Duc's Blog

Eishockey ist in vielerlei Hinsicht eine attraktive Sportart. Nicht nur das Geschehen auf dem Eis, sondern auch das Umfeld, die Berichterstattung der Medien, die Fans, die Stimmung in den Stadien und die Problematik der Sicherheit rund um die Spiele sorgen für jede Menge Gesprächsstoff.

Ich schreibe in meinem Blog vorwiegend über den Schlittschuh Club Bern.

Daneben greife ich gerne auch Themen wie Verbandspolitik und das Schiedsrichter- und Verbandsgerichtswesen auf. Ebenfalls am Herzen liegen mir gesellschaftspolitische Aspekte, welche sich bei der Sicherheitsproblematik in und um die Stadien in zuweilen wenig erfreulicher Art und Weise manifestieren.

Samstag, 24. September 2011

Der SCB gewinnt auch in Genf

Der SCB gewinnt auch das Auswärtsspiel in Genf mit 2:3 und entwickelt sich zu einer veritablen Auswärtsmacht. Das Spiel verlief aber fahl und wer es verpasst hat, kann sich die ersten 55 Minuten getrost sparen und gleich mit der Schlussphase beginnen

Der SCB hatte im ersten Drittel eher Mühe, den Tritt gegen die aufsässigen Genfer zu finden. Es entwickelte sich ein heiteres Geknorze, in dem gemäss dem Teleclub Schnurri der SCB leichte Vorteile gehabt haben soll.

Ich sah das Spiel in etwa ausgeglichen, aber isch ja glich. Das einzige Powerplay, das man spielen konnte, war gelinde gesagt eine einzige Katastrophe. Man hätte sich nicht beklagen können, wenn man einen weiteren Shorthander kassiert hätte.

In der 16. Minute konnte dann aber Thomas Déruns einen Konter zur 0:1 Führung abschliessen. In der 20. Minute erzielte Marc Reichert, der heute wieder als Stürmer auflaufen konnte, das 0:2.

Ihr seht, für dass ich eigentlich das Drittel ziemlich vernörgelt habe, stand man resultatmässig gut da. Trotzdem hoffte ich innigst auf eine spielerische Steigerung des SCB im zweiten Drittel, hatte mich das Spiel doch bis zu diesem Zeitpunkt leicht gelangweilt.

Was folgte war Mist. Man begann das Drittel derart passiv, dass einem die gstabigen Genfer zuweilen wie Virtuosen erschienen. Immerhin begann der SCB in der zweiten Hälfte des Drittels energischer das Spiel an sich zu reissen. Schön wie Vermin dank seiner feinen Technik eine Strafe herausholte und im Getümmel Pucks verteilt.

Etwas nervig schien mir die kleinliche und zuweilen sehr konfuse Regelauslegung von Schiedsrichter Brent Reiber zu sein. Wenn er nichts findet, dann erfindet er halt etwas, unsäglich. Aber da beide Mannschaften ein sehr bescheidenes Powerplay praktizierten, spielte das resultatmässig keine Rolle.

Es blieb dann bis zur Drittelspause bei der 0:2 Führung für den SCB. Hockey zum Ablöschen, würde ich meinen. Natürlich wäre es an den Genfern als Heimteam gelegen, mehr für das Spiel zu tun. Aber die aufgrund von Verletzungspech mit ausgedünntem Kader angetretenen Genfer schienen dazu nicht wirklich in der Lage zu sein.

Meine Hoffnungen nach dem zweiten Drittel waren, dass sich der SCB von der trügerischen Zweitoreführung nicht in falscher Sicherheit wiegen würde und dass man noch einmal vehement versuchen würde, das Spiel in die Hand zu nehmen.

Das Gegenteil war der Fall, es folgte nämlich erneut Mist. Grosser Mist sogar. Nach lediglich 14 gespielten Sekunden kassierte man nämlich den Anschlusstreffer zum 1:2 durch Daniel Rubin, nachdem Ryan Gardner an der offensiven blauen Linie die Scheibe vertändelt hatte. Der gleiche Mist also, wie bereits gestern. Dass man den Genfern dadurch gewissermassen sauerstoffbehandelte Blutkonserven spendierte, versteht sich von selber.

