Duc's Blog

Eishockey ist in vielerlei Hinsicht eine attraktive Sportart. Nicht nur das Geschehen auf dem Eis, sondern auch das Umfeld, die Berichterstattung der Medien, die Fans, die Stimmung in den Stadien und die Problematik der Sicherheit rund um die Spiele sorgen für jede Menge Gesprächsstoff.

Ich schreibe in meinem Blog vorwiegend über den Schlittschuh Club Bern.

Daneben greife ich gerne auch Themen wie Verbandspolitik und das Schiedsrichter- und Verbandsgerichtswesen auf. Ebenfalls am Herzen liegen mir gesellschaftspolitische Aspekte, welche sich bei der Sicherheitsproblematik in und um die Stadien in zuweilen wenig erfreulicher Art und Weise manifestieren.

Sonntag, 5. Januar 2014

Von Hudipfupf und durchzogenen Perspektiven

Dem SCB ist es nicht gelungen, die Energie zu finden, um den Genfern Paroli zu bieten. Nach den zwei Niederlagen gegen den Direktkonkurrenten hat man drei der letzten vier Spiele verloren und befindet sich somit zu Jahresbeginn bereits wieder im akuten Strichkampf.

Lange ist es her, seit ich mich in Sachen SCB das letzte mal geäussert habe. Deshalb wünsche ich euch erst mal ein wunderbares neues Jahr mit viel Gesundheit, Glück und Liebe.

Ich kämpfe mich wegen lottrigem Immunsystem trotz dem Einsatz von reichlich Chemie von Erkältung zu Erkältung und da reicht die Energie nebst dem Geldverdienen halt nicht für alles. Zur Befriedigung meines Zigeunerherzes habe ich mich in letzter Zeit auf die Planung von ausgedehnten Töfftouren durch das alte Europa konzentriert und den SCB etwas in den Hintergrund rücken lassen. Zumindest was das Schreiben von Blogs anbelangt.

Trotzdem ist es mir natürlich nicht entgangen, dass man nach dem wunderbaren Neubesenmodus nach dem Abgang von Antti Törmänen zuletzt drei von vier Partien verloren hat. Wir können uns trotzdem glücklich schätzen, denn gewöhnlich dauert so ein Neubesenmodus fünf bis sechs Spiele, bevor das alte Fahrwasser wieder Einzug hält.

Der SCB hat in den letzten vier Partien gegen Ambri, den ZSC und zwei mal gegen Genf gerade noch 6 Tore geschossen und deren 11 erhalten. Man hat also die Spiele mit 1.5 : 2.75 verloren. Trotz negativem Saldo steht die Mannschaft also defensiv einigermassen da, offensiv kann man aber ohne Übertreibung von akuter Impotenz sprechen.

Dass das nicht zuletzt an der chronischen Unterform unserer in die Jahre gekommenen potentiellen Leader liegt, scheint mir nicht von der Hand zu weisen. Captain Plüss scheint seine Energie mit dem Rettungsversuch Anttis verbrannt zu haben, Ivo Rüthemann knorzt sich durch das berühmte Jährchen zu viel und Ryan Gardner scheint seit der Verlängerung seines Vertrages auch Mühe zu haben, sich zu bequemen. Byron Ritchie lebt vom Heiligenschein vergangener Tage und von der Hoffnung, dass es in den Playoffs, falls man sie erreichen sollte, dann schon laufen werde. Man kann nur hoffen, dass bei ihm in der nächsten Saison dann nicht auch die berühmte Saison zu viel folgt.

Seine Werte in den letzten vier Spielen: In Ambri -2, gegen den Z -1, in Genf – 2 und zuletzt wegen einem Ausraster wegen ausgepumpt sein, gesperrt. Beim SCB reicht das aber immer noch, um sogar in Doppelrunden und trotz frischer Alternative gesetzt zu sein. So viel zum leidigen Ausländermanagement beim SCB. Absolutes Höselercoaching, mein lieber Lars! Die potentiellen Leader werden dich eher aus dem Amt bummeln, als dir lieb ist, wenn du weiterhin nach dem Prinzip des Heiligenscheins aufstellst!

Ich spekuliere jetzt mal, dass man sich aktuell in der Trainerfrage im Modus «warten auf Ralph» befindet. Sollte es sich aber abzeichnen, dass die Playoffs davonzufliegen drohen, steht «Bonsai-Ralph» Harold Kreis in den Startlöchern. Da ich aber eher der Audi-Typ bin, würde ich auch in diesem Fall den Audi dem Skoda vorziehen. Allerdings nicht, wenn uns der Audi die Playoffs kostet. Sinngemäss könnte man in dieser Frage natürlich auch die Formel Apple und Samsung anwenden, was aber wohl zu einem vorpubertären Geleier führen würde. J

Gewiss, man sollte jetzt nicht alles schwarzmalen. Aber da die Fraktion der Schönfärber gewöhnlich überwiegt, bevorzuge ich die Rolle des Motzers und Nörglers, auch wenn damit wenig Applaus zu holen ist.

Dass man nicht damit rechnen konnte, dass Trainerstift Lars Leuenberger eine Mannschaft über dem Zenit und im Meisterblues von heute auf morgen zum Seriensieger coachen kann, wird jedem klar sein. Da aber der SCB, anders als der EVZ, die Saisonziele nicht revidiert hat, muss man Team und Trainer weiterhin hart auf den Zahn führen.

Was der SCB gegen den Direktkonkurrenten Genf geboten hat, war Hudipfupf im Quadrat! Durchaus spannend und unterhaltsam zwar, aber halt auch blutleer, fantasie- und brotlos. Null Punkte gegen Genf ist in der momentanen Lage nahe bei desaströs anzusiedeln, zumal die Niederlagen wegen fehlender Energie und Leidenschaft zustande kamen. Wenn man gesehen hat, wie die Genfer in jedem Einsatz bis ans Limit gingen und immer irgendeinen Körperteil zwischen sich und das Tor brachten, muss man sich gar fragen, ob die mangelnde Energie nicht sogar auf fehlenden Einsatz zurückzuführen ist. Ich weiss es nicht. Trainer und Mannschaft werden aber hoffentlich wissen, woran es lag.

Wir sind jetzt halt wieder im akuten Strichkampf, statt im halbwegs gesicherten Mittelfeld. Lausanne punktet wacker und hat uns nach Verlustpunkten bereits wieder eingeholt. Für eine einigermassen sichere Playoffqualifikation fehlen uns immer noch 20 Punkte. 20 Punkte in 13 Spielen erfordert 1.53 Punkte pro Spiel. Ich habe die verbleibenden Spiele für mich aufgelistet, das Restprogramm ist einigermassen happig! Wenn es durchschnittlich läuft, gewinnen wir noch 18 Punkte, was knapp (73 Punkte) reichen könnte. Kommen wir jetzt noch einmal ins Taumeln, werden wir die Playoffs verfehlen.

Es bleibt also spannend. Die nächsten Gegner heissen Davos (a), Zug (a), Biel (h) und Genf (a). Schwierige und wegweisende Spiele.

Zuerst wünsche ich jetzt aber allen, die morgen zur Arbeit dürfen oder müssen, einen guten Start ins neue Arbeitsjahr.

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