Duc's Blog

Eishockey ist in vielerlei Hinsicht eine attraktive Sportart. Nicht nur das Geschehen auf dem Eis, sondern auch das Umfeld, die Berichterstattung der Medien, die Fans, die Stimmung in den Stadien und die Problematik der Sicherheit rund um die Spiele sorgen für jede Menge Gesprächsstoff.

Ich schreibe in meinem Blog vorwiegend über den Schlittschuh Club Bern.

Daneben greife ich gerne auch Themen wie Verbandspolitik und das Schiedsrichter- und Verbandsgerichtswesen auf. Ebenfalls am Herzen liegen mir gesellschaftspolitische Aspekte, welche sich bei der Sicherheitsproblematik in und um die Stadien in zuweilen wenig erfreulicher Art und Weise manifestieren.

Donnerstag, 11. Oktober 2012

Vom Orakel, Wackelkandidaten und Päcklis von Herzen

Der SCB erkämpfte sich gegen das kriselnde Ambri Piotta mit einer temporären Leistungssteigerung nach schwachem Start einen dringend benötigten 5:3 Auswärtserfolg.

Das war ein richtiger Zittersieg gegen die Leventiner. Nachdem man das Spiel wohl etwas gar leger anging, sah man sich nach 5 Minuten bereits mit 0:2 im Rückstand. Nicht zum ersten Mal in dieser Saison. Zum Glück scheint unser Trainer nach der schmerzlichen Finalniederlage das Timeout definitiv entdeckt zu haben und dieses verfehlte seine Wirkung nicht.

Der SCB bewahrte die Ruhe und begann in der Folge so zu spielen, wie man eigentlich bereits in die Partie hätte starten sollen. Mit viel Tempo und Intensität gelang es, den Zweitorerückstand innert zehn Minuten in eine Führung zu verwandeln.

Nachdem man zur Spielmitte die Führung gar auf zwei Tore ausbauen konnte, schaltete man leider wieder auf den Sparmodus. Nachdem Ambri noch im Mitteldrittel den Anschlusstreffer erzielte, konnte man am Schluss froh sein, den Sieg gegen die leidenschaftlich kämpfenden Tessiner über die Zeit zu bringen.

Positiv war bestimmt die Reaktion auf den frühen Rückstand. Schwach war aber, dass man sich im letzten Drittel die Butter völlig unnötig beinahe noch vom Brot streichen liess.

Was mich stört und irritiert ist, dass Antti Törmänen in den Medien dauernd als Wackelkandidat bezeichnet wird. Warum soll Antti ein Wackelkandidat sein?

Gewiss, die Punkteausbeute in den ersten 11 Spielen ist keine Wucht, um nicht zu sagen himmeltraurig. 17 Pünktlein aus 11 Spielen oder bescheidene 1.54 Punkte pro Spiel sind nicht das, was ich vom SCB auf Dauer erwarte. Schliesslich haben wir mittlerweile eine wahre Hammertruppe beieinander. Von Mark Streit und Roman Josi in der Verteidigung konnte man lange nur träumen und dass John Tavares einmal im SCB Shirt spielen würde, gehörte bis vor kurzem definitiv ins Land der Visionen.

Jetzt sind sie aber da und wecken Erwartungen. Bisher hat man pro Partie 2.72 Tore geschossen und deren 2 erhalten. 2 Minus Tore pro Spiel sind ok, schiessen muss man aber im Schnitt deren 3.

Exzellent ist aber die Powerplayausbeute. Wenn ich richtig gezählt habe, steht man bereits bei 16 Powerplaytoren und somit bei einer Ausbeute um 60%. Das ist Wahnsinn! Ebenfalls gut ist das Tempo, das man anschlägt, der Scheibenbesitz und die Abschlüsse gemäss Schussstatistik. Leider ist man noch zu wenig bereit, Schmerzen zu erleiden. Daher ist die Qualität der Abschlüsse oft noch mangelhaft und man kassiert, auch weil man die Mittelzone zu wenig beherrscht, zu viele vermeidbare Tore.

