftakt schwadroniert, was natürlich wenig Ernst zu nehmen ist.

Zehn Spiele, 14 Punkte. Aufgerechnet auf die 50 Spiele der Qualifikationsrunde ergäbe das exakt 70 Punkte, 
womit wir uns mit grösster Wahrscheinlichkeit genau dort befinden würden, wo ich den SCB in meiner strengen Saisonprognose hingesetzt habe: In der Abstiegsrunde!

32 zu 27. Hochgerechnet auf 50 Spiele ergäbe das 160 zu 135. Aktuell spielen wir mit einem 3.2 : 2.7 Schnitt. Gemessen an den Toren, die wir schiessen und man jammert ja, man schiesse zu wenig Tore, holen wir eindeutig zu wenig Punkte. Warum das so ist, wissen wir alle. Ein Gegentorschnitt von 2.7 ist gewöhnlich nicht der Schnitt eines Spitzenteams.

Leader Fribourg erhält mit 2.3 zwar auch eher viele Gegentore, aber die werden, wie wir wissen, ja auch niemals Meister. Der Tabellenzweite Zug repräsentiert da schon eher ein Spitzenteam. Die schiessen in etwa gleichviele Tore wie der SCB, kassieren aber im Schnitt nur 1.8 Gegentore pro Spiel. Ein Spitzenwert.

Das ideale Resultat gemäss Duc lautet 3:2, ohne das leere Tor zu treffen. Dort müssen wir hin. Weniger Tore kassieren und in etwa gleichviele schiessen, wie wir das aktuell tun. Das Problem bei uns liegt also in der Abwehr, aber nicht beim Torhüter. Marco Bührer weist zwar nur eine Abwehrquote von 89.47 auf, aber wenn der Gegner pro Spiel gefühlte zehn mal alleine vor unserem Gehäuse auftaucht, kann man diese Quote relativieren.

Jetzt hat man, wie man sehen und lesen konnte, Anpassungen in der Spielanlage vorgenommen. Ob das die Idee unseres Trainers war, oder ob ihm der Sportchef zwecks nachlassender Liebe auf die Finger geklopft, (unsere GL ist ja verliebt, in Boucher) respektive in die Taktiktafel gekritzelt hat, lasse ich mal offen. Das Resultat war, dass man nach einer Niederlagenserie zuletzt wieder zweimal gewinnen konnte.

Die Frage, die man sich in diesem Zusammenhang aber stellen darf und muss ist, ob es bei unserem Kader tatsächlich so ist, dass man zwischen guter Unterhaltung mit mangelhafter Punkteausbeute oder stinklangweiligen Siegen, also zwischen Pech und Schwefel auswählen muss. Es müsste doch möglich sein, die Balance bei ansprechendem Spiel zu finden. Sagen wir mal mit kreativem Murks.

Den Saisonstart würde ich mal mit äusserst durchzogen beurteilen. Was mir sehr gut gefällt ist die Leistungsbereitschaft in diesem Team. Da wurde eine wirklich gute Basis gelegt. Mangelhaft ist die Kreativität im Spiel, das ist mir zu durchschaubar und die Balance. Ob das jetzt an der fehlenden Qualität in der Abwehr oder am System liegt, lasse ich mal offen. Da gibt es verschiedene Meinungen die je nach Windrichtung ändern. Ich würde trotzdem anregen, es mit einem zusätzlichen ausländischen Verteidiger zu versuchen. Der Zeitpunkt wäre infolge unserer Verletzungshexe jetzt günstig.

In Arno Del Curtos Idealaufstellung ist der zwanzigjährige Marc Aeschlimann hinter Lindgren, Walser und Corvi als vierter Center fix eingeplant. Wir haben auch Jungspieler, die man laufen lassen, denen man Vertrauen schenken sollte! Mann muss ihnen nach jedem guten Einsatz auf die Schultern klopfen und wenn es nicht läuft, hinter ihnen stehen und sie pushen! Brauchen wir wirklich 700 Ausländer im Sturm?

Positiv ist, dass man jetzt offensichtlich nicht den erstbesten Hallodri als Ersatzausländer verpflichtet. Wenn man am Wochenende halt nur mit zwei spielen kann, dann ist es so. Wir haben wie oben beschrieben, Jungspieler, die auf Einsätze brennen. Wichtig ist, dass man nicht irgendeinen holt, sondern einen, der die Mannschaft weiterbringt. Wenn man gleichzeitig auch noch die Spielanlage analysiert, kann man jetzt vielleicht sogar korrigieren. Dann hätte die Verletzungsmisere vielleicht sogar ihr Gutes.

Schauen wir mal, was passiert. Der SCB braucht jetzt sicher mal etwas Ruhe. Also nicht hyperventilieren, sondern hingehen, Bier saufen und Würste fressen!

Habt Spass dabei.

Sven forever!

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