Duc's Blog

Eishockey ist in vielerlei Hinsicht eine attraktive Sportart. Nicht nur das Geschehen auf dem Eis, sondern auch das Umfeld, die Berichterstattung der Medien, die Fans, die Stimmung in den Stadien und die Problematik der Sicherheit rund um die Spiele sorgen für jede Menge Gesprächsstoff.

Ich schreibe in meinem Blog vorwiegend über den Schlittschuh Club Bern.

Daneben greife ich gerne auch Themen wie Verbandspolitik und das Schiedsrichter- und Verbandsgerichtswesen auf. Ebenfalls am Herzen liegen mir gesellschaftspolitische Aspekte, welche sich bei der Sicherheitsproblematik in und um die Stadien in zuweilen wenig erfreulicher Art und Weise manifestieren.

Freitag, 20. März 2015

Ein Feuer aus Stroh

Ein fahriger und ineffizienter SCB bleibt in Davos ohne Chancen und geht mit 6:2 Toren regelreicht ein.

Nehmen wir das Positive vorneweg: Der SCB ist erst ein Break im Rückstand. Gewinnen wir das Spiel am Samstag, steht es 1:2 und die Welt sieht wieder etwas schöner aus.

Daneben ist aber schitter bis bewölkt. Sind wir ehrlich: Zieht man alle Hättis und Wettis ab, gibt es nur einen Schluss: Der SCB war von A-Z chancenlos. Wenn wir die heissen Phasen des Spiels betrachten, steht es 6:0 für den HCD. Drittel 1: Die Davoser gehen mit 2:0 in Führung. Drittel 2: Die Davoser ziehen auf 4:0 davon. Drittel 3: Die Davoser ziehen dem vermeintlich aufkommenden SCB mit zwei Toren zum 6:2 endgültig den Stecker.

Die Chancen, die der SCB vermeintlich gehabt hätte, zählen dabei nicht. Es ist absolut normal, dass man in einem Eishockeyspiel zu Chancen kommt. In einem Playoff-Halbfinale geht es aber darum, zu nehmen was man bekommt, ohne viel zu geben. Die Chancenauswertung gehört zu den Qualitäten, die man haben muss. Wie der HCD eben.

Unsere Verteidiger schiessen die Tore gleich im Multipack selber. Marco Bührer war gestern regelrecht zu bedauern und war wohl froh, dass ihn Boucher erlöste. Daneben taugt unser 1-3-1 gegen den Speed der Davoser keinen Deut. Die brauchen einen schnellen Pass aus dem eigenen Drittel und stehen nach zwei weiteren schnellen Pässen mit 2:1 vor unserem Tor.

Ein gnadenloses Zweimann-Forechecking vor einem Dreier-Riegel, wie ihn Trainerfuchs Ruhnke fordert, wäre vielleicht der Schlüssel. Ob der SCB das aber durchstehen würde mit seiner in die Jahre gekommenen Mittelache, wissen die Götter. Und unser Zauberlehrling an der Bande scheint mir auch am Ende des Lateins zu sein. So aufmerksam, wie noch vor einiger Zeit, scheinen ihm die Spieler an der Bande auch nicht mehr zuzuhören, wie man am TV beobachten kann. Ratlosigkeit kann man eben schlecht verbergen.

Schauen wir, wie sich die Dinge entwickeln. Eine gewisse Angst, dass das Spätherbsthoch, welches uns an die Tabellenspitze gespült hat, nur ein schönes Strohfeuer war, hatte ich immer. Aber nach dem murksigen Saisonstart war es halt schön, an ein Hockeymärchen zu glauben. Die Fanbrille lässt grüssen.

Aber was solls. Noch ist nicht aller Tage Abend. Am Samstag, wie oft in Spiel drei, werden die Weichen gestellt. Entweder schaffen wir den Anschlusssieg und es gelingt in der Folge, sich in den Gegner zu verbeissen und ihn in einen Abnützungskampf zu verwickeln, oder die Halbfinalserie verkommt zu einem schmerzhaften Strohfeuer.

Nichtsdestotrotz wollen wir am Samstag noch einmal das Messer des Halbfinals am Hals fühlen und geniessen. Schauen wir, ob auf der taktischen Ebene noch ein Brikett zum nachlegen gefunden werden kann, das uns doch noch in die Serie finden lässt. Schwierig ist nicht unmöglich, wenn auch unwahrscheinlich. Leider!

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