Marco Bührer ist noch nicht so konstant, wie man das gerne hätte und auch einige potentielle Teamleader sind noch nicht dort, wo man sie gerne hätte. Trotzdem bin ich der Meinung, dass sich der SCB auf einem guten Weg befindet.

Das Powerplay ist eine der Visitenkarten des Trainers. Auch die Bemühungen, mit der Scheibe fantasievoller umzugehen als in der nahen Vergangenheit, ist auf den Trainer zurückzuführen. Lassen wir die Medien ihre Wackelkandidatentheorien zum Besten geben. Solches Geschreibsel um den SCB wird gut gelesen und daher halt auch gerne geschrieben.

Trotzdem gilt es zu erwähnen, dass die Spiele bisher einen guten Unterhaltungswert haben. Die Mannschaft macht mir einen willigen und durchaus geschlossenen Eindruck. Kein Grund zur Hektik also. Lassen wir das Team arbeiten, ohne aber unkritisch zu werden. Der Punkteschnitt muss jetzt rasch besser werden!

Joel Vermin bleibt eine Perle, ein ungeschliffener Rohdiamant. Er hat sich nach einem eher diskreten Saisonstart in den letzten Spielen sichtlich gesteigert. Jetzt soll er die Lockoutzeit nutzen, um tüchtige Prisen Roman Josi einzuatmen. Unglaublich, Joels Tempo, seine feinen Hände und seine Spielübersicht. Noch fehlt es ihm etwas an Durchschlagskraft. Aber das ist in seinem Alter völlig normal und braucht nicht zu beunruhigen. Das kommt gut!

Ebenfalls sehr gut kommt es mit Tristan Scherwey. Sein Power führt zu Toren und sollte seinen Teamkameraden als Vorbild dienen. Vor allem denjenigen, die sich gemäss Mark Streit nach einem Draft als kleine Könige fühlen. Da hilft nur Fordern und nötigenfalls Wolldeckenzeit, um in sich zu gehen!

Etwas Sorgen bereitet mir derzeit Nicklas Danielsson. Was ich bisher von ihm gesehen habe, enttäuscht mich und verleitet mich zur Aussage: Biederer Durchschnitt. Erfüllt die Anforderungen an einen Ausländer beim SCB bisher in keiner Art und Weise.

Selbstverständlich sollte man die Dinge nicht verschreien. Wie ihr alle wisst, hat auch Alan Haworth beinahe eine Saison gebraucht, um beim SCB die Akzente zu setzen, welche ihn zur Legende machten. In diesem Sinne verdient Danielsson trotz seinen meist blassen Leistungen noch Zeit und Geduld.

Trotzdem ist es nicht die Aufgabe eines Bloggers, Dinge schönzufärben oder unter den Tisch zu kehren, die letztendlich jeder sehen kann, der sie sehen will. So auch beim leidigen Thema rund um das Pinboard.

Letzteres hat sich zum Glück unterdessen erledigt. Was gestern online geschaltet wurde, ist ok. Funktionalität und Designe sind in Ordnung. Kosmetik ist nicht meine Domäne und somit bin ich jetzt zufrieden. Man hat wohl einen Bock geschossen, diesen aber mit der nötigen Konsequenz korrigiert. So soll es sein.

Freuen wir uns auf das Wochenende. Herzig war das HCD Spezial im Sport Aktuell nach den Dienstagsspielen. Verlieren verlieren verlieren ist das Credo des Davoser Orakels für seinen HCD. Davos wird gegen den SCB aber auftreten, als wären sie auf Meisterkurs. Von Verlieren dürfte dabei keine Rede sein.

Und die Tigers..., ja die Tigers. J Die verdienen im Hinblick auf die Eröffnung ihres neuen Bijous ein wunderschönes Päckli. Es soll von Herzen kommen. J

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