Duc's Blog

Eishockey ist in vielerlei Hinsicht eine attraktive Sportart. Nicht nur das Geschehen auf dem Eis, sondern auch das Umfeld, die Berichterstattung der Medien, die Fans, die Stimmung in den Stadien und die Problematik der Sicherheit rund um die Spiele sorgen für jede Menge Gesprächsstoff.

Ich schreibe in meinem Blog vorwiegend über den Schlittschuh Club Bern.

Daneben greife ich gerne auch Themen wie Verbandspolitik und das Schiedsrichter- und Verbandsgerichtswesen auf. Ebenfalls am Herzen liegen mir gesellschaftspolitische Aspekte, welche sich bei der Sicherheitsproblematik in und um die Stadien in zuweilen wenig erfreulicher Art und Weise manifestieren.

Sonntag, 27. März 2016

Finale

Der SCB hat es mit dem 3:4 Sieg im fünften Halbfinalspiel in Davos tatsächlich geschafft, nach 2013 wieder ins Finale einzuziehen.

Nach der unrühmlichen Premiere 2014, als der SCB als erster amtierender Meister die Playoffs verpasste, gibt es jetzt eine Premiere der angenehmeren Art. Der SCB steht als erste, nach der Qualifikation auf dem achten Rang platzierte Mannschaft, im Finale. Und das nachdem man im Viertelfinale den Qualisieger und im Halbfinale den Tabellenzweiten und amtierenden Meister ausgeschaltet hat. Wahnsinn!

Gewiss, viele werden jetzt monieren, der Modus sei Kacke, es könne ja nicht sein, dass eine Mannschaft nach 50 Runden Mist Final spielen dürfe.

Man kann das so sehen. Aber der Sport lebt von Sensationen und Überraschungen der positiven, wie auch der negativen Art. So gesehen ist der Playoffmodus gewissermassen der Gipfel des Sportes. Der Weg des SCB war steinig, von Verletzungen, Polemik und Ratlosigkeit gepflastert. Der Mannschaft hat das aber nicht geschadet. Es hat sie zusammengeschweisst, zäh und unnachgiebig gemacht. Und auch der SCB war schon Opfer des Playoffmodus. Dreimal ist man als Qualisieger am Tabellenachten gescheitert. Jetzt ist es halt einmal umgekehrt.

Es ist vieles falsch gelaufen in letzter Zeit. Pech mit Verletzungen und die Tatsache, dass man auf den falschen Trainer gesetzt hatte, dürften der Grund des Übels in der Qualifikation gewesen sein. Was man aber Sven Leuenberger und Guy Boucher zugute halten muss, ist die gute Mischung der Mannschaft, welche zusammen mit dem exzellenten Coachings von Nottrainerfuchs Lars Leuenberger den Erfolg erst möglich gemacht hat.

Hoffentlich haben die Fundamentalkritiker, welche gleich den ganzen Staff inklusive Verwaltungsrat zum Teufel jagen wollten, zumindest ein klein wenig etwas gelernt. Etwas über die Gesetzmässigkeiten des Sportes, etwas über die Ausgeglichenheit der Liga und dass man den Erfolg nicht planen kann. Man kann Voraussetzungen schaffen, welche den Erfolg ermöglichen. Das tut man beim SCB! Aber es gibt eben keine Garantien. Und was richtig oder falsch ist, sieht man oft erst im Nachhinein.

Ich bin immer noch daran, ein ähnlich perfektes Spiel wie jenes vom vergangenen Donnerstag, in dem der SCB den Grundstein zur Finalqualifikation gelegt hat, zu suchen. Für mich war das nämlich gewissermassen das SCB Spiel des Jahrhunderts. Noch knapp vor jenem Spiel am 10. April 2004, als Marc Weber im fünften und letzten Finalspiel in Lugano in der Verlängerung um 23:22 Uhr den SCB zum Titel schoss.

Jetzt geht es darum, während dem Warten auf den Finalgegner die Blessuren zu pflegen und etwas zu verschnaufen, ohne von der Wolke zu fallen. Persönlich hoffe ich auf Lugano. Wir hatten in diesen Playoffs bisher das Vergnügen, gegen Organisationen auf Augenhöhe zu spielen. Das würde sich im Fall von Lugano fortsetzen.

Gegen Genf hätte ich etwas Angst, dass wieder das welsche Verschwörungstheater und das Richterliplayoff, (die Nase vom kleinen Plüss) beginnen würde.

Apropos Richterlitheater: Der Check von Tristan war meiner Meinung nach korrekt und keine Behinderung, da um die Scheibe gekämpft wurde. Die Aktion von Krüger kann ich nicht beurteilen, da ich sie nicht gesehen habe. Und Helbling... aber lassen wir das.

Irgendwie schade, dass wir den Steinbock nicht am Ostermontag in Bern ans Kreuz nageln konnten, aber es warten ja zum Glück noch weitere Spiele. Finalspiele. Irgendwie kann ich es kaum fassen.

Steigerungspotential sehe ich noch im Verhalten, wenn man in Führung ist. Insbesondere im Powerplay muss man, in Führung liegend, abgeklärter agieren. Es kann nicht sein, dass man in solchen Situationen immer die Risikooption wählt und deswegen beinahe in jedem Spiel Shorthander kassiert. In Führung liegend darf man auch im Powerplay einmal kontrollieren und etwas Geduld üben, wenn es nicht klappt. Daneben, ja daneben ist es wohl schwierig, sich noch gross zu steigern.

Ein Wehrmutstropfen ist die Schlüsselbeinverletzung von Hischier, die für ihn das Saisonende bedeutet. Schade, er hat sich prächtig entwickelt. Sein Speed, seine Technik und seine Härte und Energie werden uns im Finale fehlen. Daneben hoffe ich, dass der TV Schiri keinen weiteren Mist Produziert!

Aber jetzt freuen wir uns einfach über diese wunderbaren Playoffs unseres SCB!

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