Duc's Blog

Eishockey ist in vielerlei Hinsicht eine attraktive Sportart. Nicht nur das Geschehen auf dem Eis, sondern auch das Umfeld, die Berichterstattung der Medien, die Fans, die Stimmung in den Stadien und die Problematik der Sicherheit rund um die Spiele sorgen für jede Menge Gesprächsstoff.

Ich schreibe in meinem Blog vorwiegend über den Schlittschuh Club Bern.

Daneben greife ich gerne auch Themen wie Verbandspolitik und das Schiedsrichter- und Verbandsgerichtswesen auf. Ebenfalls am Herzen liegen mir gesellschaftspolitische Aspekte, welche sich bei der Sicherheitsproblematik in und um die Stadien in zuweilen wenig erfreulicher Art und Weise manifestieren.

Montag, 19. April 2010

Verkehrte Welt in der Ligaqualifikation

Was kaum jemand für möglich gehalten hätte, ist eingetroffen. Lausanne hat sich nach einem scheinbar hoffnungslosen Rückstand mit zwei Siegen ins Rennen um den letzten Platz in der NL A zurückgekämpft.

Woodoo Kevin

Nachdem Woodoo- Kevin gesagt hatte, «selbst ein Blinder habe gesehen, dass sein Team besser gewesen sei, als Ambri und die SCL Tigers», starteten die Bieler mit zwei überzeugenden Siegen in die Ligaqualifikation. Die vom Tempo des noch A Clubs Biel überforderten Schützlinge John Van Boxmeers machten nicht den Eindruck, als könnten sie in dieser Serie auch nur ein Spiel gewinnen.

Ein Trugschluss, dem wohl auch Kevin Schläpfer mit seinem Team aufgesessen ist. Anders ist die pomadige Leistung im dritten Spiel in Biel nicht zu erklären. Vermutlich dank der Ligamafia und den Schiedsrichtern ist es den Lausannern im Heimspiel am letzten Samstag nun also gelungen, die Serie auszugleichen und das Momentum auf die eigene Seite zu zwingen.

Lausanne, der SCB der Romandie

Lausanne scheint es nach zwei Spielen gelungen zu sein, das Tempo der Bieler zu antizipieren und die Abwehr der Seeländer, welche kaum A Niveau aufweist, zu knacken.

Sollte das Break gegen die zitternden Bieler am Dienstag gelingen, könnte sich der Traum vieler erfüllen, dass der SCB der Romandie den Aufstieg schafft. Eine schillernde, farbenfrohe und lautstarke Fangemeinde würde den Bieler Pöbel ersetzen und die Stadien in Bern, Fribourg und hoffentlich auch Langnau zu Tollhäusern der positiven Art verwandeln. Wir hätten dann endlich wieder die Möglichkeit, Auswärtsspiele in der wunderbaren und stimmungsvollen Patinoire de Malley zu besuchen.

Bieler Nerven gegen Lausanner Euphorie

Die Bieler haben keine Möglichkeit mehr, entscheidendes zu ändern. Der vermeintliche Joker Kevin Schläpfer, der den EHCB letztes Jahr noch in Extremis zum Ligaerhalt coachen konnte, wurde bereits gespielt. Gut möglich, dass es jetzt auch ihm nicht mehr gelingt, seinen Spielern die Angst vor dem Versagen zu nehmen. Angst und Zweifel, die aus einem Favoriten einen Bettler machen, welcher gegen einen euphorisierten David ins Tal der Tränen gestürzt werden könnte.

Lausanne, das von John Van Boxmeer nach zwei Niederlagen mit den Worten «wenn ihr wirklich aufsteigen wollt, ist jetzt die seltene Gelegenheit zu zeigen, dass ihr A- tauglich seid», wachgerüttelt wurde, scheint jetzt alle guten Karten auf seiner Seite zu haben. Die Waadtländer könnten bereits in ihrer ersten A- Saison mit einem Budget von 9 Mio. Fr. aufwarten. Spieler mit A Erfahrung wären für einmal genügend verfügbar. Geeignetes Kader aus Kloten, Lugano und vom sinkenden Schiff Biel wäre genügend auf dem Markt, um auf Anhieb ein Team zusammenzustellen, das den Ligaerhalt in der schwierigen ersten Saison in der höchsten Spielklasse schaffen könnte.

Ein Aufstieg Lausannes ist zwar heute immer noch ein wenig realistisches Szenario. Aber wer weiss, wie es morgen um 2200 Uhr aussehen wird. Wer morgen gewinnt, dürfte nächste Saison im A spielen.

Allez Lausanne!

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