Duc's Blog

Eishockey ist in vielerlei Hinsicht eine attraktive Sportart. Nicht nur das Geschehen auf dem Eis, sondern auch das Umfeld, die Berichterstattung der Medien, die Fans, die Stimmung in den Stadien und die Problematik der Sicherheit rund um die Spiele sorgen für jede Menge Gesprächsstoff.

Ich schreibe in meinem Blog vorwiegend über den Schlittschuh Club Bern.

Daneben greife ich gerne auch Themen wie Verbandspolitik und das Schiedsrichter- und Verbandsgerichtswesen auf. Ebenfalls am Herzen liegen mir gesellschaftspolitische Aspekte, welche sich bei der Sicherheitsproblematik in und um die Stadien in zuweilen wenig erfreulicher Art und Weise manifestieren.

Montag, 9. September 2013

Saisonprognose mit viel Gefasel


Nachdem ich in meinem letzten Blog offenbar die Fussballfans, die Hockeyfans und die Tom Lüthi Fans brüskiert habe, weil ich wieder einmal Dinge verglichen habe, «die man nicht vergleichen kann», weiss ich nicht so recht, wie ich mich heute aufführen soll. Dabei habe ich lediglich Äpfel und Birnen genommen, etwas Hafer hinzugefügt und das Ganze zu einem bekömmlichen Birchermüesli gemixt. Ein gesunder Mix, da kann man mir sagen was man will.

Quer denken, schräg schreiben und am Schluss das Gefühl haben, die Weisheit mit dem Löffel gefressen zu haben, soll auch dieses Jahr wieder die Devise sein. Vielleicht hilft mir dieser Vorsatz aus meiner kreativen Krise, in der ich mich momentan befinde.

Di huere Büglerei raubt mir zurzeit etwas die Fantasie. Aber ich kann nicht anders, sonst ginge die ganze Sache den Bach herunter. Das Risiko, dereinst einer von vielen auf dem Friedhof zu sein, die sich immer für unersetzlich hielten, nehme ich auf mich. Schätzen tut das zwar niemand und vermutlich ginge es auch ohne mich, vielleicht noch besser. Aber wenn es anders wäre, gäbe es bessere Blogs, dafür weniger Kohle. Ihr wisst ja, entweder Zit u ke Gäud, oder Gäud u ke Zit. Ich ersticke in der Kohle.

Item, das Vorbereitungsgekraue, respektive das Drumherum am Samstag war gewaltig. Schade, wurde der Anlass nicht als Kickoff deklariert. Es hätte weiss Gott nicht viel mehr gebraucht.

Statler ist nicht mehr der jüngste und hatte keinen Chauffeur, deshalb hat er es vorgezogen, die Tränke vor dem Spiel gegen Gottéron auszulassen. Er hatte wohl Angst, sonst nichts mehr von diesem letzten Vorbereitungsgekraue mitzubekommen.

Der neue Würfel sei ein iPod, allenfalls ein Laptop, wenn man ihn mit dem in Boston vergleiche, meinte er gewissermassen als Begrüssung, als er endlich eintraf. Ihr werdet es nicht glauben, aber Waldorf und Statler haben gestern derart gemotzt, dass wir vor dem Eingang A nur noch blöd angeschaut wurden und in der zweiten Drittelspause ist uns gar einer davongelaufen, als ihn Waldorf über eine Zuchtsorte des Gemüsekohls (Brassica oleracea) mit fleischigen, in einem Kopf zusammenstehenden Blütensprossen, die als Gemüse (genauer: als Blütengemüse) gegessen werden, befragen wollte. Man nennt dieses feine Gemüse landläufig ganz einfach «Blumenkohl.»

