Duc's Blog

Eishockey ist in vielerlei Hinsicht eine attraktive Sportart. Nicht nur das Geschehen auf dem Eis, sondern auch das Umfeld, die Berichterstattung der Medien, die Fans, die Stimmung in den Stadien und die Problematik der Sicherheit rund um die Spiele sorgen für jede Menge Gesprächsstoff.

Ich schreibe in meinem Blog vorwiegend über den Schlittschuh Club Bern.

Daneben greife ich gerne auch Themen wie Verbandspolitik und das Schiedsrichter- und Verbandsgerichtswesen auf. Ebenfalls am Herzen liegen mir gesellschaftspolitische Aspekte, welche sich bei der Sicherheitsproblematik in und um die Stadien in zuweilen wenig erfreulicher Art und Weise manifestieren.

Mittwoch, 4. April 2012

Der wichtige erste Heimsieg ist geschafft


Der SCB hat das erste Finalspiel gegen die ZSC Lions im heimischen Stadion verdient mit 4:2 gewonnen. Die Angst vor dem „Heimnachteil“ war zumindest in dieser Partie unbegründet.

Zu Motzen gibt es nichts. Wie soll man auch, wenn man nur gewinnt und die Zuversicht steigt, dass gewisse Leute werden Besen fressen müssen... Also ich nicht, wenn ihr versteht was ich meine. Ansonsten spielt es auch keine Rolle. Es gibt Dinge, die darf man einfach nicht verschreien.

Ich bin ja zwischen den Spielen jeweils einigermassen gelassen und durchaus zuversichtlich. Aber im Stadion wechselt mir die Stimmung von gelassen auf brisant. Solange der SCB nicht mit mindestens 3 Toren führt, sehe ich überall potentielle Fallgruben. Eine Finalserie ist halt schon eine andere Liga. Da können wir während der Saison lange jammern, die Spieler sollten sich gefälligst am Riemen reissen. Aber 4 Siege für den Titel sind halt nicht zu simulieren.

Deshalb gibt es diese Playofftouristen. Sie verstopfen die Strassen, schnappen den regelmässigen Zuschauern die besten Parkplätze weg und wissen nicht wie anstehen an der Tränke. Aber es ist schön, dass es viele Leute hat. Und nun auch alle in diesen roten Shirts. Es waren zwar nicht alle glücklich über die gesponserte rote Verstärkung. Aber die Shirts sind gelungen, die Logos der Sponsoren dezent und die optische Wirkung der Masse durchaus eindrücklich.

Ich war vor dem Spiel wie auf Nadeln. Dass das Einlaufprozedere ausgerechnet beim ersten Finalspiel nicht wie gewünscht funktioniert hatte, hat mich zwar im Grundsatz nicht gestört, aber trotzdem hat mir das vermeintliche schlechte Omen zu denken gegeben. Und auch die unnötigen Strafen in der Angriffszone und der leichte Minimalismus im 2. Drittel waren nicht eben gut für mein Nervenkostüm.

Zum Glück fand der SCB nach einer zehnminütigen Anwärmphase wieder zu seinem soliden, cleveren und effizienten Spiel. Hat der Gegner die Scheibe, steht man wie eine Wand. Hat man sie selber, versucht man sie zu verteidigen. Der SCB ist auch gegen die soliden Lions mit allen Linien zu Chancen gekommen und hat die Tore im richtigen Moment erzielt. Das 1:0 kurz vor der ersten und das 2:1 kurz vor der zweiten Drittelspause.

Eigentlich war der ZSC in diesem ersten Finalspiel von A-Z chancenlos. Man hatte den Eindruck, als seien die Zürcher nach Bern gekommen um nicht zu verlieren. Der SCB aber wollte unter allen Umständen gewinnen. So war es auch nicht erstaunlich, dass der zwischenzeitliche Ausgleich zum 1:1 eher dem SCB zugutekam, welcher danach wieder konsequenter den Angriff suchte.

Die Zürcher wirkten zwar einigermassen solid, liessen aber in der Offensive jegliche Durchschlagskraft vermissen. Wirklich gute und zwingende Abschlüsse blieben Mangelware. Das schöne Tor von Reto Schäppi kam nur wegen einem nicht geahndeten Handpass zustande und bis auf die Aktion von Patrick Bärtschi und die hektische Schlussphase geriet der SCB nie in Gefahr, noch etwas anbrennen zu lassen.

Ich muss gestehen, dass ich etwas in Sorge war, wegen dem „Heimnachteil.“ In den bisherigen Playoffspielen war der SCB nämlich auswärts immer eine Spur selbstsicherer und effizienter. So gesehen haben wir gestern das beste Playoff-Heimspiel des SCB gesehen, ohne dass man sagen müsste, das Limit sei damit erreicht. Man wird sich weiter steigern müssen.

Die Zürcher werden jetzt die erste Playoffniederlage und den Rückstand in der Serie zu verarbeiten haben. Am Donnerstag werden sie zuhause gefordert sein. Ich nehme nicht an, dass wir gestern den ZSC an seiner Leistungsgrenze gesehen haben. Sie werden sich zu steigern wissen.

Der SCB darf selbstbewusst und zuversichtlich ins Hallenstadion reisen. Das wichtige erste Spiel hat man gewonnen, jetzt kann man den Zürchern ohne Druck in die Suppe spucken. Man muss an die überzeugenden Auswärtsspiele in Kloten und Fribourg anknüpfen. Es wird dann alleine am ZSC liegen, besser zu sein. Der SCB, da bin ich überzeugt, wird sich im Vergleich zum Dienstag zu steigern wissen.

Es ist noch zu früh, für irgendwelche Schlüsse zu ziehen oder Prognosen abzugeben. Man muss davon ausgehen, dass der ZSC eine deutliche Antwort auf die für mich enttäuschende Darbietung vom Dienstag geben wird. Im Gegensatz zum SCB, welcher lediglich die schwachen Klotener und Fribourger schlagen musste, hat der ZSC ja immerhin den fast unbezwingbaren Serienmeister HCD und die bombastische Übermannschaft Zug ausgeschaltet und damit die ganze Schweiz ins Tränenmeer gestürzt. Ich habe gehört, die Fraktion der Neider schaue jetzt nur noch Abstiegsgekraue, weil der Playofffinal spielerisch und spektakelmässig zu schwach sei.

Aber sei es wie es wolle. Am Donnerstag gilt es, mit dem zuletzt gezeigten Auswärtsgesicht Gas zu geben. Bitte KEINE Strafen in der Angriffszone und es darf auch im zweiten Drittel Gas gegeben werden. Gut möglich, dass die Zürcher dann an ihre Grenzen stossen. Und wenn nicht, dann sind sie besser als Kloten und Fribourg...

Einfach jetzt nicht stehen bleiben. Weiter, immer weiter. Viel Spass. J

Hopp SCB!

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