Duc's Blog

Eishockey ist in vielerlei Hinsicht eine attraktive Sportart. Nicht nur das Geschehen auf dem Eis, sondern auch das Umfeld, die Berichterstattung der Medien, die Fans, die Stimmung in den Stadien und die Problematik der Sicherheit rund um die Spiele sorgen für jede Menge Gesprächsstoff.

Ich schreibe in meinem Blog vorwiegend über den Schlittschuh Club Bern.

Daneben greife ich gerne auch Themen wie Verbandspolitik und das Schiedsrichter- und Verbandsgerichtswesen auf. Ebenfalls am Herzen liegen mir gesellschaftspolitische Aspekte, welche sich bei der Sicherheitsproblematik in und um die Stadien in zuweilen wenig erfreulicher Art und Weise manifestieren.

Samstag, 10. Dezember 2011

Verdienter Sieg im besten Larrymänen-Stil

Der SCB liess gegen den matten Meister aus Davos nichts anbrennen und gewann hochverdient, aber in Anbetracht der zahlreichen Chancen zu knapp mit 2:0.

Der Beginn des Spiels war irgendwie eigenartig. Es fehlte die Intensität, welche normalerweise die Duelle zwischen dem SCB und dem HCD auszeichnen.  Die einzigen Aufreger bestanden darin, dass mein iPhönli in derart rascher Folge vibrierte, dass die Zeit nicht ausreichte, es nicht in den Hosensack zu stecken, bis es erneut zu vibrieren begann. Es war der Tor Alarm der bedauernswerten Emmentaler «Greenies», welcher eine erneute Schlappe der Tigers ankündigte.

Schon erstaunlich, die haben einen ausländischen Pseudotopgoalie, welcher sich als veritables Löcherbecken erweist und der SCB spielt mit dem Ersatztorhüter mit Schüttelfrösten und lässt dem Meister im Pomadenmodus keine Chance.

Nicht dass ich die Leistung des SCB schmälern möchte, schliesslich ist es das Problem der Davoser, dass sie offensichtlich nicht in Spitzenkampfform sind. Arno del Curto soll sich ja am Donnerstag an einem Pokerturnier derart verausgabt haben, dass ihm gestern offensichtlich die Kraft fehlte, um dem Spiel mit einem seiner legendären Timeouts in Extremis eine andere Richtung zu geben.

Der SCB, welcher in den letzten 7 Partien nunmehr 10 Tore in Überzahl erzielt hatte, spielte die Partie im souveränen Larrymänen-Modus herunter, als hätte es nie Probleme mit der Balance gegeben. Man gestand den Bündnern lediglich 19 Torschüsse zu, gab ihnen sonst nichts und die Davoser waren nicht in der Lage, sich etwas zu nehmen. Hatten die Davoser überhaupt eine erstklassige Torchance in diesem Spiel?

Das einzige, das man dem SCB vorwerfen könnte, war die an den zahlreichen Chancen gemessen ungenügende Torausbeute. Das vorentscheidende 3:0 hätte längst fallen müssen. So blieb das Spiel zumindest vom Resultat her bis zum Schluss einigermassen spannend. Ich hatte allerdings von Beginn weg den Eindruck, dass vom Meister an diesem Abend keine grosse Gefahr ausging. Allerdings wissen wir alle, wie schnell es im Eishockey und beim HCD gelegentlich gehen kann.

Trainer Törmänen zeigte sich ab der ungenügenden Chancenauswertung nach Spielschluss allerdings äusserst gelassen. Schmunzelnd meinte er nur: «Wir haben uns die weiteren Tore für die Partie in Biel aufgespart.»

Gefallen hat mir die verbesserte Leistung von Thomas Déruns und der Shutout für das Selbstvertrauen von Olivier Gigon. Schön, dass der SCB mit der Absenz von Marco Bührer zurechtkommt und offensichtlich durch nichts aus der Ruhe zu bringen ist. Auf den weiteren Verlauf der Meisterschaft ein starkes Zeichen, würde ich meinen.

Ihr seht, viel schlaues weiss ich nicht zu schreiben. Ich habe nämlich das halbe Spiel damit verbracht, mich mit dem Sicherheitschef des FC Thun, welcher den Ausweislikontrolltest beobachtete, um diesen dereinst auf die Verhältnisse in Thun zu adaptieren, zu unterhalten. Es habe auffällig viele Fans mit französischen Papieren gehabt, welche Einlass ins Stadion begehrten. Diese Papiere mussten dann manuell eingelesen werden, was die Sache etwas verzögerte. Im Grossen und Ganzen sei der Test aber reibungslos und zügig vonstattengegangen.

Vielleicht wäre es schlauer, für diesen Zweck eine ID oder den Autoausweis vorzuweisen. Nichts gegen Reisepässe, aber mit einem Reisepass an einen Hockeymatch? Manchmal muss man sich schon fragen, welche Gedankengänge die Leute antreiben.

Item, die Hockeyfans seien schon ruhigere und friedlichere Leute als die wahnsinnigen Kickfans. Gerade vor einer Woche wurde ja wieder ein junger YB Fan von selbstverständlich gänzlich ungefährlichen Leuchtfackeln tätowiert. Hoffentlich ist er deswegen nicht fürs Leben gezeichnet und hoffentlich wird der schuldige Volldepp, welcher wohl wieder auf die Solidarität der Kurve zählen kann, gefasst.

Ansonsten haben wir uns aber eher über den Einsatz von Ratracs im steilen Gelände und über diverse Schneekettenmodelle für schwere Geländefahrzeuge unterhalten. Ich weiss, das interessiert ke Sou, aber ich wollte bloss sagen, dass man ein durchaus interessantes, aber keinesfalls hochstehendes oder spektakuläres Spiel auch einmal für Erfahrungsaustausche dieser Art verwenden kann. Schliesslich ist ein Hockeymatch ja immer auch ein gesellschaftlicher Anlass und es ist immer schön, Leute zu treffen, die man als Freunde bezeichnen kann.

Heute folgt also wieder eines dieser viel zu häufigen Pseudoderbys gegen die Möchtegern-Playoffler aus der grauen Stadt. Mehr als ein mühsames Geknorze erwarte ich in zweckpessimistischer Manier einmal mehr nicht. Es wäre schön, wenn man den Bielern die Punkte wegnehmen würde. Es wird nämlich langsam Zeit, dass sich der EHC Biel mit der im zugedachten Rolle zu befassen beginnt: Dem Strichkampf. J

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