Duc's Blog

Eishockey ist in vielerlei Hinsicht eine attraktive Sportart. Nicht nur das Geschehen auf dem Eis, sondern auch das Umfeld, die Berichterstattung der Medien, die Fans, die Stimmung in den Stadien und die Problematik der Sicherheit rund um die Spiele sorgen für jede Menge Gesprächsstoff.

Ich schreibe in meinem Blog vorwiegend über den Schlittschuh Club Bern.

Daneben greife ich gerne auch Themen wie Verbandspolitik und das Schiedsrichter- und Verbandsgerichtswesen auf. Ebenfalls am Herzen liegen mir gesellschaftspolitische Aspekte, welche sich bei der Sicherheitsproblematik in und um die Stadien in zuweilen wenig erfreulicher Art und Weise manifestieren.

Sonntag, 15. März 2015

Von Bührer, Joensuu und Göttin Fortuna

Nach einem Spiel, das selbst Sir Alfred Hitchcock nicht besser hätte orchestrieren können, setzte sich der SCB gegen Lausanne dank einem Tor von Jesse Joensuu in der Verlängerung doch noch durch. Das siebte und entscheidende Spiel gewann der Cupsieger mit 2:1 nach Verlängerung.

Es war kein Spiel für schwache Nerven. Das soll aber nicht als Entschuldigung für jene Schwachköpfe gelten, welche es selbst in einem derart kapitalen Spiel nicht lassen konnten, Spieler und verunglückte Aktionen mit ihrem dämlichen Pfeifen zu kommentieren!

Aber was soll’s, wenn ich etwas aufgegeben habe, dann Menschen zu helfen, deren Dummheit genetischer Natur ist. Dummheit und Blindheit haben nämlich eines gemeinsam: man kann es nicht ändern!

Für Liebhaber des Sportes hat dieses Spiel von der Dramatik her alles geboten, was ein entscheidendes Playoffspiel bieten kann. Zuerst machte der SCB einen starken Eindruck und ging folge dessen durch einen trockenen Handgelenkschuss von Christoph Bertschy bereits früh in Führung. Auch im weiteren Verlauf des ersten Drittels machte der SCB, ausser in der Chancenauswertung, nie den Eindruck, als könnte er in diesem Spiel noch in Bedrängnis kommen.

Das sollte sich aber im zweiten Drittel ändern. Nachdem unsere Mutzen die Powerplays gleich im Multipack vergeigten, verfiel man in Passivität und liess die Lausanner immer stärker aufkommen. Fast schien es, als würde man den Gegner geradezu um den Ausgleich bitten, was aber glücklicherweise nicht geschah.

Im letzten Drittel nahm dann das Unheil seinen Lauf. Dass der Ausgleich erst 50 Sekunden vor dem Schlusspfiff fiel, war bestimmt das Werk des Hockeygottes, welcher den Zuschauern einen packenden Schluss bieten wollte. Fortuna bestrafte den SCB mit einem Pfostenschuss, zehn Sekunden vor Schluss, denn einen Sieg in der regulären Spielzeit hätte dieser, zuweilen konfus agierende SCB nicht verdient gehabt. Da die Welschen in dieser Serie aber wieder auf das Schiri-Gegränne zurückgriffen, reichte auch ihr heroischer Kampf nicht aus, um Fortuna zu überzeugen.

Das schaffte letztendlich unsere finnische Eiche Jesse Joensuu, welcher es mit aufopferungsvollem Kampf gelang, die Götter milde zu stimmen. Es war Bud Holloways beste Tat der Serie, den Puck aus dem Knäuel auf Marc-André Gragnani zurückzulegen. Göttin Fortuna liess dessen Weitschuss vom Pfosten direkt auf Joensuus Schaufel fallen, den Rest kennen wir: Schluss, Ende, aus. Grenzenloser Jubel und tiefstes Elend, Emotionen, wie es sie nur in den Playoffs gibt.

Ob die blöden Pfeifer immer noch gepfiffen haben weiss ich nicht. Ich gehe davon aus, dass diese sich die folgenden Halbfinals gegen den HCD nicht mehr antun wollen. Für die anderen wird es spannend werden zu beobachten, wie sich die taktische Ausrichtung ändert. Die Davoser werden wohl mit ihrem Lauf- und Tempohockey mit offenem Messer kämpfen. Der SCB wird weiterhin stark defensiv spielen und gleichzeitig die offeneren Räume zu mehr Toren nutzen müssen. Ich glaube kaum, dass man gegen den HCD mit zwei Toren pro Spiel ins Finale einziehen kann. Ich bin jedenfalls voller freudiger Erwartung nach offeneren Spielen!

Mein SCB-Spieler der Serie habe ich mittlerweile auch gekürt: Es ist unser Torhüter Marco Bührer, welcher uns mit einer fehlerfreien Serie in den Halbfinal gehext hat. Ich freue mich, dass es nach harter Kritik gerade ihm gelungen ist, diese Auszeichnung zu gewinnen. Herzliche Gratulation und weiter so!

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