Duc's Blog

Eishockey ist in vielerlei Hinsicht eine attraktive Sportart. Nicht nur das Geschehen auf dem Eis, sondern auch das Umfeld, die Berichterstattung der Medien, die Fans, die Stimmung in den Stadien und die Problematik der Sicherheit rund um die Spiele sorgen für jede Menge Gesprächsstoff.

Ich schreibe in meinem Blog vorwiegend über den Schlittschuh Club Bern.

Daneben greife ich gerne auch Themen wie Verbandspolitik und das Schiedsrichter- und Verbandsgerichtswesen auf. Ebenfalls am Herzen liegen mir gesellschaftspolitische Aspekte, welche sich bei der Sicherheitsproblematik in und um die Stadien in zuweilen wenig erfreulicher Art und Weise manifestieren.

Freitag, 10. September 2010

Von Gummibällchen und keltischen Kriegern

Er ist erst 18 Jahre alt, geht aber, obwohl nur 1.77 gross, im Stile eines Haudegens auf alles los, das sich bewegt. Die Rede ist von Tristan Scherwey, dem ungeschliffenen Rohdiamanten mit dem Engelsblick.

Nicht nur auf dem Eis, dürfte sich das Juwel, welches an der letzten U 20 WM bereits zu den tragenden Elementen im Team von Köbi Kölliker gehörte, in Bälde definitiv durchsetzen, sondern auch in den Herzen der weiblichen Fans des SCB.

Nach dem Abgang des bisherigen unbestrittenen Schwarms der Groupies zum ZSC, klaffen derzeit grosse Lücken an den Wänden über den Betten der Anbeterinnen Zieglers. Löcher, welche nun wohl mit dem Konterfei des liebevoll als «Gummibällchen» betitelten Scherwey geschlossen werden.

Aber ihn lediglich als Groupieschwarm abzutun, greift zu kurz. Bereits letze Saison hat Tristan Scherwey nebst harten, zuweilen gar überharten Körpercharchen mehrmals angedeutet, dass er auch über ein feines Händchen und ein gutes Auge verfügt. Mir ist es nämlich nicht entgangen, dass er auch immer wieder durch feine und kluge Pässchen auf seine Mitspieler auf sich aufmerksam machte.

Letzte Saison ist allerdings Tempi passati. Tristan Scherwey hat in seiner Debutsaison angedeutet, was in ihm schlummert. Was jetzt folgen muss ist der schwierigere Teil der Mission: Die geweckten Erwartungen zu erfüllen und sich gleichzeitig weiter zu entwickeln. Keine leichte Aufgabe für einen Jungspund, der in seiner Rookiesaison ohne Druck und entsprechend unbeschwert aufspielen konnte.

In der heute startenden Saison wird es für ihn darum gehen, die Aufgaben des Trainers zuverlässig und mannschaftsdienlich zu erfüllen und den Druck, welchen er sich mit den guten Leistungen in der Vorsaison selber auferlegte auszublenden, damit er seine Unbeschwertheit und Spielfreude nicht verliert.

«Tristan» gilt übrigens als geschlechtsneutraler Name und bedeutet soviel wie «Waffenlärm» oder «klirrendes Schwert» (aus dem Keltischen). Also im übertragenen Sinn «waffentragender Mann» bzw. «Krieger».

Es gibt aber auch Quellen, wonach «Tristan» vom französischen Wort «triste» ("traurig") abgeleitet wird. Demnach würde «das klirrende Schwert» so viel bedeuten, wie «der Traurige».

Hoffen wir also, dass sich unser Tristan diese Saison als Tristan im keltischen Sinne zu bestätigen vermag.

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