Duc's Blog

Eishockey ist in vielerlei Hinsicht eine attraktive Sportart. Nicht nur das Geschehen auf dem Eis, sondern auch das Umfeld, die Berichterstattung der Medien, die Fans, die Stimmung in den Stadien und die Problematik der Sicherheit rund um die Spiele sorgen für jede Menge Gesprächsstoff.

Ich schreibe in meinem Blog vorwiegend über den Schlittschuh Club Bern.

Daneben greife ich gerne auch Themen wie Verbandspolitik und das Schiedsrichter- und Verbandsgerichtswesen auf. Ebenfalls am Herzen liegen mir gesellschaftspolitische Aspekte, welche sich bei der Sicherheitsproblematik in und um die Stadien in zuweilen wenig erfreulicher Art und Weise manifestieren.

Sonntag, 22. März 2015

Von Holzhackerhockey

Der SCB steht vor dem Aus. Der SCB findet im dritten Spiel gegen den HCD nicht einmal mehr die Mittel um ein Tor zu schiessen und verliert folge dessen auch das dritte Spiel gegen den HCD mit 0:2.

Ich weiss, um ein Resümee zu ziehen ist es noch etwas früh. Trotzdem möchte ich auf ein paar Gedanken und Beobachtungen eingehen, die ich in den letzten Spielen gemacht habe.

Allgemein kann ich sagen, dass ich von den Playoff-Auftritten des SCB enttäuscht bin. Nicht vom Engagement und dem Kampf her. Ich finde es im Gegenteil bewundernswert, wie die Spieler mitziehen, in diesem an sich aussichtslosen, weil antiquierten Holzhackergepucke aus dem letzten Jahrhundert.

Im Nachgang kann man froh sein, hat man die Qualifikation nicht gewonnen. Es wäre schlimm gewesen, wenn man sich von den Bielern hätte um die Ohren fahren und aus den Playoffs schiessen lassen. Den selbst der EHC Biel spielt mit seiner Bettlertruppe unter Kevin Schläpfer ein besseres, playofftauglicheres Eishockey als unser SCB.

Man sollte nicht über fehlendes Glück lamentieren, sondern den Dingen in die Augen sehen. Glück hatten wir gegen den HC Lausanne nämlich genug. Ansonsten wäre schon gegen den siebten der Qualifikation Lichterlöschen gewesen. Denn Tore kann der SCB nur schiessen, wenn die Scheibe entweder von der Bande, oder von der Torumrandung so abprallt, dass sie zufälligerweise den einschussbereiten Stock eines Berner Spielers trifft. Aus einem schnellen Vorstoss heraus einen Pass auf eine solche Kelle zu bringen, ist für den SCB nicht möglich, da es solche Vorstösse ganz einfach nicht gibt.

Unser Spiel beruht einzig und alleine darauf, die Scheibe durch sieben Beine hindurch auf den Stock von zwei stehenden Berner Spieler vor dem gegnerischen Tor zu munen und von dort sollte diese dann ins Tor geknorzt werden. Dieses Steinzeithockey lässt nicht einmal einen Schuss aus der Distanz zu. Da fehlt so viel an Tempo und Überraschungsmoment, dass kaum je einer auch nur dazu kommt, einen Direktschuss anzubringen, weil sich der Gegner längst formiert hat.

Um Überraschungsmomente zu kreieren und Anspielstationen zu haben, braucht es Kreativität und Spielfreude. Dazu muss man Eishockey spielen, nicht Eishockey murksen. Das mag vielleicht, ich weiss es nicht, in der kanadischen Juniorenliga, mit der unser Zauberlehrling die NL A vergleicht, so funktionieren. In der NL A reicht das aber in einem Playoff Halbfinale nicht. Vermutlich nicht einmal für einen Sieg, um die totale Blamage abzuwenden.

Nein, auf Einzelkritik lasse ich mich nicht ein. Es war wie geschrieben bewundernswert, wie der SCB auch gestern Abend gerackert hat. Man hatte die schnellen Davoser über weite Strecken im Griff, ohne aber das Glück zu haben, dass die Scheibe per Zufall pfannenfertig auf einen SCB Stock fiel. Und ohne Zufall, ich habe es erklärt, ist dieser SCB nicht in der Lage, ein Tor zu kreieren.

Nach dem ersten Drittel habe ich den Ausgang des Spiels prognostiziert, indem ich dem Ozeanplauderi folgende Zeilen nach Brasilien schrieb: Äs huere eländs Gemurkse. Irgendeinisch chunnt de öppe der tödlech Konter.»

Der Rest ist Geschichte. Hoffen wir, dass der HCD am Dienstag im jugendlichen Übermut die Zügel schleifen lässt, damit uns mit unserem, Zitat Guy Boucher, «grossartigen Spiel», zumindest noch die Blamage eines sang- und klanglosen Ausscheidens mit 0:4 erspart bliebe.

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