Duc's Blog

Eishockey ist in vielerlei Hinsicht eine attraktive Sportart. Nicht nur das Geschehen auf dem Eis, sondern auch das Umfeld, die Berichterstattung der Medien, die Fans, die Stimmung in den Stadien und die Problematik der Sicherheit rund um die Spiele sorgen für jede Menge Gesprächsstoff.

Ich schreibe in meinem Blog vorwiegend über den Schlittschuh Club Bern.

Daneben greife ich gerne auch Themen wie Verbandspolitik und das Schiedsrichter- und Verbandsgerichtswesen auf. Ebenfalls am Herzen liegen mir gesellschaftspolitische Aspekte, welche sich bei der Sicherheitsproblematik in und um die Stadien in zuweilen wenig erfreulicher Art und Weise manifestieren.

Mittwoch, 22. September 2010

Alt, satt und auf dem absteigenden Ast?

Was soll man nach so einem Spiel noch sagen. Ich meine, wenn man die Möglichkeit hat, seinen Bubentraum zum Beruf zu machen, dann sollte man doch Freude haben, diesen auszuüben. Zumal man mit der Gage, welche ein solcher Job in der «Unterhaltungsindustrie» abwirft, ein einigermassen angenehmes Leben führen kann.

So wie man heute die Sache aber anging, muss es eine Qual sein, dieses Spiel zu spielen. Der SCB versuchte, sich die von Beginn weg mit viel Herz anrennenden Tigers mit schnörkelloser Schnoddrigkeit im Pflichtspielmodus vom Leibe zu halten.

Soweit so gut. Nur gehört zum Spielen mit schnörkelloser Schnoddrigkeit halt auch ein Quäntchen Genialität dazu. Das Überraschungsmoment, die Tempoverschärfung im richtigen Moment, das geniale Pässchen oder der unwiderstehliche Antritt. Was haben wir gesehen? Also nebst dem Sonntagsschuss zum 1:1 habe ich keine einzige zwingende Torchance des SCB gesehen.

Das letze Quäntchen Genialität aus der Meistersaison entzückt jetzt die Fans von Fribourg Gottéron, könnte man ketzerisch behaupten.

Nichts gegen die 50 Rappen Preiserhöhung des Bieres zugunsten der guten Unterhaltung in der PostFinance Arena. Aber wenn es Mister «war bisher meist nur in der ersten Saison wirklich gut» nicht schafft, die Truppe auf einen akzeptablen Qualifikationsmodus zu bringen, dann wünsche ich mir wenigstens einen Spieler, der dem Ziel des Anlasses, die Leute zu unterhalten, gerecht wird.

Dieser als Alan Haworth angekündigte Langeweiler im Valium Modus zum Beispiel genügt knapp den Anforderungen eines Ziegler- Ersatzes und der Bär mit der krummen Nase hat etwa die gleiche Wirkung, wie der Müller Housi vom EHC Längenbühl. Und der König der Frösche ist nicht auffälliger als letzte Saison, als er von der Tribüne aus beobachten konnte, wie sich der SCB auch ohne ihn zur Meisterform trimmte.

So geht das nicht, meine Herren! Keine Angst, ich werde mir euer hilfloses Gestocher auch in Zukunft ansehen. Aber erwartet nicht von mir, dass ich das Gesehene schönschreibe oder das Gefühl habe, die Meisterschaft beginne erst im Frühling. Ihr spielt wie eine überalterte, satte Truppe auf dem absteigenden Ast. Wer hat noch nicht, wer will nochmal, muss die Devise der Mannschaften sein, die gegen diesen SCB in Zukunft spielen. Glaubt ihr ernsthaft, so sei auch nur die Playoffqualifikation selbstverständlich zu schaffen? Was habt ihr eigentlich das Gefühl für was ihr Eishockey spielt? Zur Freude kann es kaum sein, sonst würdet ihr anders auftreten. Aber denkt zumindest daran, dass 13000 Dummköpfe ein Abo gekauft haben um sich von euch unterhalten zu lassen. Die Leute haben den ganzen Tag gearbeitet und möchten nach einem Eishockeyspiel, das der Freude und der Zerstreuung dienen soll, zumindest das Gefühl haben, das Team ihres Herzens habe alles unternommen, um das an sich geile Spiel zu gewinnen. Nicht mehr, aber keinesfalls weniger!

Unser heutiger Captain zum Beispiel: Habt ihr gesehen wie der auf freie Pucks nachsetzte? Selbst meine verstorbene Grossmutter hätte das mit mehr Leidenschaft getan. Das reicht vielleicht für «Klotener Eisballet». Aber auch nur alle zwanzig Jahre einmal. Bitte zuwarten, mit dem Rentnervertrag! Seit letzter Weihnacht meist Mitläufer, würde ich meinen. Auch in der Nationalmannschaft nicht überzeugend.

Ich bin sonst an sich relativ besonnen, würde ich meinen. Viel am Nörgeln zwar, aber mehrheitlich im «Spassmodus». Die heutige Leistung, und das in einem Derby, spottet aber jeder Beschreibung und ist eine Frechheit gegenüber der treuen Anhängerschaft!

Und noch etwas:

Liebe Geschäftsführung, lieber Sportchef: Lasst den Simon Gamache nötigenfalls gratis für Fribourg Gottéron spielen, nächsten Dienstag. Die Leute bezahlen Eintritt und möchten gut unterhalten werden. Nicht wenige Berner würden es demnach auch schätzen, Gamache im Trikot von Gottéron spielen zu sehen.

Ähm, wie lautet schon wieder das Motto dieser Saison? .. Elände Souhuffe! Pfui Teufel und wer heute gepfiffen hat, hätte noch viel mehr sollen. Ich kann leider nicht.

Und noch einmal etwas:

Wenn man den Leuten schon solchen Bullshit bietet, dann sorgt zumindest dafür, dass in unserer umgebauten Lotterhütte so etwas wie Anbindung ans drahtlose Internet funktioniert. In Langnau geht das, obwohl die ja nicht mehr zeitgemäss seien.

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