Duc's Blog

Eishockey ist in vielerlei Hinsicht eine attraktive Sportart. Nicht nur das Geschehen auf dem Eis, sondern auch das Umfeld, die Berichterstattung der Medien, die Fans, die Stimmung in den Stadien und die Problematik der Sicherheit rund um die Spiele sorgen für jede Menge Gesprächsstoff.

Ich schreibe in meinem Blog vorwiegend über den Schlittschuh Club Bern.

Daneben greife ich gerne auch Themen wie Verbandspolitik und das Schiedsrichter- und Verbandsgerichtswesen auf. Ebenfalls am Herzen liegen mir gesellschaftspolitische Aspekte, welche sich bei der Sicherheitsproblematik in und um die Stadien in zuweilen wenig erfreulicher Art und Weise manifestieren.

Mittwoch, 2. Dezember 2015

Von Krisen

Von mir nicht ganz unerwartet befindet sich der SCB im Spätherbst 2015 in einer sportlichen Krise. Die Schere zwischen dem 5. und dem 6. Rang hat sich geöffnet und der SCB befindet sich mit Lugano, Lausanne, Ambri und Kloten im Kampf um die Playoffs.

Krisenzeit ist, wenn eine Vielzahl von Jupie-Jupie-Fans in panische Fundamentalkritik verfallen und alles und jedes zum Teufel schicken, ausmisten wollen.

Nur Krisen, meine lieben SCB Fans, lassen sich nicht wegfluchen, austäupelen oder ausmisten. Krisen müssen erkannt, angenommen, durchlebt und gemeistert werden. Das geht nicht mit panischem Aktivismus, sondern durch in sich gehen, Distanz gewinnen, Pragmatismus und ruhiger Arbeit. Nur den Weg zurück in die Gelassenheit, das Pflegen der einfachen Dinge lässt uns Krisen meistern.

Und nur wer in der Lage ist, Krisen durchzustehen, wird auch in der Lage sein, Erfolge einzufahren und diese zu meistern. Ja, Erfolge muss man auch meistern, sonst führt der er zu Selbstüberschätzung, Überheblichkeit und ist nichts anderes als der Beginn einer neuen Krise.

Auch wir Fans müssen in der Lage sein, Krisen zu meistern. Es ist so wunderbar einfach, im Playoff Finale zu johlen, den Gegner zu verhöhnen und sich auf die Schultern zu klopfen. Momou, mir si scho Sibesieche bim SCB. Und dann bei der erstbesten Krise, die zum Sport wie auch zum Leben gehört, alles durch den Dreck ziehen und zum Teufel wünschen? Ist das der sogenannt Fan? Sich im Erfolg suhlen und wenn es schlecht geht, trötzelen und nicht mehr dazu gehören wollen? Ich denke nein!

Es geht jetzt darum, dabei zu bleiben und mitzuhelfen, dass die Lage nicht eskaliert. Fehler wurden gemacht und haben uns dorthin gebracht wo wir jetzt sind. Fehler wurden erkannt und es wurden nach bestem Wissen und Gewissen Massnahmen getroffen um den Gau, die Abstiegsrunde zu verhindern.

Mit Lars Leuenberger wurde ein neuer Headcoach installiert, weil man ihm zutraut, dass er die Situation meistern kann. Es wurde ein ausländischer Verteidiger geholt um die wacklige Abwehr zu stabilisieren und die Balance des Teams ins Lot zu bringen. Das Ausländerlazarett wurde mit zwei potentiell sehr starken Spielern ergänzt und mit dem Goalieproblem muss man nach dem Ausfall von Marco Bührer jetzt ganz einfach leben. So ist die Situation, mit der müssen wir jetzt versuchen aus der Krise zu kommen!

Wer jetzt schon nach einem erneuten Trainerwechsel schreit, verkennt, dass wir mit einem Heimsieg am Freitag gegen Biel unter Lars Leuenberger punktemässig durchaus im Soll liegen! Es bringt uns nicht weiter, nach jedem Spiel zu hyperventilieren. Beurteilen wir besser immer Blöcke von 4 Spielen. Der SCB hat in den ersten vier Spielen unter Lars 8 Punkte geholt, das ist ok! Jetzt stehen wir in der zweiten Serie nach einem Auswärtsspiel in Genf noch bei 0 Punkten. Das ist schade, weil Punkte wegen einem blöden individuellen Fehler und wegen einer noch viel blöderen Strafe vergeben wurden.

Aber es ist keine Katastrophe! In Genf haben wir schon in sehr guten Phasen auf noch viel dümmere Weise Spiele verloren. Wir sind momentan nicht in der Lage, vom SCB einfach so Siege in Genf zu erwarten. Man hat, wenn man das Spiel verfolgt hat, auch positives beobachten können. Die Energie, welche das Team auf das Eis bringt, wenn es gelingt, die innere Handbremse zu lösen. Die erstklassigen Chancen zu Ausgleich, die man sich erspielt hat. Nicht stupide Panikabschlüsse, sondern erstklassig herausgespielte Chancen.

Ich weiss, uns läuft langsam die Zeit davon. Also nutzen wir sie! Nicht um die Nervosität um die Mannschaft zu schüren, sondern um ein Umfeld zu schaffen, welches die Mannschaft in Ruhe arbeiten lässt.

Das gilt auch für die Leute beim SCB. Es hat sich jetzt jeder in die Hinsicht am Riemen zu reissen, dass Lars Leuenberger in Ruhe mit der Mannschaft arbeiten kann!


Ich habe fertig.

1 Kommentar:

  1. Guter Beitrag, ärgern kann man sich, aber das permanente Köpferollen, dass einige inszenieren wollen, führt im Moment nirgends hin. Nach der Saison ist eher der Moment der "Einkehr". In 3 Saisons 2x in den Play-out's, da kann man die Augen nicht davor verschliessen. Gruess Talisker

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