Ich bin nicht ganz einverstanden mit den vielen skeptischen Stimmen im Zusammenhang mit der Verpflichtung von Justin Krüger. Eigentlich überhaupt nicht, ich habe mich nämlich uneingeschränkt gefreut, als seine Rückkehr bekannt gegeben wurde. Justin Krüger kann nichts für die zu hohe Erwartungen, die sein erstes Engagement beim SCB in der Saison 10/11 begleiteten. Trotzdem spielte er in jener Saison einen äusserst soliden Part und war damals einer der einzigen, der sich in den Playoffs zu steigern wusste. Justin verfügt bei mir über Kredit und ich werde ihn daher durch Grund und Boden verteidigen, wie ich es auch bei Andreas Hänni und Franco Collenberg immer getan habe. Auch Hänni ist nämlich weitaus besser und wichtiger für das Team, als man es aufgrund der zahlreichen Motzer meinen könnte. Und Franco Collenberg hat dem SCB in der letzten Saison sehr geholfen, besonders als es schwierig wurde.

«Isch dä Würfu o erscht ab 18ni», wurde ich gestern gefragt, nachdem ich Waldorf meine ID ausleihen musste, damit dieser an einem dieser sinnlos teuren und wohl von der  National Security Agency überwachten Zigarettenautomaten Nachschub für die Befriedigung seiner Drogensucht holen konnte. «Muesch haut iz Fixerstübli, dert gits herters ohni ID», erwiderte ich mit einem weiteren meiner blöden Vergleiche.

Ich gehe jetzt mal davon aus, dass dieser Würfel mehr kann, als sinnlos-übergrosse Clublogos darzustellen. Das könnte man nämlich auch mit einer Rolle Packpapier bewerkstelligen. Und für die Matchuhr abzulesen, braucht es jetzt einen Feldstecher, so klein ist die Einblendung. Dafür hat man oben im Stehplatzbereich die alten Matchuhren montiert.

«Da muesch froh si, wener nid usstigt», wurde uns im Zusammenhang mit dem Würfel erklärt. Und dann bräuchte es eben die alte Matchuhr wieder, weil man sonst nicht mehr weiterspielen könnte.

Auch die Fussball-Nationalmannschaft war natürlich ein Thema, an diesem heiteren Spielchen, von dem ich zugegebenermassen nicht sehr viel mitbekommen habe. Nur dass die Fribourger mit diesem Pflock in der Verteidigung einen Spieler verpflichtet haben, der ihnen helfen wird, nie Meister zu werden. Timo Helbling wird nämlich dafür besorgt sein, dass die Fribourger, im dümmstmöglichen Moment dämliche Strafen kassieren werden. Fribourg wird nicht Meister, soviel sei meiner Saisonprognose vorweggenommen.

Abe, d Schütteler. Wisst ihr wie ein Fussballspieler von eins bis zehn zählt? 1 – 3 -7... ähm, 5? Dümmer als ein Gebüsch nach einem Buschbrand, könnte man meinen. Ein Journalist hat mir einmal erzählt, wie es ist, mit diesem Zwilling, welcher einmal bei YB gespielt hat, ein Interview zu führen. «Da redsch gschider miteme Schimpans, da weisch wenigschtens woran dass du bisch.»

Daneben war der Anlass äusserst lustig. Die Autogrammstunde um 2300 war auch gut besucht, wenn auch nur von den grossen Kindern. Und anschliessend im «Chäs Chäuer» bewiesen die anwesenden Spieler einmal mehr ihre Bodenständigkeit. Nicht so arrogante Gebüsche im Blödmannmodus, wie ich es vorhin beschrieben habe, sondern ganz flotte Typen. Ich habe Waldorf sogar überzeugen können, dass es cool wäre, zusammen mit Justin Krüger ein Bildchen zu schiessen. Wirklich ein flotter Bursche, dieser Justin Krüger.