Kwiatkowskis Part der blöden Strafe zu Unzeiten übernahm heute drei Minuten vor Ende der Partie Tristan Scherwey, indem er völlig unnötig in Tobias Stephan hineinfuhr. Unsäglich ungeschickt.

Aber auch Kwiatkowski selber hatte noch seinen Auftritt: Er servierte den Genfern kurz vor Schluss mit einem ebenso unnötigen, wie unmotivierten, ja saublöden Befreiungsschlag das wichtige Bully vor dem Berner Tor. Das Bully, welches die Genfer 37 Sekunden vor Schluss zum Ausgleich nutzten.

Das Spiel war aber noch nicht zu Ende. 11 Sekunden vor der Schlusssirene erzielte Byron Ritchie auf Pass von Travis Roche den 2:3 Siegestreffer für den SCB.

Dass der SCB den Sieg trotzdem erzittern konnte, war auch Olivier Gigon zu verdanken, der heute für den geschonten Bührer das Berner Tor hütete und dabei eine sehr gute Leistung zeigte.

Nachzutragen gilt es noch dass, Caryl Neuenschwander die undankbare Rolle des 13. Stürmers übernehmen musste. Hoffentlich versteht er den Fingerzeig und findet in den nächsten Wochen den Weg in die neue Saison auch noch.

Die bewegenden Schlussminuten und das späte Siegestor werte ich als Lohn, für dass ich den Sender bis zum Schluss nicht gewechselt habe. Es war kein gutes Hockeyspiel. Mit dem Spiel des SCB bin ich trotz Sieg nicht zufrieden. Man holte blöde Strafen, verhielt sich in wichtigen Phasen ungeschickt, spielte schlecht Powerplay und war oft zu passiv. Hätte man den Sieg nicht noch in Extremis geholt, müsste man von einem schwachen Spiel und von verschenkten Punkten sprechen.

Positiv waren die gute Leistung von Olivier Gigon, das tadellose Boxplay und die drei Punkte, welche das Wochenende punktemässig gerettet haben.

Eine gute Nachricht habe ich noch: Ich mache Ferien, ihr seid mich also eine Zeitlang los. Sollte es mich nicht im Temporausch mit meiner eisernen Lady irgendwo an einer Felswand zermatschen, werde ich mich irgendwann um das Davos Spiel herum wohl wieder zu Wort melden.

Mich zieht es, wie meistens um diese Jahreszeit, zur Seelenmassage in die Verdonschlucht. Französisch nennt sie sich Gorges du Verdon oder umgangssprachlich auch Grand Canyon du Verdon. Die Schlucht befindet sich in der Provence, im Département Alpes-de-Haute-Provence. Sie beginnt flussabwärts nach der Stadt Castellane und endet nahe Moustiers-Sainte-Marie im Stausee Lac de Sainte-Croix. Durch den etwa 21 km langen und bis zu 700 Meter tiefen Canyon fliesst der türkisfarbene Fluss Verdon. Der Gorges du Verdon ist neben der Tara-Schlucht einer der grössten Canyons Europas und Hauptbestandteil des nach ihm benannten Regionalen Naturparks Verdon.

Mitten in dieser wunderbaren Landschaft, in der Nähe von La Palud-sur Verdon, thront im wahrsten Sinne des Wortes völlig abgelegen und hoch über der Schlucht ein wunderbarer kleiner Campingplatz. Ohne etwas, dafür nur mit eiskaltem Wasser zum Duschen. Daher natürlich befreit vom üblichen Eventvolk. Der ideale Ort also, um in traumhafter Landschaft die Seele baumeln zu lassen, zu erholen und neue Eindrücke zu sammeln. Man kann natürlich auch Wellness machen in irgendeinem Kommerzpalast. Aber überwältigende Landschaften ohne Rummel, dafür mit Strassen, auf denen man die Fussraster zum Glühen bringen kann, sind eher nach meinem Geschmack.

In diesem Sinne wünsche ich allen einen ebenso wunderbaren Beginn des goldenen Herbstes, wie ich ihn hoffentlich erleben werde. 

2 Kommentare:

  1. machs guet u viu spass!
    gruess, stöffu..

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  2. Vüe spass und heb sorg mit dr ducati wei ja de wieder äs bierli nä zäme.
    gruess
    yzi

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