Duc's Blog

Eishockey ist in vielerlei Hinsicht eine attraktive Sportart. Nicht nur das Geschehen auf dem Eis, sondern auch das Umfeld, die Berichterstattung der Medien, die Fans, die Stimmung in den Stadien und die Problematik der Sicherheit rund um die Spiele sorgen für jede Menge Gesprächsstoff.

Ich schreibe in meinem Blog vorwiegend über den Schlittschuh Club Bern.

Daneben greife ich gerne auch Themen wie Verbandspolitik und das Schiedsrichter- und Verbandsgerichtswesen auf. Ebenfalls am Herzen liegen mir gesellschaftspolitische Aspekte, welche sich bei der Sicherheitsproblematik in und um die Stadien in zuweilen wenig erfreulicher Art und Weise manifestieren.

Mittwoch, 14. September 2011

ZSC – SCB: Von Perlen in einem Altherrenspielchen

Dem SCB gelang es, mit dem feinen 0:3 Auswärtssieg und einer hervorragenden Mannschaftsleistung gegen die Löwen den bis jetzt durchzogenen Saisonstart in einen ansprechenden zu verwandeln. Grossen Anteil am Sieg hatte das neunzehnjährige Juwel Joel Vermin

Es wäre ja eigentlich an Bob Hartleys neuem ZSC gelegen, als Heimteam das Spiel in die Hände zu nehmen und den SCB unter Druck zu setzen. Stattdessen spielten beide Mannschaften Auswärtshockey und schienen sich in erster Linie darauf zu beschränken, sich mit konzentriertem und defensiv orientiertem Eishockey schadlos zu halten.

Nicht eben attraktiv für die Zuschauer, entwickelte sich doch so etwas wie ein heiteres Altherrenspielchen. Aber aus Sicht des SCB und in Anbetracht der schwierigen Situation mit der havarierten Verteidigung durchaus die richtige Taktik.

Der SCB hatte sogar leichte Vorteile im Spiel, auch wenn sich wiederum viele kleine technische Unzulänglichkeiten bei der Scheibenführung und im Passspiel einschlichen, womit man sich selber um den Schwung in den Aktionen brachte. Man war durchaus bemüht, auch im Angriff und im Powerplay aktiv zu sein und die Zürcher mit offensiven Nadelstichen in Verlegenheit zu bringen. Da das Timing rund um das gegnerische Tor aber noch nicht stimmte, blieb vieles harmlos.

Nachdem es die Zürcher bei ihrer einzigen Druckphase kurz vor der zweiten Drittelspause verpassten, durch Patrick Schommer, welcher das leere SCB Tor verfehlte, in Führung zu gehen, nahmen die Berner das Spiel im letzten Drittel mit leicht veränderter Aufstellung wieder in die Hände.

In der 44. Minute war es dann Joel Vermin, welcher einen wunderschönen Pass von Thomas Déruns zur 1:0 Führung und damit zum Game Winning Goal verwerten konnte. Auch das 0:2 von Byron Ritchie hatte seinen Ursprung bei der Perle mit der Nummer 92. Dieser luchste seinem Gegenspieler nämlich in der offensiven Zone die Scheibe ab, welche nachher via Pascal Berger zum Torschützen gelangte.

Das 0:3 erzielte Ryan Gardner, nachdem er Severin Blindenbacher überspurtete, ins leere Tor. Für Ryan Gardner möchte ich übrigens an dieser Stelle eine Lanze brechen. Es wird viel gestänkert über ihn, aber er spielt das Spiel des Routiniers, erledigt saubere und wertvolle Teamarbeit in selbstloser Weise und es sieht bei ihm vieles langsamer aus, als es in Wirklichkeit ist!

Der Saisonstart wurde mit diesem erfreulichen Auswärtssieg von „durchzogen“ auf „ansprechend“ gesteigert. Am Samstag gegen Gottéron hat der SCB somit die Möglichkeit, mit einem Heimsieg auf ein glattes „gut“ zu kommen.

Zum Abschluss noch etwas Statistik: Der SCB hat in den ersten drei Partien 7 Tore erzielt und deren 2 erhalten. Das Skore steht also bei 2,3:0,66.

Die interne Skorerliste wird angeführt vom Trio Joel Vermin, Pascal Berger und Byron Ritchie mit je drei Skorerpunkten. Bei der +/- Statistik liegen Joel Vermin, Travis Roche und der arg kritisierte Joel Kwiatkowski mit je +3 in Front.

Es wurden 2 Ausländertore, 2 Jungspielertore, 2 Arriviertentore und 1 Krampfertor geschossen. Die bisherigen Torschützen waren allesamt Stürmer. Die Verteidiger haben 5 Assists erzielt, die Stürmer deren 9. Marco Bührers Abwehrquote steht bei hervorragenden 96,34%.

Man sollte das Potential des SCB nicht schlechter machen, als es eigentlich ist. Das Team hat trotz dem Abgang von Christian Dubé, dessen Einfluss in den letzten zwei Jahren überschätzt wird, mit diesen Perlen von Jungspielern durchaus Potential. Genügend Potential, um sich in den Top 4 zu behaupten und den Anschluss an die Spitze zu wahren.

Simon Gamache war schon seit zwei Jahren nur noch geduldet im Team und die pomadige Nummer 15 wird wohl niemand ernsthaft vermissen. Der einzige Wehrmutstropfen ist das Fehlen von Kevin Lötscher. Wäre er dabei, könnte man kaum von einem Aderlass im Angriff sprechen.

In diesem Sinne wie gesagt: Dubé war gestern, heute ist Vermin!

Als kleiner Nachtrag noch Marc Lüthis Kommentar zum Saisonstart:

«So, 9 Drittel gespielt, davon 7,5 mit nur 5 Verteidigern. Resultat 7 Punkte und nur 2 Gegentore. Keine schlechte Leistung der Jungs!»

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