Beat Gerber hat gemeint, der SCB sei «parat», wobei man natürlich nicht wisse, wie die anderen drauf seien. Im Sport sei Sieg und Niederlage immer nahe beieinander, was ich vorher nicht gewusst habe. Antti Törmänen verglich den SCB, das war glaub ich in der Zeitung, mit Pudding, bei dem man Angst haben müsse, dass er einem nicht vom Teller pfluddert. Das gäbti ä schöni Morerei, etwa so, wie wenn der SCB als Top-Favorit am Strich herumgurken würde. De chöi mir de so richtig gottserbärmlich gränne u motze...

Aber eigentlich, man verzeihe mir mein Gefasel, wollte ich heute eine Saisonprognose erknorzen. Weil ich aber auf der Suche nach der verlorenen Magie in der Augen bin, mache ich es wie die Schwätzer: Den Denkapparat kurzschliessen und Gedanken ungefiltert durchs Mund, oder eben durch die Finger ins digitale Nirwana blasen. Denken ist manchmal schädlich und das Gute entspringt den Emotionen. So wie Marc Lüthis Knut. Da hat er sicher auch nicht viel gedacht, höchstens an die nützliche Presse.

Ich finde Knut mittlerweile genial. Das Heimdress ist das schönste der letzten Jahre. Schade haben die Pinsel vom Fanshop kein Auge. Ansonsten hätten sie ein Bildchen mit Nummer auf der Brust veröffentlicht. Ohne Nummer fehlt dort böse etwas und da das Dress geschaffen ist, um dort eine Nummer aufzudrucken, braucht es eben eine Nummer um gut auszusehen.

Die Berner Stadtregierung hat ja vor dem Tanz dich frei Anlass auch sehr viel gedacht. Man könnte fast von akademischer Verblödung sprechen, wenn man liest, dass die Behörden die Gewaltbereitschaft dieses Anlasses einmal mehr unterschätzt haben. Nichts gegen den Anlass im Grundsatz, obwohl wir eigentlich ziemlich frei wären, aber wer nach jedem Saubannerzug solch naiven Mist in die Welt hinausposaunt, hat zwar gedacht, aber nicht alle Tassen im Schrank. Mit etwas Bauchgefühl wäre man auf die richtige Lösung gekommen, Alternativ hätte man auch mich fragen können, aber lassen wir das. «Randbemerkung, arrogantes Arschloch», würde mein Bürokollege jetzt sagen. Aber erstens ist dieser Spruch von mir, oder ich habe ihn wenigstens adoptiert, und zweitens ist es ebendieser Bürokollege, der jeden meiner Blogs mit einem «Pfui Teufel» quittiert.

Der Spruch geht übrigens auch mit «Randbemerkung: Hält sich für unwiderstehlich», «sollte sich kritisch hinterfragen», «hält sich für unersetzlich» oder wie ihr mögt. Wirken tut er meistens, vor allem bei Leuten die ihn nicht kennen und nicht damit rechnen.

Eben, zuerst die Schwanzteams:

12. Biel

Da alle gegangen sind, die man hätte brauchen können und weil ich den Bielern die Chance geben will, auch zukünftig die besten zu sein, sollten sie 11. werden, setze ich sie auf den letzten Platz.

11. Lausanne

Der SCB hat schon immer die Aufsteiger unterstützt. Früher waren es Ajoie, dann Basel, dann eben Biel. Jetzt könnte es Lausanne sein, deshalb setze ich sie vor Biel. Mehr dürfte ohne Weltwunder aber schwierig sein.

10. Ambri

Überraschungspotential ist in Ambri durchaus vorhanden. Ich glaube aber nicht an dieses.

9. Genf

Die wären schon letztes Jahr in den Playouts gelandet, wenn sie nicht diesen fulminanten Start gehabt hätten. Und viel stärker als letztes Jahr werden die auch dieses Jahr nicht sein, wenn überhaupt.

8. Rappi

Mit Anders Eldebrink und dem schwedischen Weltmeister dürfte es reichen. We der Aebi nid Dürzug het.

Jetzt die breite Mitte, die fliessend in die Spitze übergeht:

7. Davos

Die Liga ist verdammt ausgeglichen und der HCD im Umbruch. Ambühl und Guggisberg werden zwar gut tun, aber beim HCD gibt es auch viele Fragezeichen. Schaun wir mal.

