Duc's Blog

Eishockey ist in vielerlei Hinsicht eine attraktive Sportart. Nicht nur das Geschehen auf dem Eis, sondern auch das Umfeld, die Berichterstattung der Medien, die Fans, die Stimmung in den Stadien und die Problematik der Sicherheit rund um die Spiele sorgen für jede Menge Gesprächsstoff.

Ich schreibe in meinem Blog vorwiegend über den Schlittschuh Club Bern.

Daneben greife ich gerne auch Themen wie Verbandspolitik und das Schiedsrichter- und Verbandsgerichtswesen auf. Ebenfalls am Herzen liegen mir gesellschaftspolitische Aspekte, welche sich bei der Sicherheitsproblematik in und um die Stadien in zuweilen wenig erfreulicher Art und Weise manifestieren.

Montag, 3. Dezember 2012

Vom NHL Stars mit Heimweh, Spielern im Leistungsplateau und Sammelaktionen


Nach zwei Siegen nach guten Leistungen gegen Ambri und Kloten leistete man sich gegen Gottéron wieder einmal Konzentrationsmängel und dumme Strafen zu Unzeiten. Die logische Folge war eine 3:4 Niederlage gegen die starken Fribourger.

Unglaublich, die Queen werde Urgrossmutter und schon sind wieder 3 Spiele gespielt. 6 Punkte aus den Partien gegen Ambri, Kloten und Fribourg habe ich verlangt, 6 Punkte haben wir erhalten. Es wurden 14 Tore, oder 4,66 Tore pro Spiel erzielt und 6 Tore, oder deren 2 pro Spiel hat man erhalten. Das ist soweit ganz in Ordnung.

Es wäre schön, wenn man die Skorerpunkte noch etwas besser auf alle Linien verteilen könnte. Zurzeit lebt der SCB nämlich etwas gar fest von den Punkten der ersten Linie und von Ryan Gardner. Gardner alleine erzielte 5 der genannten 14 Tore.

Soweit so gut. Der Abstand zum Strich konnte auf 8 Punkte vergrössert und der Rückstand zu Spitze auf 8 Punkte verringert werden.

Schön, dass es gelungen ist, das Team wieder zu stabilisieren. Die Balance ist zwar zuweilen noch etwas leichtfüssig, wie die zu zahlreichen Shorthander und Kontertore zeigen, die wir in schöner Regelmässigkeit erhalten. Vielleicht sind diese Unzulänglichkeiten aber auch auf mangelnde Konzentration zurückzuführen. Die Basis scheint aber zu stimmen.

Erfreulich ist die Rückkehr von Travis Roche. Dieser wird ja von vielen wegen seiner angeblichen Verletzungsanfälligkeit in Frage gestellt. Ob Travis unter Knochenschwund leidet und sich deshalb Knochen bricht kann ich nicht sagen. Aber sein Springerknie wurde operiert und die Handverletzung hatte den Vorteil, dass er optimal aufbauen konnte. Travis sei noch nie so fit gewesen wie jetzt, hört man sagen. Und gewissen Anfälligkeiten lassen sich ja heute mit gezieltem Training wirkungsvoll bekämpfen.

Für mich ist die Akte Roche klar. Solange Sven in Kenntnis der medizinischen Details das Gefühl hat, Travis könne dem SCB helfen, solange sollte man ihn halten. Einen solchen Klasseverteidiger kann man einmal in 15 Jahren verpflichten. In diesem Sinn lohnt es sich, ein gewisses Risiko einzugehen.

Etwas enttäuscht bin ich von Daniel Rubin. 8 Assists aus 25 Spielen entsprechen noch nicht dem, was ich von ihm erwartet hätte. Er muss auch Tore schiessen. Auch Pascal Bergers 8 Skorerpunkte und die -4 in der Plus/Minus Statistik sind enttäuschend. Fast bin ich versucht, Pascal als Absteiger der Saison zu bezeichnen. Sein Einfluss aufs Spiel ist gering und von seiner Torgefährlichkeit ist derzeit wenig zu sehen.

Vielleicht tut es der Entwicklung von Pascal Berger ganz gut, dass er sich jetzt durch diese für ihn bestimmt nicht ganz einfache Zeit kämpfen muss. Gut möglich, dass das Resultat der erhoffte Leistungsschub zur Teamstütze sein wird.

Auch der letztjährige Shooting Star Christoph Bertschy rudert im Durchschnittsteich. Ob ihm der NHL Draft schlecht bekommen ist, oder ob er sich lediglich in einem an sich normalen Leistungsplateau befindet, vermag ich nicht zu beurteilen. Jedenfalls ist von der letztjährigen Unbeschwertheit im bisherigen schwierigen Bestätigungsjahr nicht mehr viel zu sehen. Dreck fressen und kämpfen bis zum Umfallen muss für ihn jetzt die Devise sein. Als Vorbild könnte Tristan Scherwey dienen, der sich mittlerweilen zur festen Grösse im Spiel des SCB gemausert hat.

Was haben wir noch? Vielleicht der Transfer von Verteidiger Dan Weisskopf vom EHC Basel? Na ja, mein erster Gedanke ging schon etwas in Richtung Caritas-Fairtrade Shop oder Aldi-Rampenverkauf. Aber wie wir alle wissen, sollte man die Dinge nicht verschreien.

