Duc's Blog

Eishockey ist in vielerlei Hinsicht eine attraktive Sportart. Nicht nur das Geschehen auf dem Eis, sondern auch das Umfeld, die Berichterstattung der Medien, die Fans, die Stimmung in den Stadien und die Problematik der Sicherheit rund um die Spiele sorgen für jede Menge Gesprächsstoff.

Ich schreibe in meinem Blog vorwiegend über den Schlittschuh Club Bern.

Daneben greife ich gerne auch Themen wie Verbandspolitik und das Schiedsrichter- und Verbandsgerichtswesen auf. Ebenfalls am Herzen liegen mir gesellschaftspolitische Aspekte, welche sich bei der Sicherheitsproblematik in und um die Stadien in zuweilen wenig erfreulicher Art und Weise manifestieren.

Sonntag, 3. April 2016

Ein Sparringspartner zum Lugano Spektakel

Wer im Finale steht, will auch Meister werden. So gesehen war der Finalauftakt zwar ein spektakuläres und mitreissendes Eishockeyspiel. Aber aus Berner Sicht auch ein deutlicher Fingerzeig, wie es nicht gehen kann.

Lars Leuenberger sei schon im Abschlusstraining hässig gewesen. Gelingt es ihm nicht, das Steuer umzureissen, können wir Lugano schon bald zum Meistertitel gratulieren.

Lugano ist schnell, sehr schnell. Das Rezept dagegen heisst Intensität. Wir haben gestern ein schnelles, aber zu wenig intensives Spiel gesehen. Wir haben gewissermassen einen SCB gesehen, welcher Lugano als Sparringpartner zu einem grandiosen Spektakel gestanden ist.

Nach einer Woche Unterbruch ist es den Bernern nicht gelungen, mit der nötigen Intensität in die Partie zu starten. Das Resultat war ein 0:2 Rückstand nach dem ersten Drittel. In einem Finalspiel normalerweise mehr als die halbe Miete.

In Drittel zwei hat man dann zwar die Intensität gefunden, was dazu führte, dass die Tessiner Strafen nehmen mussten. Die Ausbeute des SCB im Überzahlspiel war in dieser Phase grandios. Man schoss drei Powerplaytore und sah sich plötzlich in Führung. Warum man danach in Übermut verfiel und die Disziplin verlor, ist mir ein Rätsel. Zwei saublöde Strafen, darunter die zweite von Conacher, welche den SCB in doppelte Überzahl versetzte und eine Larifari Verteidigung in den letzten Sekunden des Drittels liessen Lugano das Spiel wieder wenden und man ging statt mit einer 3:2 Führung mit einem 3:4 Rückstand in die letzte Pause.

Dumm, dümmer, SCB, kann man da nur sagen. In der 48. Minute gelang Tristan Scherwey noch einmal der Ausgleich. Aber statt das Spiel offen zu halten tanzte der SCB mit dem Gegner und lief fünf Minuten später prompt in einen Konter des pfeilschnellen Hofmann, welcher den Gamewinner zum 5:4 für Lugano erzielen konnte.

Schade und völlig unnötig, wer in einem Finale auswärts 4 Tore erzielt und trotzdem noch in der regulären Spielzeit verliert. Vor allem weil man wegen Disziplinlosigkeit eines Spielers zwei Tore in doppelter Unterzahl kassiert und sich den Vorwurf gefallen lassen muss, nicht sein Spiel, sondern über weite Strecken der Partie das Spiel des Gegners mitgespielt zu haben.

In einem Finale muss man aber über die gesamte Spieldauer sein Spiel spielen, die Disziplin hochhalten und intelligent agieren. Nichts von dem ist aber gelungen.

Der SCB war nicht bereit für dieses Spiel. Man hat, da bin ich überzeugt, sämtliche Tools, um diesen Gegner niederzuringen. Man muss es aber tun. Jetzt, sofort!

Spielt der SCB sein Spiel, wird Lugano der Sprit ausgehen. Doug Shedden wird seine Schweden forcieren, bis sie mit leerem Tank liegen bleiben. Ganz bestimmt. Aber dazu muss man bereit sein, darf nicht mit ihnen tanzen, sondern man muss sie zermürben.

Das wird aber nur gehen, wenn der SCB ab Dienstag 20 Uhr 15 bereit ist, diszipliniertes und hochintensives SCB Finalhockey zu spielen.

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