6. Lugano

Ich mag diese jungen Trainer, besonders wenn es noch Schweizer sind. Ich denke, der HC Lugano wird eine solide Saison spielen und vielleicht auch wieder einmal eine Playoff Serie gewinnen.

5. Zug

Besser als letztes Jahr dürften die Zuger kaum sein. Das Fragezeichen steht im Tor und an der Bande steht ein Choleriker mit dem Hang zum grännen. Ausserdem, oder habe ich das schon erwähnt, ist die Liga einmal mehr sehr ausgeglichen.

4. Kloten

Defensiv, besonders mit Gerber im Tor, sehr stark. Wenn es das Umfeld zulässt und Fige störungsfrei arbeiten kann, könnte es sogar bis ins Finale reichen. An Geld zum Nachlegen wird es nämlich in Kloten nicht mangeln.

3. ZSC

Meisterkandidat. Defensiv sackstark und auch sonst eine sehr starke Truppe.

2. SCB

Für den Qualisieg ist Knut wohl zu träge. Es wird wieder Höhen und Tiefen geben, wie letztes Jahr. Mit dieser Breite und dieser Qualität muss aber das Finale erreicht werden! Wenn Martin Plüss wiederum für die nötige Disziplin sorgt, Ivo Rüthemann für die Balance sorgt und Beppo dichthält, ist die Titelverteidigung möglich.

1. Fribourg

Nein, Meister werden die nicht werden, die weichen Grännis. Aber für mächtigen Qualiwirbel werden sie sorgen, bis ihnen im entscheidenden Moment der Schnauf ausgehen wird.

Ich lese das jetzt nicht noch einmal durch, i bi doch nid chrank. Sonst fange ich wieder an zu streichen und zu denken und besser wird es trotzdem nicht werden. Absteigen wird wohl niemand, schon gar nicht Ambri. Lausanne und Biel könnten ins husten kommen, wenn es von Beginn weg nicht laufen sollte.

Meister wird Bern oder Zürich. Gäbe auch einen schönen Final auf Augenhöhe. Ohne Richterligegränne und so. Und die Restschweiz könnte dann Playouts schauen, weil Finalhockey ja sowieso immer so furchtbar langweilig ist.

Jetzt freue ich mich aber auf Knut am Freitag. Die Zuger werden kommen wie die Feuerwehr, befeuert von ihrem grandiosen Scheitern im letztjährigen Halbfinale. Sollte der SCB nach dem himmeltraurigen Abschneiden in der Trophy immer noch Anzeichen von Meisterblues zeigen, werden wir wohl mit drei Niederlagen starten.

Me mues sich ja i Grund u Bode schäme, der erste Platz wurde angestrebt, den letzten hat man geholt. Zum mögge das Ganze!

Bei mir gilt dasselbe wie immer: Die ersten drei Spiel werde ich sehen, dann gehe ich Töffrasen in die französischen Alpen und sollte ich das einmal mehr überleben, gibt es nach etwa 10 Spielen eine erste Bilanz. I bi chli langsam im Visier einstellen, aber nachher kommt es messerscharf.

Und noch etwas: Auf dem Ausdruck «Turbogardner» für unsere Nummer 13 habe ich das Copyright. Jetzt muss er es nur noch bestätigen.

2 Kommentare:

  1. Turbogardner :D

    Deiner Saisonprognose kann man durchaus zustimmen! Einzig Kloten scheinst du mir etwas stark einzuschätzen, mit der Begründung "Tinu Gerber" gibst du aber ein gutes Argument... mal schauen :-)

    Hoffentlich wird es bald Freitag 19:45 ;-)

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  2. der titel lügt nicht... so viel gefasel, da mochte ich nicht einmal mehr die prognose zu lesen. schade, sonst immer top aber dieses mal nicht mein ding.

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