Duc's Blog

Eishockey ist in vielerlei Hinsicht eine attraktive Sportart. Nicht nur das Geschehen auf dem Eis, sondern auch das Umfeld, die Berichterstattung der Medien, die Fans, die Stimmung in den Stadien und die Problematik der Sicherheit rund um die Spiele sorgen für jede Menge Gesprächsstoff.

Ich schreibe in meinem Blog vorwiegend über den Schlittschuh Club Bern.

Daneben greife ich gerne auch Themen wie Verbandspolitik und das Schiedsrichter- und Verbandsgerichtswesen auf. Ebenfalls am Herzen liegen mir gesellschaftspolitische Aspekte, welche sich bei der Sicherheitsproblematik in und um die Stadien in zuweilen wenig erfreulicher Art und Weise manifestieren.

Dienstag, 12. Oktober 2010

Nachtrag zum Spiel Rappi-SCB: «Kindergartenpolitische Sandkastenaktion»

Ja was war denn eigentlich am Samstag in Rapperswil mit dem Publikum los? Stille wie im Training, sitzende Stehplatzfans und Medienschaffende, die sich wegen der himmeltraurigen Kommunikation durch die Organisatoren dieses «Fanprotestes» in wilden Spekulationen übten.

Dass bei den Lakers seit der Neuausrichtung der Organisation hin zu «Eisblau,» zwischen dem Verein und seinen verschiedenen Anhängergruppen einiges nicht so läuft, wie es laufen sollte, ist kein Geheimnis.

Was zum Teufel die Fans des SCB, respektive die «Szene Bern» mit diesen Vorgängen zu tun hat, wissen sie wohl nicht einmal selber so richtig. Vielleicht Langeweile, der pomadigen Auftritte des SCB wegen?

Man wolle sich solidarisieren, nur mit wem? Grüppli X,Y oder Z? Und für was?

Ihr, die sogenannten Meisterfans, lasst euch von einer Rapperswiler- Splittergruppe für einen vereinsinternen Streit der Lakers instrumentalisieren und für ein lächerliches Plakätli beim Spielbeginn kaufen wie die Huren.

Es sollen gar Fans der Lakers, die Stimmung machen wollten, deswegen von Bernern angegangen worden sein. So steht es jedenfalls im Forum der Rapperswiler, das ja von Sympathisanten dieser grandiosen Aktion des Fanstreikes als Informationsquelle für Unwissende genannt wurde. Und da ja jeder weiss, wie objektiv Foren gerade in solchen Dingen sind, erlaube ich mir auch, Foren als Quelle zu empfehlen.

Selbstverständlich aber nur, um das Bauchgefühl zu überprüfen und festzustellen, dass man in Rapperswil auch unter den Fans tief gespalten ist. Wer sich in so einer Situation den ach so lieben Berner Fans an den Hals wirft, um vereinsintern Radau zu machen und die eigene Organisation vor der Hockeyschweiz blosszustellen, darf getrost als Verräter bezeichnet werden.

Ihr hättet besser den SCB unterstützt und würdet euch gescheiter um die Angelegenheiten in Bern kümmern. Den Rapperswilern wäre mehr geholfen, wenn sie zum SCB blicken könnten, um zu schauen, wie eine gute Fanbewegung funktioniert. Und der SCB hätte, wenn auch seine Fans «mitgespielt hätten,» gestern durchaus gewinnen können.

Man spricht nicht mit Verrätern. Und wenn man nicht Partei ist, was der SCB in diesem Fall definitiv nicht, heisst es: Stille halten!

Das «Geplapper,» das ich jetzt ablasse und das man mir schon auf dem Forum des SCB vorgeworfen hat, ist bei solchen Aktionen gewöhnlich gewollt und Teil der Aktion, würde ich meinen. Schliesslich weiss ja jeder, dass es in den Stadien von Medienschaffenden und Beobachtern nur so wimmelt und dass daher ganz logisch «geplappert» wird. Ganz zu schweigen von Teleclub, das die Aktion in sämtliche interessierte Stuben der Schweiz übertrug.

