Duc's Blog

Eishockey ist in vielerlei Hinsicht eine attraktive Sportart. Nicht nur das Geschehen auf dem Eis, sondern auch das Umfeld, die Berichterstattung der Medien, die Fans, die Stimmung in den Stadien und die Problematik der Sicherheit rund um die Spiele sorgen für jede Menge Gesprächsstoff.

Ich schreibe in meinem Blog vorwiegend über den Schlittschuh Club Bern.

Daneben greife ich gerne auch Themen wie Verbandspolitik und das Schiedsrichter- und Verbandsgerichtswesen auf. Ebenfalls am Herzen liegen mir gesellschaftspolitische Aspekte, welche sich bei der Sicherheitsproblematik in und um die Stadien in zuweilen wenig erfreulicher Art und Weise manifestieren.

Mittwoch, 4. März 2015

Von Problembewältigungsstrategien

Ein zu passiv agierender SCB blieb in Lausanne ohne Chancen und verlor das zweite Viertelfinalspiel gegen stark aufspielende Waadtländer verdient mit 1:2.

Wenn sich Probleme stellen, gibt es immer verschiedene Strategien, wie man diesen begegnen kann. Im Wesentlichen gibt es deren zwei: Eine aktive und eine passive.

Bei der aktiven Problembewältigungsstrategie geht es darum, dem Gegenüber den eigenen Plan, am besten ungefragt, in aller Deutlichkeit darzulegen. Meistens wird das Gegenüber froh sein, nicht selber aktiv werden zu müssen und man kann seinen Plan umsetzten. Mit den eigenen Stärken und Schwächen, mit den eigenen Waffen.

Bei der passiven Problembewältigungsstrategie wartet man, bis das  Gegenüber die Initiative, die Führung übernimmt. Das kann durchaus bequem sein, da man in dieser Situation die Verantwortung abgeben und nur mitschwimmen kann. Verantwortung und Kreativität bleiben aber bei dieser Strategie meist auf der Strecke. Man kämpft mit fremden Waffen.

Mir scheint, dass auch der SCB mit fremden Waffen zu kämpfen versucht. Glaubt man nicht an die eigenen, oder hat man das Gefühl, mit dem Schwert der Lausanner besser umgehen zu können?

Ich vermisse das Gefühl, der SCB sei bestrebt, den Lausannern das eigene Spiel aufzwingen zu wollen. Dass dem SCB jegliche Kreativität abgeht, sieht jeder. Irgendwie klar, wenn man mit fremden Waffen spielt, oder irre ich mich? Wir haben doch die besseren Skills im Team, haben während der Qualifikation mit einfachem, aber zielstrebigem Spiel 23 Punkte mehr geholt als die Lausanner. Wir haben zwar vier Tore mehr erhalten als der Gegner, aber 53 mehr geschossen! Vertraut man nicht auf die eigenen Stärken?

Der SCB war in Lausanne chancenlos, da braucht man nichts zu beschönigen. Erst als in Rückstand liegend die Zeit davonzulaufen drohte, besann man sich seiner Stärken, zwang den Gegner zu Strafen und hatte die besten Szenen des Spiels. Zu spät allerdings. Und so blieb nur das Lamentieren, in Passivität verfallen und deshalb verloren zu haben.

Ärgerlich, würde ich meinen!

In den Playoffs geht es doch darum, die in der Qualifikation erworbenen Stärken anzuwenden und von Spiel zu Spiel zu perfektionieren. Waren unsere Stärken das Abwarten und den Gegner in Fahrt kommen lassen? Ich glaube nicht.

Hoffentlich zieht man die richtigen Schlüsse aus den Startspielen und vertraut auf die eigenen Stärken. Die Lausanner beherrschen das Spiel mit ihren Waffen besser, als der SCB. Alleine mit warten, dass es die Lausanner dann schon irgendeinmal selber vergeigen werden, ist diese Serie nicht zu gewinnen. Mir scheint gar, dass wir es mehr vergeigen als der Gegner. Der SCB muss in der Lage sein, 2-3 Tore pro Spiel zu schiessen. Gelingt das nicht, wird die Saison schnell vorbei sein.

Für in Panik zu verfallen gibt es allerdings keinen Grund. Die Serie steht 1:1 und der Heimvorteil ist immer noch in unseren Händen. Das Momentum scheint mir aber aktuell dem Genfersee näher als der Aare.

Ziehen wir es wieder in unsere Richtung. Mit unseren Waffen!

Hopp SCB!

1 Kommentar:

  1. Super Duc, dass Du wieder dabei bist!! Und eine leider treffende Analyse...

    Gruss
    Talisker

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