Duc's Blog

Eishockey ist in vielerlei Hinsicht eine attraktive Sportart. Nicht nur das Geschehen auf dem Eis, sondern auch das Umfeld, die Berichterstattung der Medien, die Fans, die Stimmung in den Stadien und die Problematik der Sicherheit rund um die Spiele sorgen für jede Menge Gesprächsstoff.

Ich schreibe in meinem Blog vorwiegend über den Schlittschuh Club Bern.

Daneben greife ich gerne auch Themen wie Verbandspolitik und das Schiedsrichter- und Verbandsgerichtswesen auf. Ebenfalls am Herzen liegen mir gesellschaftspolitische Aspekte, welche sich bei der Sicherheitsproblematik in und um die Stadien in zuweilen wenig erfreulicher Art und Weise manifestieren.

Mittwoch, 23. März 2016

Die Sache mit dem Momentum

Es lief eigentlich alles wunderbar. Der SCB begann druckvoll, kam sofort zu Chancen und in der vierten Minute des Startdrittels feierte Cory Conacher mit dem Führungstor zum 1:0 seine Playoff Torpremiere.

Wunderbar, dachte man, dachte das Team. Nur eben:

«Wer glaubt, etwas zu sein, hat aufgehört, etwas zu werden.»

Nach diesen 3 Minuten und 15 Minuten hat der SCB geglaubt: Jetzt haben wir sie. Gleichzeitig hat er aufgehört, den amtierenden Meister vom Eis zu arbeiten, ein Finalist zu werden. Er hat die Wolke, den Zug oder wie auch immer man das Momentum, in welchem sich das Team befand, nennen will, verlassen. Das Resultat kennen wir. Man hat den Davosern den Raum und damit die Zuversicht geschenkt, wieder zu werden.

Man hat den Pfad der Schnörkellosigkeit verlassen, mit der Scheibe getändelt an der blauen Linie, die Konsequenz in den Zweikämpfen verloren und dafür die Quittung erhalten. Die richtige Quittung. Eine Chance auf den Sieg hatte man nach dieser Führung zu keinem Zeitpunkt des Spiels mehr.

Auch nicht schlecht, ich ging, auch weil mir der Kommentator des HCD TV einmal mehr grausam auf den Sack ging, zeitig ins Bett.

Wer hohe Ziele erreichen will, muss immer wieder Rückschläge einstecken. So gesehen ist die gestrige Klatsche keine Katastrophe, sondern ein Fingerzeig, dass es nur geht, wenn man die Aufgabe mit einer gewissen Demut angeht. Eine Demut, die dazu führt, dass man den Gegner, wie auch immer das Resultat im Spiel oder in der Serie lautet, in jedem Zweikampf, in jedem Einsatz besiegen muss, um ins Finale einziehen zu können.

So gesehen ist diese Niederlage, obwohl sie dem HCD bestimmt gut getan hat, kein Unglück. Das Momentum muss man sich aber am Donnerstag, mit aller Kraft und mit dem Publikum im Rücken zurückkämpfen. Wie das geht, weiss man. Das man es kann, hat man in den ersten sechs Playoffspielen bewiesen.

Ich erwarte am Donnerstag ein Spiel auf Messers Schneide. Torarm, fehlerarm, wegweisend.

Gewinnen wird, wer die kleinen Dinge über 60 oder mehr Minuten richtig macht. Wer die Nerven jederzeit im Griff hat und wer mit Leidenschaft und Selbstvertrauen die wenigen Chancen nutzt.

Ein Halbfinale zweier Mannschaften auf Augenhöhe, welche die Stärken und Schwächen der Gegner nach drei Spielen mittlerweile kennen. Ein Halbfinale, welches in die entscheidende Phase geht. Eines dieser Spiele, auf das wir als Hockeyfans eine ganze Qualifikation lang  gehofft haben. Jetzt haben wir es. Also los jetzt!


Holen wir uns am Donnerstag das Momentum zurück!

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