Duc's Blog

Eishockey ist in vielerlei Hinsicht eine attraktive Sportart. Nicht nur das Geschehen auf dem Eis, sondern auch das Umfeld, die Berichterstattung der Medien, die Fans, die Stimmung in den Stadien und die Problematik der Sicherheit rund um die Spiele sorgen für jede Menge Gesprächsstoff.

Ich schreibe in meinem Blog vorwiegend über den Schlittschuh Club Bern.

Daneben greife ich gerne auch Themen wie Verbandspolitik und das Schiedsrichter- und Verbandsgerichtswesen auf. Ebenfalls am Herzen liegen mir gesellschaftspolitische Aspekte, welche sich bei der Sicherheitsproblematik in und um die Stadien in zuweilen wenig erfreulicher Art und Weise manifestieren.

Donnerstag, 8. September 2011

Joel Vermin – Das Juwel mit Heldenpotential

Vermutlich wird es vielen Eishockeyfans oder auch anderen Sportfans ähnlich gehen wie mir: Jeder hat seine Helden. Bei mir waren das Spieler wie Kirk Bowman, Alan Haworth, Rexi Ruotsalainen, Thomas Vrabec, Fredrik Olausson und Christian Dubé

Ob es sich um eine Alterserscheinung handelt, dass sich die Dinge in meinem Fall mittlerweilen so gewandelt haben, dass ich meine Helden jetzt eher bei den Küken, statt bei den Arrivierten suche, kann ich nicht sagen. Aber es ist wie bei vielen anderen Dinge des Lebens halt auch im Sport so, dass es besonders Freude macht, etwas heranwachsen zu sehen, von dem man innerlich überzeugt ist, dass es die Zukunft im positiven Sinne prägen wird.

So haben meine Helden heute eher Namen wie Roman Josi, welcher mein Eishockeyherz verzauberte, seit ich ihn zum ersten Mal auf dem Eis beobachten konnte. Oder jetzt eben Joel Vermin, dessen Stern gerade im Begriff ist, zu zünden.

Roman Josi spielt mittlerweile in der AHL bei den Milwaukee Admirals um einen Platz in der NHL, währendem der alternde Dubé den SCB Richtung Fribourg verlassen hat.

Aber was rede ich von Dubé. Dubé war gestern, morgen ist Vermin!

Bei ihm ergeht es mir nämlich ähnlich, wie seinerzeit bei Roman Josi, oder noch früher bei Patrick Howald. Man könnte es mit Überzeugung auf den ersten Blick beschreiben. So habe ich schon letztes Jahr über unsere 92 geschrieben, ja geschwärmt:

«Joel Vermin macht richtig Freude. Ein grosses Versprechen für die Zukunft und ein sehr belebendes Element, in der aktuellen Mannschaft. Top Übersicht, wendig, schnell und feine Hände»

oder:

«Einfach ganz grosse Klasse, was der Junge zurzeit aufführt. Für mich war er gestern zusammen mit Brett McLean der beste Spieler auf dem Eis. Es macht einfach unglaublich Freude, eine Nachwuchsorganisation zu haben, die solche Spieler hervorbringt».

Daneben hat es Joel in den Playoffs, als Dubés Stock plötzlich bedrohlich zu zittern begann, ganze zweimal auf das Titelbildchen meines Blögleins geschafft. Gewiss, nur eine kleine und unbedeutende Auszeichnung. Aber durchaus als Zeichen von Begeisterung und Respekt für grossartige Leistungen in wichtigen Spielen.

So startet der neunzehnjährige Joel Vermin morgen also mit reichlich Vorschusslorbeeren in die neue Saison. Eine Saison, die den jungen Spielern aufgrund der Umstände exzellente Chancen bietet, sich mit guten Leistungen in eine wichtige Position in der Mannschaft zu spielen. Etienne Froidevaux zum Beispiel, wird mehr Verantwortung übernehmen müssen, zumal er nicht mehr zu den ganz jungen Spielern gezählt werden kann und diesbezüglich etwas in der Bringschuld steht. Joel Vermin, da bin ich mir sicher, wird diese Saison, vorausgesetzt er bleibt gesund, den engültigen endgültigen Durchbruch schaffen.

«Im Angriff ist der SCB wohl noch mehr auf seine Nationalspieler angewiesen als zuvor, weil die Ausländer meist zu wenig punkten,» schreibt die Zeitung «Der Bund» in seiner heutigen Saisonprognose zum SCB. Dass aber Spieler wie Joel Vermin dem langweiligen Altherrengeknebel der letzten Saison die nötige Würze verleihen und das Publikum in Ekstase versetzen könnten, bleibt in dieser Prognose unerwähnt.