So gesehen ist das «Geplapper» durch die Organisatoren solcher Aktionen so zu lenken, dass es das Ziel der Aktion unterstützt. Aus meiner Sicht ist das halt nicht gelungen, deshalb der Wink mit der

«Kindergarten- Sandkastenaktion.»

Argumente wie «wer nicht dabei gewesen ist, soll die Fresse halten» beweisen nämlich höchstens eines: Die dilettantische Kommunikation der Organisatoren dieser «Protestaktion.»

Bei den Lakers liegt seit der Neuausrichtung der Organisation vieles im Argen. Es gibt dort viele Parteien, die wie mir scheint nur noch darauf aus sind, das eigene Gesicht nicht zu verlieren. Dabei wäre es jetzt wichtig, dass alle einen Schritt zurück machen, die eigenen Interessen hinter denjenigen der ganzen Organisation zurückstellen und noch einmal einen konstruktiven Neubeginn in Angriff nehmen.

Es kann doch nicht sein, dass der Sport, um den es eigentlich geht, wegen jahrelangen Possen vor die Hunde geht. Schliesslich haben die Rapperswiler ein hübsches Städtchen mit vielen potentiellen Matchbesuchern im näheren Umfeld und ein schmuckes und wie ich meine sehr publikumsfreundliches Stadion.

Aber es ist, wie in vielen anderen Bereichen auch, zurzeit bei den Lakers so, dass es Kriege gibt, die ausgefochten werden müssen. Und zwar ausschliesslich von den beteiligten Parteien. Die Rapperswiler müssen selber den Weg finden oder meinetwegen erkämpfen, der für sie der richtige ist.

Denkt bitte zukünftig daran, dass bei solchen Aktionen ausschliesslich der Sport und der Zuschauer leiden, der nichts anderes tun will, als dieses wunderbare Spiel zu erleben.

Nichts gegen Kundgebungen und Proteste. Aber bitte nicht bloss der Kundgebung, oder man könnte auch sagen dem «Sauglattismus» wegen, sondern wegen Angelegenheiten, die einem auch betreffen.

Das Problem der Fangruppen der Lakers mit ihrer Organisation kann und darf nicht das Problem der «Szene Bern» sein! Ansonsten sollen sie ihren Protest in Bern führen. Dort hat es nämlich noch mehr Kameras, Beobachter und Medienschaffende, die bestimmt dankbar sind, etwas zum «Plappern» zu haben.

Die folgenden Zeilen stammen von Yannik Nock, von der «Zürichsee Zeitung:»


Dienstag, 12. Oktober 2010

Die Stimmung bleibt angespannt

Am Heimspiel der Lakers gegen den SC Bern kam es am Samstag erneut zu Fanprotesten - obwohl erst kürzlich eine Einigung zwischen Anhängern und der Klubführung erzielt wurde.

Trotz einer Einigung zwischen Fans und Klub protestieren die Anhänger weiter. Sie wollen mehr Freiheiten. Die Folge: keine Stimmung in der Diners Club Arena.

Eigentlich hätte das erste Mal in dieser Saison echte Stimmung in der Diners Club Arena aufkommen sollen. Die Lakers-Klubführung und die verschiedenen Fangruppen verkündeten vergangene Woche, dass sie wieder gemeinsam an einem Strick ziehen und die Mannschaft unterstützen wollen. Doch davon war am Samstag beim Spiel gegen den SC Bern nichts zu sehen. Es kam erneut zu Protesten. Die Fankurve blieb lange stumm.

Ein Flyer - der am Samstag im Stadion von den Fans ausgelegt wurde - erklärt, warum. Darin heisst es, dass der Konflikt zwischen Vereinsleitung und Fans trotz Vereinbarung nicht beigelegt sei. «Unser Boykott dauert bis auf weiteres an.» Dies hat zwei Gründe: Die Anhänger fordern bei der Gestaltung der Fankurve keinerlei Beschränkungen, solange sie dem Reglement der Swiss Ice Hockey Association entsprechen. Laut Flyer will der Klub, dass sich zumindest gleich viele eisblaue wie rot-weiss-blaue (alten Vereinsfarben) Fahnen in der Kurve befinden. «Das ist nicht unsere Aufgabe», heisst es von Seiten der Fans, von denen sich einige nie mit der Namensänderung oder den neuen Farben anfreunden konnten.

