Duc's Blog

Eishockey ist in vielerlei Hinsicht eine attraktive Sportart. Nicht nur das Geschehen auf dem Eis, sondern auch das Umfeld, die Berichterstattung der Medien, die Fans, die Stimmung in den Stadien und die Problematik der Sicherheit rund um die Spiele sorgen für jede Menge Gesprächsstoff.

Ich schreibe in meinem Blog vorwiegend über den Schlittschuh Club Bern.

Daneben greife ich gerne auch Themen wie Verbandspolitik und das Schiedsrichter- und Verbandsgerichtswesen auf. Ebenfalls am Herzen liegen mir gesellschaftspolitische Aspekte, welche sich bei der Sicherheitsproblematik in und um die Stadien in zuweilen wenig erfreulicher Art und Weise manifestieren.

Dienstag, 13. Dezember 2011

Es geht weiter mit Antti Törmänen

Antti Törmänen, welcher nach der Freistellung von Larry Huras vom Assistenz- zum Cheftrainer ad Interim befördert worden ist, erhält erwartungsgemäss einen Vertrag als Headcoach bis zum Ende der laufenden Saison.

Gleichzeitig erhält der 41-jährige Finne eine Option für eine weitere Saison mit dem SCB. Diese tritt automatisch in Kraft, wenn er mit der Mannschaft zumindest den Playoff-Halbfinal erreicht. Lars Leuenberger erhält beim SCB einen Vertrag bis Ende der Saison 2013/14. In der kommenden Spielzeit  wird er weiterhin als Assistenztrainer der ersten Mannschaft amten, danach wird er zum Headcoach aufsteigen und die sportlichen Geschicke des SCB werden erstmals in der Geschichte der höchsten Schweizer Liga von einem Brüderpaar geführt werden.

Letzteres ist zwar nur ein Gerücht. Aber wo Rauch ist könnte dereinst durchaus Feuer entstehen und so abwegig scheint mir diese These nicht zu sein.

Komme es wie es wolle. Jedenfalls darf man ohne Übertreibung sagen, dass sich Marc Lüthis Marketingentlassung bisher als veritabler Schuss ins Schwarze erwiesen hat. Sportlich läuft alles glänzend, die Zuschauer sind hochzufrieden und auch finanziell dürfte sich der Trainerwechsel gelohnt haben.

Der SCB hat in den 16 Spielen unter Antti Törmänen 33 Punkte geholt. Das ergibt den guten Schnitt von 2.06 Punkten pro Spiel. Fährt man in diesem Stil weiter, ist dem SCB ein Platz unter den ersten 4 sicher und man darf sogar auf die ersten beiden Plätz schielen.

Man hat 10 Spiele in der regulären Spielzeit und eines nach Penalty gewonnen. 4 Spiele verlor man nach 60 Minuten, eines in der Verlängerung. Im Schnitt erzielte man ansprechende 3.44 Tore pro Spiel und musste deren 2.37 einstecken. Der Gegentorschnitt ist mir um 0.36 Tore zu hoch. Man muss weiterhin an der Balance arbeiten, damit man spätestens in den Playoffs auf knapp unter 2 Tore pro Spiel kommt.

An der gewählten Strategie habe ich, man höre und staune, absolut nichts auszusetzen. Sie ist sportlich vernünftig und fair gegenüber Antti Törmänen. Die Halbfinalqualifikation, die eine automatische Einlösung der Option Törmänens zur Folge hätte, ist realistisch und bei guter Arbeit erreichbar. Die Finalqualifikation darf man in Anbetracht der Ausgeglichenheit der Liga nicht erwarten, aber sie ist sicher möglich.

Selbst vom Titel darf man in Bern durchaus träumen. Träumen darf man ja bekanntlich immer und manchmal gehen sie sogar in Erfüllung.Wenn man davon ausgeht, dass der SCB seine Verletzungen für diese Saison langsam aber sicher eingezogen hat, darf man durchaus davon ausgehen, dass noch beträchtliches Steigerungspotential vorhanden ist. Wenn Joel Vermin im Januar an seine gezeigten Leistungen vor der Verletzungspause anknüpfen kann, Joel Kwiatkowski trotz gewonnener Strafenwette gegen seine Frau weiterhin sein unbestrittenes Potential ausspielt und Jean-Pierre Dumont im Januar seinen Muskelkater definitiv überwunden hat, dann dürfen wir uns auf etwas gefasst machen.

Selbstverständlich bergen selbst die scheinbar besten Strategien und Überlegungen immer auch Risiken. Antti Törmänen ist ein Trainerneuling und niemand kann voraussagen, ob er nächste Saison mit dem SCB noch einmal so erfolgreich agieren könnte. Das Beispiel John Fust zeigt, was mit hochgelobten Jungtrainern eben auch passieren kann. Ist die Garderobe einmal neu gestrichen und das Repertoire an verblüffenden Motivationssprüchen ausgesprochen, beginnt der Alltag, bei dem Routine im Bewältigen von sportlichen Durststrecken mit Sicherheit kein Nachteil ist.

Aber wie angetönt: Welche Variante man auch immer wählt, es würden sich immer genügend Punkte finden, um den Teufel an die Wand zu malen. In diesem Sinne möchte ich das Pulver der Polemik nicht verschiessen. Vielleicht werden wir ja Meister und dann werde ich im kommenden Spätsommer froh sein, zwecks Dämpfung von zu hohen Erwartungen über eine gefüllte Munitionstasche zu verfügen.

Hoffentlich gelingt es Sven Leuenberger noch, einen ansprechenden Verteidiger als Ersatz für Johann Morant zu verpflichten. Ansonsten bin ich zurzeit auf der ganzen Ebene glücklich und zufrieden. Viel Arbeit zwar, aber sie wird geschätzt und macht viel Freude. Ich hoffe und wünsche auch allen, dass es euch ebenso ergeht.

Bis dann...

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