Schauen wir mal, was in Sachen Transfers noch so läuft. Mit Andreas Hänni hat man richtigerweise verlängert. Auch Byron Ritchie wird dem SCB weitere 2 Jahre zur Verfügung stehen. Ausserdem konnte mit Thomas Wellinger ein hoffnungsvoller Verteidiger mit Potential dazu geholt werden. Martin Hoehener, ich spekuliere jetzt einfach mal, dürfte den SCB verlassen und Martin Plüss dürfte in Kloten einen Rentenvertrag erhalten.

Bei Niklas Danielsson ist es so, dass zurzeit nichts für eine Vertragsverlängerung spricht. Aber auch in dieser Sache ist es noch zu früh, jetzt schon etwas zu verschreien.

Hoffentlich wissen wir bald, ob diese NHL Saison ausfällt oder nicht. Man könnte sich dann endlich wieder vertieft mit der Meisterschaft befassen. So wie das jetzt läuft, ist bei mir immer noch das Theater im Vordergrund. Zum Beispiel dass Jared Spurgeon und Tyler Ennis ihre Bobolis zuhause beim Müeti behandeln lassen müssen, oder dass es sie ganz einfach ankackt, sich für die Tigers zu zerreissen. Logan Couture ist es ebenfalls verleidet und Jason Spezza der Ärmste leide unter starkem Heimweh.

Alles in allem etwas schwach, was da geboten wird. Offensichtlich sind es nicht nur die Schweizer, die sich in der Ferne schwertun.

Da haben wir mit Streit, Tavares und Josi geradezu Lottosechser verpflichtet. Die Berner Streit und Josi werden sich keine Blösse geben und Tavares ist gewissermassen unter der Fuchtel seines Captains.

Sogar bezahlen, soll man jetzt die Drei können. Offensichtlich soll die 5‘000 Fr. Aktion soweit erfolgreich gewesen sein, dass einer Verpflichtung bis Saisonende nichts mehr im Weg stehen soll. Es wäre ja ein Armmutszeugnis sondergleichen gewesen, wenn so etwas in Bern nicht möglich gewesen wäre.

Zum Glück hat es Marc Lüthi abgelehnt, sich das Geld für diese Attraktionen von den Fans zusammenbetteln zu lassen. Das wäre fast, wie wenn man im Zirkus Knie vor dem krönenden Finale Sparbüchsen zirkulieren lassen müsste, damit der Starartist bezahlt werden könnte. Das geht ganz einfach nicht.

Auch wenn die Sammelaktion der Fans sympathisch und gut gemeint war, sollen sie besser fürs Choreo Kässeli oder allenfalls für SCB Future sammeln und daneben reichlich Bier und Würste konsumieren. Die Gladiatoren müssen im Eintrittsgeld inbegriffen sein. Schliesslich sind wir der Krösus und schwimmen gemäss allgemeiner Lesensart geradezu im Geld.

Von dem her ist es erstaunlich, dass nicht etwa der SCB, sondern der EHC Biel Interesse an Sidney Crosby haben soll. Nicht dass ich es ihnen nicht gönnen würde. Aber ich bin trotzdem gespannt, ob wir im Frühsommer 13 wieder ein- oder mehrere Sommertheater erleben werden. Schliesslich seien doch alle ach so bettelarm und wie Finanzierung neben dem Budget auch funktionieren kann, haben wir ja bei den Kloten Flyers eindrücklich gesehen.

Eigentlich wäre es jetzt an Philippe Gaydoul, für die Kloten Flyers zu klotzen. Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass Gaydoul bei den Flyers nur aus Nächstenliebe eingestiegen ist. Wer mit Michael Schumacher wirbt, darf sich ganz einfach nicht mit fadem Mittelfeldgepucke zufrieden geben. Bezahlen wird er auch für seichtes Dabeisein reichlich müssen bei den Flyers. Da kommt es doch auf ein paar Fränkli mehr oder weniger auch nicht mehr an.

Schade, hat man das Spiel in Fribourg veräppelt. Vermutlich ist es gegen Ambri und Kloten so einfach gegangen, dass man das Gefühl hatte, man könne im Schlafwagen nach Fribourg reisen. Eigentlich hätte man wissen sollen, dass einem vom starken Gottéron keine Aufwachphase gewährt wird und dass Konzentrationsmängel und dumme Strafen in der BCF Arena unweigerlich in die Niederlage führen.

Immerhin wurde den Zuschauern ein attraktives Derby geboten und die Niederlage dürfte dem SCB mehr nützen, als wenn man das Spiel doch noch gewonnen hätte.

Hoffentlich hat sich Joel Vermin nicht ernsthaft am Handgelenk verletzt. Die Torproduktion unserer Paradelinie könnte bei einem allfälligen Ausfall leiden und es wäre schade, wenn Vermin seinem Natiaufgebot nicht Folge leisten könnte.

Vor der Natipause stehen noch die Spiele gegen Genf, (a) Ambri (h) und Rappi (a) an. Ich erwarte wiederum mindestens 6 Punkte aus diesen Partien. Das Spiel gegen Genf ist ein idealer Formbarometer, gegen Ambri wartet ein Charaktertest und gegen Harrys Lakers darf man dann meinetwegen verlieren. J

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