Und zweitens wollen die Fans weiterhin das alte Logo gebrauchen. «Es hat für uns einen sehr hohen Identifikationswert, weshalb wir bei der Gestaltung unseres Fanmaterials nicht darauf verzichten wollen.» Die absolute Gestaltungsfreiheit sei eine Grundbedingung für weitere Verhandlungen. «Solange uns dies nicht vorliegt, werden wir unseren Boykott fortsetzen.»

Ungünstiger Zeitpunkt

Das stimme so nicht, sagt Marco Conrad, Präsident des mitgliederstarken Lakers-Fan-Clubs. Zwar hätten auch sie am Streik mitgewirkt, jedoch aus anderen Gründen. Die Klubführung habe nur gesagt, dass sie es bevorzugen würde, wenn beide Seiten - Eisblau und Rot-Weiss-Blau - gleich stark vertreten seien. Ausserdem gebe es kein Verbot gegen das alte Logo. Der Stimmungsstreik habe seinen Ursprung viel mehr bei den Berner Fans. Diese solidarisierten sich am Samstag mit der Aktion, die «Stimmung oder Stadionverbote» heisst, und liessen Transparente für sie sprechen wie «Schalten die Rappi-Bosse auf stur, stirbt ein Teil der Fankultur». Die Berner wiesen auf die Bedeutung einer solchen Kultur hin, sagt Conrad, «das wollten wir unterstützen». Deshalb hätten die Lakers-Fangruppierungen mehr oder minder geschlossen mitgemacht. Ziel sei auch, dass die sechs Fangruppen geschlossener auftreten - wie am Samstag. Conrad sieht, dass der Zeitpunkt, gleich nach einer Vereinbarung, ungünstig war. Es gehe aber nicht darum, die Gespräche mit dem Klub zu kritisieren. Diese Kommunikation sei wichtig.

«Erpressungsversuch»

Eine solche gewaltfreie und solidarische Aktion von zwei rivalisierenden Fangruppen habe er noch nie gesehen, sagt Herbert Widmer, Supporter der Lakers und seit 25 Jahren Fan des Klubs. Den «selbstzerstörerischen Kampf» der Vereinsleitung gegen die eigenen Fans könne er nicht verstehen.

Während Monaten und Jahren hatten sich die Fronten zwischen der Vereinsführung und verschiedenen Fangruppierungen, insbesondere der mittlerweile aufgelösten «Szene Rappi» verhärtet. Die Fans sahen ihre Meinungsfreiheit eingeschränkt und sich vom Klub verunglimpft. Der Verein hatte sich wegen den zunehmenden Gewaltakten rund ums Stadion mit unpopulären Massnahmen gewehrt. Zum Beispiel mit einem Transparentverbot, falls damit die Vereinsführung kritisiert wird. Aber es kam auch zu Stadionverboten wegen Gewaltakten - und deswegen wird hinter den Fanprotesten auch ein anderes Motiv vermutet. Die «NZZ am Sonntag» sieht beispielsweise im Boykott vom Samstag einen «Erpressungsversuch an die Adresse der Klubführung, mit dem die Aufhebung von Stadionverboten bewirkt werden soll». Unter dem idealistischen Deckmäntelchen einer obskuren «Fan-Kultur», die sich angeblich nur gegen die Verkommerzialisierung des Spitzensports richte, in Wahrheit aber auf Vandalismus aus sei, würden diese Unbelehrbaren nicht merken, wie sehr sie ihrem Klub schaden, heisst es weiter.

Natürlich müssten Stadionverbote, die wegen Gewaltakten verhängt wurden, aufrechterhalten werden, sagt Lakers-Supporter Widmer. Wenn aber - wie es in gewissen Fankreisen heisst - Stadionverbote wegen kritischen T-Shirts ausgesprochen wurden, müsse man dies schon überdenken. Von solchen Verboten hat Fanclub-Präsident Conrad aber keine Kenntnis.

Bei den Lakers wird für Auskünfte auf Christian Stöckling, Verwaltungsratsdelegierter, verwiesen. Er war gestern für eine Stellungnahme nicht zu erreichen.

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