Duc's Blog

Eishockey ist in vielerlei Hinsicht eine attraktive Sportart. Nicht nur das Geschehen auf dem Eis, sondern auch das Umfeld, die Berichterstattung der Medien, die Fans, die Stimmung in den Stadien und die Problematik der Sicherheit rund um die Spiele sorgen für jede Menge Gesprächsstoff.

Ich schreibe in meinem Blog vorwiegend über den Schlittschuh Club Bern.

Daneben greife ich gerne auch Themen wie Verbandspolitik und das Schiedsrichter- und Verbandsgerichtswesen auf. Ebenfalls am Herzen liegen mir gesellschaftspolitische Aspekte, welche sich bei der Sicherheitsproblematik in und um die Stadien in zuweilen wenig erfreulicher Art und Weise manifestieren.

Sonntag, 17. Oktober 2010

SCB Lugano, oder das Gejammer über die Schiedsrichter

Der SCB hat es erneut verpasst, einen Gegner aus den hinteren Tabellenregionen zuhause in der regulären Spielzeit zu schlagen. Gejammert wird aber nicht etwa über die pomadige Leistung unserer hochgelobten Schlüsselspieler, sondern über eine strittige Entscheidung von Schiedsrichter Daniel Kurmann.

Dass der SCB diese interessante Partie mit einem 3:2 «Minisieg» nach Penalty trotzdem noch zu seinen Gunsten entscheiden konnte, lag an der kämpferisch tadellosen Leitung im Mitteldrittel, wo man einen 0:2 Rückstand ausgleichen konnte. Dies vor allem dank Spielern wie Pascal Berger, Simon Gamache und Lugano Torhüter David Aebischer.

Wollte man sich eingehend über den Zustand des SCB oder über das Spiel gegen die Bianconeris auslassen, sollte man dies nicht in meisterunwürdiger Art, nämlich im Verliererlateinmodus über Tatsachenentscheide der Schiedsrichter, welche für den Ausgang der Partie kaum von Bedeutung waren, tun.

Man sollte sich viel mehr fragen, warum man gegen den schwächsten Torhüter der Liga einmal mehr nur zwei mickrige Törchen zustande brachte und warum man sich im Schlussdrittel von einem Team aus den Niederungen der Tabelle vorführen lassen musste. Hätten wir unsererseits nicht einen starken Torhüter, wären wir es wohl, die den Strich von unten betrachten würden.

Unsere beiden vermeintlichen ersten Linien, zum einen die Nachfolger der legendären Pomadenformation um Marc Reichert und Thomas Ziegler (ich meine die mit dem genialen Zweiwegstürmer im Valiummodus und dem anderen Wirkungslosen) und zum anderen die, mit den beiden hochbezahlten Unterförmlern, über deren Vertragsverlängerung man hoffentlich nicht einmal in einem feuchten Traum nachsinnt. Der eine läuft seit letzter Weihnacht seiner Form hinterher und dem anderen ist die Klasse vermutlich beim Gewinn des Meistertitels abhanden gekommen.

Besser träumt man, was mit der Lohnsumme dieser Paradeformation auf dem Transfermarkt anderes zu holen wäre. Vielleicht würde das den beiden etwas Beine machen. Zumindest wenn sie ihr Gnadenbrot zukünftig nicht in der grauen Stadt, oder meinetwegen beim ZSC oder in Lugano fristen möchten.

Missverständnisse, Fehlpässe, kompliziertes Galeriegetue ohne Wirkung und ohne Druck aufs Tor. Man schafft es während 65 Minuten nicht, einen Torhüter mit Schüssen einzudecken, der jeden zweiten halbwegs vernünftigen Abschluss passieren lässt.

Und unser Trainer lässt diese beiden auch noch Penaltys schiessen. Mit dem kaum erstaunlichen Resultat, dass es keiner von ihnen auch nur schafft, das Tor zu treffen.

Sicher hätte der Schiedsrichter als «Beruhigungspille» für die Zuschauer weitere Zeit vertrödeln können, um sich ein Video anzuschauen, von dem er aufgrund seiner Position gewusst haben wird, dass darauf nichts zu sehen sein kann, was seine Beurteilung der strittigen Szene (das Tor zum 0:2 für Lugano) hätte beeinflussen können. Schliesslich sind meines Wissens in der PostFinance Arena keine Röntgenkameras in Betrieb.

Mich stört bei unseren Schiedsrichtern viel mehr das ewige Zulassen des intensitätstötenden «Geschnurres» und die Trödelei beim Bully und anderen Unterbrüchen.

So wird uns, ob es uns passt oder nicht, wohl nichts anderes übrig bleiben, als diesen strittigen Tatsachenentscheid zu akzeptieren und uns zu fragen, warum es der SCB nach dem erkämpften 2:2 und damit mit dem vielfach beschriebenen Momentum im Rücken im Schlussdrittel nicht geschafft hat, diesen psychologischen Vorteil zu nutzen. Statt selber einfach und schnörkellos zu powern, liess man sich nämlich von den smarter wirkenden Luganesi dominieren und an den Rand einer Niederlage drängen.

Wie gesagt, wegen Bührer nur an den Rand und den Minisieg konnte man nicht zuletzt auch dank dem NH L gestählten David Aebischer, welcher sämtliche Penaltys passieren liess, die nicht neben oder über das Tor geballert wurden, erringen.

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