Duc's Blog

Eishockey ist in vielerlei Hinsicht eine attraktive Sportart. Nicht nur das Geschehen auf dem Eis, sondern auch das Umfeld, die Berichterstattung der Medien, die Fans, die Stimmung in den Stadien und die Problematik der Sicherheit rund um die Spiele sorgen für jede Menge Gesprächsstoff.

Ich schreibe in meinem Blog vorwiegend über den Schlittschuh Club Bern.

Daneben greife ich gerne auch Themen wie Verbandspolitik und das Schiedsrichter- und Verbandsgerichtswesen auf. Ebenfalls am Herzen liegen mir gesellschaftspolitische Aspekte, welche sich bei der Sicherheitsproblematik in und um die Stadien in zuweilen wenig erfreulicher Art und Weise manifestieren.

Sonntag, 15. September 2013

Fahrig, lustlos und undiszipliniert


Der SCB kassierte gegen ein in allen Belangen überlegenes Lugano eine diskussionslose und verdiente 5:1 Schlappe. Die Mannschaft wirkte dabei alles andere als meisterlich. Der Auftritt wirkte im Gegenteil fahrig, lustlos und äusserst undiszipliniert.

Ich hatte eigentlich gehofft, dass Auftritte wie der gestrige gegen Lugano erst kommen würden, wenn sich das Laub an den Bäumen verfärbt hat. Man könnte meinen, dass das schwache Abschneiden in der European Trophy, in der man lediglich zwei von acht Spielen gewinnen konnte und am Schluss den enttäuschenden letzten Platz belegte, das Team etwas wachrütteln würde. Gestern vermittelte die Mannschaft aber den Eindruck, als hätte sie nicht wirklich Lust zum Eishockey spielen. Nachdem man in den Startminuten durchaus das Gefühl hatte, man wolle nach den defensiven Aussetzern am Freitag gegen Zug eine etwas solidere Gangart einschlagen, schlug das Ganze noch im Startdrittel in konfuses, fast lustloses Gekraue um.

Lugano wurde nach einer Phase des Abtastens immer besser, wirkte eingespielt und hungrig, während dem es beim SCB an allem mangelte. Man wirkte behäbig, unpräzis, langsam und zu allem Übel auch noch undiszipliniert.

Nachdem der SCB bis zur 25. Minute nach Toren von Brett McLean und Stefan Ulmer mit 2:0 in Rückstand geriet, konnte Christoph Bertschy in der 31. Minute noch einmal den Anschlusstreffer markieren. Zu diesem Zeitpunkt durfte man durchaus noch einmal hoffen, dass der SCB den Weg ins Spiel noch einmal findet. Leider war es aber ebendieser Christoph Bertschy, der das Spiel zwei Minuten vor Ende des zweiten Drittels, nachdem der SCB schon eine kleine Bankstrafen wegen zu vielen Spielern auf dem Eis kassiert hatte, mit einem saublöden Bandencheck in der Offensivzone wegwarf.

Die Luganesi fackelten nämlich in Überzahl nicht lange. Sie machten in den ersten zwei Dritteln aus drei doppelten Überzahl-Gelegenheiten drei Tore, wobei sie einmal sechs und einmal acht Sekunden brauchten, um die Gelegenheit zu nutzen. Wer die Strafenflut nun aber den Schiedsrichtern anlasten will, liegt falsch. Gewiss, Reiber/Mandioni pfiffen Nulltoleranz im formalistischen Beamtenstil. Allerdings auf beiden Seiten. Auch Lugano erhielt nämlich sieben kleine Strafen, aus denen man hätte Profit schlagen können.

Zusammenfassend würde ich die Leistung des SCB als sackschwach und peinlich taxieren. Kaum eine Torchance, defensiv inexistent, uninspiriert, ungeschickt, unorganisiert, einfach unterirdisch. 9 Gegentore in zwei Spielen und so etwas wie ein Boxplay habe ich im Spiel des SCB noch nicht erkennen können. Einmal in Unterzahl, kassiert man innert Sekunden das Gegentor.

Gerne würde ich aus dem gestrigen Spiel auch einen oder mehrere positive Punkte ansprechen. Leider kann ich beim besten Willen keinen finden. Das Spiel war aus Berner Sicht eine Qual zum anschauen, Chancen auf den Sieg hatte man keine und Spieler, die man positiv hervorheben könnte, habe ich auf Berner Seite keine gesehen. Am ehesten vielleicht noch Geoff Kinrade, welcher bereits gegen den EVZ eine gute Leistung gezeigt hatte.

Zum Glück fahre ich in einer Woche in die Ferien. Wenn man sich nicht blitzartig besinnt, wird es am Dienstag gegen den ZSC noch einmal eine Brause absetzen. Dann folgt der schwierige Gang zum gut gestarteten Aufsteiger Lausanne. Und wie der SCB gegen Liganeulinge zu agieren pflegt, wissen wir. Ajoie, Basel, Biel...

Aber kein Problem. Ärger ist Bestandteil der Leidenschaft und Theater gehört zum Zirkus Maximus, wie die Kirche ins Dorf. Schauen wir wie sich die Dinge entwickeln werden. Eine erste Bilanz wird man sowieso erst nach etwa zehn Spielen ziehen können.

Für mich ist der Massstab aber klar: 2/3 der möglichen Punkte müssen für den SCB angestrebt werden. Mit Hühnerhaufenhockey wird das aber nicht zu schaffen sein.

Ä schöne Sunntig

1 Kommentar:

  1. es ist schon ein armutszeugniss, wenn man einen einzigen spieler für die niederlage verantwortlich macht. nebenbei....95 - 99 % aller strafen sind saublöde strafen.....von diesen gab es in diesem spiel ein menge....und nicht nur die von der nr. 94.

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