Der Abgang von alten Schlüsselspielern sollte aber wie jede unvermeidbare Veränderung als Chance betrachtet werden. Gerade Spieler wie Vermin, Pascal Berger, welcher letzte Saison trotz Verletzungspech sehr ansprechend gespielt hat und Tristan Scherwey, der sehr hart wird kämpfen müssen, können nun davon profitieren, dass die Erwartungen an den SCB in dieser Saison etwas kleiner sind als auch schon. Die Favoriten heissen nämlich Kloten, Davos und ZSC. Der SCB kann bestenfalls als «Edelaussenseiter» bezeichnet werden. Ein glänzendes Umfeld also, für die aufstrebenden jungen Spieler auf dem Weg zur Bestätigung. Man setzt richtigerweise grosse Hoffnungen in diese Jungspieler, was sich durchaus auszeichnen könnte, indem die jungen Wilden die älteren Routiniers mit ihrem Enthusiasmus anstecken.

Dino Kessler, Sportchef vom Blick schätzt den SCB wegen dem Abgang von Dubé und Gamache gar stärker ein, als vor einem Jahr, währendem andere vom langweiligsten Spitzenteam schreiben.

Es wäre falsch, aus meinen Zeilen zu schliessen, dass ich das Gefühl hätte, Joel Vermin könnte bereits in dieser Saison in die Fussstapfen von Christian Dubé treten. Aber die Faszination des Eishockey besteht nicht aus Titeljägerei, sondern aus Hoffen, Bangen und aus der Identifikation und der Begeisterung des Publikums für seine Mannschaft. Eine Mannschaft, die in dieser Saison mehr als auch schon von jungen Spielern aus der eigenen, mustergültigen Nachwuchsabteilung leben wird.

Ein wunderbarer, erfrischender Gedanke. Nichts von langweiligem Team, auch wenn ich neulich gejammert habe, es fehle beim SCB das «Arschloch». Zum Glück fehlt es nicht an Perlen.

Joel Vermin wird nicht abheben, am Druck zerbrechen oder mit dem ominösen zweiten Jahr hadern. Er gehört der Spezies der bestausgebildeten neuen Jungspielern an, verfügt über überdurchschnittliches Talent, ist technisch beschlagen, schnell und hochbegabt. Ausserdem hat er mit Trainer Huras und Sportchef Leuenberger zwei Mentoren, die mit Rohdiamanten umzugehen wissen.

Auch innerhalb der Mannschaft mangelt es nicht an routinierten Vorbildern, welche den Jungen Tag für Tag vorleben, wie man im Training und auf persönlicher Ebene arbeiten muss, um erfolgreich auf hohem Niveau Sport treiben zu können.

Joel wollte mir neulich meine Membercard, wohl aus Respekt vor Marco Bührer und den anderen Arrivierten, die neben ihm sassen, auf der von Werbung verunstalteten Rückseite visieren. «Nicht hinten Joel, vorne in der Mitte musst du unterschreiben,» waren sinngemäss meine Worte.



Dass ich ihn für einen zukünftigen Grossen des Schweizer Eishockey halte, habe ich wohlwissend verschwiegen. Wenn er aber das Spiel spielt, wie man Spiele spielen soll, nämlich mit Freude, Leidenschaft und Konzentration, gilt für ihn eine alte, aber immer noch hochaktuelle Phrase:

Talent setzt sich immer durch!

Der Saisonbeginn dürfte mit den Spielen gegen die Lakers, Biel, ZSC und Fribourg interessant und aufschlussreich sein. Ein guter Auftakt ist wichtig und ich denke die Mannschaft wird nach der durchzogenen letzten Saison und dem langen Sommertraining heiss sein.

Ich diesem Sinne wünsche ich Joel Vermin, der Mannschaft des SCB, dem Staff, der Führung und natürlich allen, die den SCB auf irgendeine Weise im Herzen tragen, eine spannende, emotionale und erfolgreiche Saison.

Ich freue mich!


Трагический случай вокруг Ярославля Локомотив команда произвела на меня глубоко потрясены и опечалены.

Желаю всем семьям погибших и раненых членов команды и всей организации наряду с Ярославской Локомотив их прицепов много энергии.


Искренние соболезнования!

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