Duc's Blog

Eishockey ist in vielerlei Hinsicht eine attraktive Sportart. Nicht nur das Geschehen auf dem Eis, sondern auch das Umfeld, die Berichterstattung der Medien, die Fans, die Stimmung in den Stadien und die Problematik der Sicherheit rund um die Spiele sorgen für jede Menge Gesprächsstoff.

Ich schreibe in meinem Blog vorwiegend über den Schlittschuh Club Bern.

Daneben greife ich gerne auch Themen wie Verbandspolitik und das Schiedsrichter- und Verbandsgerichtswesen auf. Ebenfalls am Herzen liegen mir gesellschaftspolitische Aspekte, welche sich bei der Sicherheitsproblematik in und um die Stadien in zuweilen wenig erfreulicher Art und Weise manifestieren.

Freitag, 10. September 2010

Die Sache mit Simon Gamache

Eigentlich wissen wir es bereits seit einem Jahr: Larry Huras setzt nicht auf Simon Gamache. Nachdem Simon nämlich unter John Van Boxmeer, im Gegensatz zu Sebstian Bordeleau und Ramzi Abid, absolut unbestritten zum Stamm gehörte, drehte der Wind mit der Verpflichtung von Brett McLean im Spätherbst des letzten Jahres. Selbst der ungelenkige und formschwache Lee Goren wurde Gamache vorgezogen. Ein Schelm wer denkt, der SCB hätte den Titel ohne die «Gesichtswahrungsverletzung» Gorens letzten Frühling im wahrsten Sinne des Wortes verstolpert.

Ob der Wind nicht schon nach dem Viertelfinal Out gegen Zug im Spätwinter 08 drehte und man Simon nur noch behielt, weil sein Abgang zu viel gekostet hätte, bleibt wohl das Geheimnis von Sven Leuenberger. Aber das spielt eigentlich gar keine Rolle. Fakt ist, dass Gamache eindeutig zu gut ist, um sein Dasein in unserer Liga als überzähliger Ausländer zu fristen. Ausserdem läuft sein Vertrag mit dem SCB auf Saisonende aus und wird unter den gegebenen Umständen kaum verlängert werden. Simon Gamache muss sich also zeigen können, wenn er wie angekündigt auch nächste Saison in unserer Liga spielen will.

Persönlich bin ich nach wie vor der Meinung, dass Spielertypen seiner Art jeder Mannschaft unserer Liga gut anstehen. Gamache bringt genau dieses Quäntchen Unberechenbarkeit und Kreativität, man könnte auch sagen Genialität ins Spiel, welches ein Team unberechenbar macht. Ausserdem kämpft er jederzeit leidenschaftlich, scort überdurchschnittlich und provoziert seiner aufsässigen Spielweise wegen viele gegnerische Strafen.

Jetzt hat Simon also eingewilligt, für «vorerst» sieben Spiele an die Saane zu Fribourg Gottéron zu ziehen. Eine gute Entscheidung von Seiten Gamaches, würde ich meinen. Unter Serge Pelletier dürfte der wirblige Kanadier nämlich aufblühen, wie ein zartes Pflänzchen in der lauen Frühlingssonne. Gut möglich, dass ihn die Fribourger nach Ablauf des Leihvertrages gar nicht mehr zum SCB zurückkehren lassen mögen. Schliesslich ist Gamache nicht nur ein erstklassiger Punktegarant, sondern auch ein ausgezeichneter Entertainer, welcher den Unterhaltungswert für das begeisterungsfähige Fribourger Publikum erheblich zu steigern imstande ist.

Simon Gamache hat zweifellos Charakter bewiesen, letzte Saison. Nicht nur weil er sich weigerte, die Lumpen des Pöbels aus der grauen Stadt zu tragen und dadurch seine Reputation zu zerstören. Sondern in erster Linie, weil er, obwohl man die ganze Saison nicht auf ihn baute bereit war, als der SCB ihn brauchte. Unvergessen seine drei Tore und die Wahl zum besten Spieler in seinem Combackspiel im Halbfinale in der Kolping Arena zu Kloten.

Bleibt nur noch, Simon Gamache viel Glück zu wünschen bei seinem Engagement in Fribourg. Und wer weiss: Vielleicht bietet sich ihm ja im Frühling 11 noch einmal die Möglichkeit, seinen Wert für den SCB in den Playoffs noch einmal unter Beweis zu stellen, um sich danach in würdiger Art vom Berner Publikum zu verabschieden.

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