Duc's Blog

Eishockey ist in vielerlei Hinsicht eine attraktive Sportart. Nicht nur das Geschehen auf dem Eis, sondern auch das Umfeld, die Berichterstattung der Medien, die Fans, die Stimmung in den Stadien und die Problematik der Sicherheit rund um die Spiele sorgen für jede Menge Gesprächsstoff.

Ich schreibe in meinem Blog vorwiegend über den Schlittschuh Club Bern.

Daneben greife ich gerne auch Themen wie Verbandspolitik und das Schiedsrichter- und Verbandsgerichtswesen auf. Ebenfalls am Herzen liegen mir gesellschaftspolitische Aspekte, welche sich bei der Sicherheitsproblematik in und um die Stadien in zuweilen wenig erfreulicher Art und Weise manifestieren.

Sonntag, 6. Dezember 2015

Strichkampf

Kreativität versus Systemtreue, etwas wagen versus keine Fehler machen, geladen, bereit sein versus keine dummen Strafen holen, ruhig und abgeklärt abschliessen versus Druck und Erwartungen von aussen.

Diese Aufzählung ist keinesfalls abschliessend, aber sie umfasst in etwa die Dinge, welche in Phasen des sportlichen Hochs wie automatisch funktionieren, in Tiefs aber zu Überforderung, Angst, Blockade oder auch Übermotivation mit entsprechend unangemessenem Verhalten führen können.

Aber was erzähle ich da. Normale menschliche Reaktionen wie wir sie alle aus unserem Alltag nur zu gut kennen. Da kann nur ein uns gut gesinnter Mensch oder ein sozialkompetenter Vorgesetzter mit gutem Zureden helfen. Druck wegnehmen, dann und wann ein Lob, kleine, erreichbare Ziele um das Selbstvertrauen zu stärken.

Der SCB besteht aus einer grossen Gruppe von Menschen, welche diesen Gesetzmässigkeiten genauso unterworfen sind, wie wir alle. Eine willige Truppe, da bin ich überzeugt, welche aus diversen Gründen nicht dort ist, wo sie nach dem eigenen Selbstverständnis und dem des Umfeldes eigentlich sein sollte.

Dazu kommt eine unsägliche Pechsträhne mit Verletzungen, welche sich schon fast von Spiel zu Spiel dramatisiert.

Das führt dazu, dass die verbleibenden Spieler noch mehr forciert werden, was zu körperlicher und psychischer Ermattung führen kann. Der SCB ging am Dienstag gegen Genf bis in die letzte Sekunde an die Grenzen, am Freitag gegen Biel ebenso und am Samstag gegen Lugano noch einmal. Im Strichkampf, wo jedes Pünktlein zählt, gibt es keine Verschnaufpause. Da gilt es, in jedem Spiel das absolute Maximum herauszuholen. Gewissermassen Dauerplayoffs im Frühwinter. Und so geht es jetzt weiter, vermutlich bis in die 50. Runde.

Müde, ermattete Spieler verletzten sich schneller und schwerer, das ist gewissermassen ein Gesetz der Anatomie. Bei einem "gewöhnlichen" Menschen“ sinkt die Widerstandskraft, das Immunsystem leidet, Erkältungen und Unbehagen mehren sich. Genauso beim Spitzensportler. Fehlt die Zeit zum Erholen, steigt das Verletzungsrisiko und kleine Blessuren, die nicht ausgeheilt werden können, stören den Organismus und damit die Leitungsfähigkeit und entwickeln sich gerne zu ersthaften Verletzungen.

Er geht an Krücken, unser SCB. Trotzdem scheint die Moral ungebrochen, wie wir in den letzten Spielen beobachten konnten. Strickkampf ist zuweilen schrecklich anzuschauen, wie wir am Freitag gegen Biel beobachten konnten. Trotzdem konnte sich der SCB gegen Lugano noch einmal steigern. Leider hat es am Schluss nicht zu einem durchaus verdienten Punktgewinn gereicht.

Trotzdem sehe ich den Auftritt gegen Lugano positiv. Gelingt dem SCB in den nächsten beiden Spielen gegen Lausanne und Ambri eine ähnliche Leistung, stehen die Chancen für 6 Punkte gut.


Ä guete Wuchestart!

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