Duc's Blog

Eishockey ist in vielerlei Hinsicht eine attraktive Sportart. Nicht nur das Geschehen auf dem Eis, sondern auch das Umfeld, die Berichterstattung der Medien, die Fans, die Stimmung in den Stadien und die Problematik der Sicherheit rund um die Spiele sorgen für jede Menge Gesprächsstoff.

Ich schreibe in meinem Blog vorwiegend über den Schlittschuh Club Bern.

Daneben greife ich gerne auch Themen wie Verbandspolitik und das Schiedsrichter- und Verbandsgerichtswesen auf. Ebenfalls am Herzen liegen mir gesellschaftspolitische Aspekte, welche sich bei der Sicherheitsproblematik in und um die Stadien in zuweilen wenig erfreulicher Art und Weise manifestieren.

Sonntag, 10. Januar 2010

Vom Jammern und zu grossen Erwartungen in Langnau

Die Langnauer seien anständige Fans und flotti Sieche, war gestern Abend in den Pausenbierrunden in der PostfinanceArena als Rückblick auf das vergangene Derby in Bern zu vernehmen.

Man müsste allerdings noch hinzufügen, dass sie zuweilen auch Schweizermeister im Jammern sind. So still es in den guten Phasen vor Weihnacht auf diesem Pinboard war, so laut und leidenschaftlich wird momentan geflennt und gejammert. Nicht dass ich etwas dagegen hätte, schliesslich amüsiere ich mich zuweilen köstlich ab dem Aktivismus, der in den letzten Tagen aufgekommen ist.
Begünstigt durch das Fehlen von Benjamin Conz, der Spenglercup- Müdigkeit und einiger Spieler und den Wirren, ausgelöst durch die üblichen Transfermeldungen um die Weihnachtszeit gab es in letzter Zeit einige Niederlagen gegen Clubs, gegen die man allerdings auch unter besseren Umständen nicht unbedingt mit Punkten rechnen konnte. Es ist, wenn man ein Bisschen in die Vergangenheit blickt, nämlich nicht ungewöhnlich, dass es für die Aussenseiterteams im Januar bedeutend schwieriger wird, zu punkten. Die ambitionierten Mannschaften kommen langsam in Form und lassen sich nicht mehr so einfach übertölpeln.
Auch der EHC Biel, im Herbst noch als sicherer Playoffteilnehmer hochgejubelt, ist mittlerweilen unsanft auf dem Boden der Realität gelandet.

«Verläuft die Saison gemäss der Papierformel, könnte man sagen, dass Ambri Piotta, der EHC Biel und die SCL Tigers die drei letzten Plätze unter sich ausmachen werden. Es geht dort also um den Heimvorteil in der ersten Playoutrunde»

Diese Zeilen habe ich vor Beginn der Meisterschaft, Anfang September in meiner persönlichen Qualiprognose geschrieben. Ich habe auch erwähnt, dass die Tigers mit dieser Mannschaft nur Chancen auf Punkte haben, wenn alles stimmt, die Mannschaft perfekt harmoniert und man bei Rückschlägen nicht die Nerven verliert.

Ich habe vor zu grossen Erwartungen gewarnt, weil sonst die Landung auf dem Boden der Realität hart wird und dadurch die Gefahr von Frustration in der Mannschaft und im Umfeld steigt. Man scheint jetzt an der Grenze zur Frustration angelangt zu sein.

Man sollte sich daher schleunigst wieder an realistischen, das heisst erreichbaren Zielen orientieren. Solche Ziele währen meines Erachtens das Erreichen des zehnten Schlussranges nach der Qualifikation und damit der wichtige Heimvorteil in der ersten Playoutrunde. Der Gegner dürfte dann EHC Biel heissen. Eine lukrative Paarung also, die man mit Heimvorteil durchaus gewinnen könnte. So könnte man eine der schwierigsten Spielzeiten in der Geschichte der Tigers ohne Zittern und in Anstand beenden.

Selbstverständlich teile ich die Meinung der Tigers Fans, dass die Herren Sutter, Bieber und Blum trotz unterschriebenen Verträgen eine grosse Verantwortung tragen, was den weiteren Verlauf dieser Saison anbelangt. Ich habe mir deshalb eines der begehrten Tickets für das Spiel gegen Biel am nächsten Wochenende gesichert. Ein Spiel, das unter allen Umständen gewonnen werden muss. Ich werde die genannten Spieler mit Argusaugen beobachten.
Sie sollen sich hüten, ihre Vorbildrolle nicht zu zeigen und das Spiel mit einer gleichgültigen Fliessbandarbeitermentalität am Existenzminimum abzuspulen. Eine schonungslose Abrechnung in Form eines gepfefferten Berichtes wäre die unausweichliche Konsequenz.

Immerhin hat ihnen ihr Engagement bei den Tigers ermöglicht, ihre ins Stocken geratenen Karrieren neu zu lancieren. Schon alleine deswegen haben sie die verdammte moralische Pflicht, sich in Langnau bis zur letzten Spielsekunde ihres laufenden Vertrages die Lunge aus dem Leib zu kotzen.
Könnte man nämlich auch gegen die Bieler nicht reüssieren, müsste man sich wohl tatsächlich Gedanken machen, ob Christian Weber noch der richtige Mann ist, um das Saisonziel Ligaerhalt zu erreichen. Nicht weil Weber nicht fähig wäre, sondern weil einige Charakterlumpen es nicht mehr für nötig halten, ihren schönen Job, mit «Spielen» Geld zu verdienen, selbstlos und mit Leidenschaft zu erfüllen.

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