Duc's Blog

Eishockey ist in vielerlei Hinsicht eine attraktive Sportart. Nicht nur das Geschehen auf dem Eis, sondern auch das Umfeld, die Berichterstattung der Medien, die Fans, die Stimmung in den Stadien und die Problematik der Sicherheit rund um die Spiele sorgen für jede Menge Gesprächsstoff.

Ich schreibe in meinem Blog vorwiegend über den Schlittschuh Club Bern.

Daneben greife ich gerne auch Themen wie Verbandspolitik und das Schiedsrichter- und Verbandsgerichtswesen auf. Ebenfalls am Herzen liegen mir gesellschaftspolitische Aspekte, welche sich bei der Sicherheitsproblematik in und um die Stadien in zuweilen wenig erfreulicher Art und Weise manifestieren.

Donnerstag, 13. Januar 2011

Arno Del Curto wäre frei, was macht der SCB?

Im Tessin kursierte in den letzten Tagen das Gerücht, der HC Lugano versuche den Davoser Kulttrainer Arno Del Curto mit einem Fünfjahresvertrag und einer Million Franken zu locken. Eine Million pro Saison, natürlich

Diese Gerüchte werden zwar von Seiten der Bianconeri vehement bestritten. Das angebliche Interesse an Arno Del Curto sei eine reine mediale Inszenierung, sagt Luganos Sportchef Roland Habisreutinger zu diesem Thema.

Trotzdem hat der begehrte Alpenguru seinen Vertrag nicht wie in der Vergangenheit, medienwirksam anlässlich des Spengler Cups verlängert, was darauf schliessen lässt, dass er seiner Sachen nicht sicher ist. Wohl weil er noch andere reizvolle Angebote zu prüfen hat. Vielleicht aus dem Ausland, vielleicht von Lugano und eher nicht vom SCB.

Dass Arno Del Curto aber ein Engagement in Bern durchaus reizvoll finden würde, hat er nie bestritten. Seine Bedingung für einen Wechsel nach Bern wäre aber, dass er direkt dem Geschäftsführer Marc Lüthi unterstellt würde. Die Zusammenarbeit mit einem Sportchef wäre zwar aus Sicht Del Curtos durchaus möglich, allerdings dürfte dieser nicht sein Chef sein.

Arno Del Curto wäre frei, was tut der SCB?

Larry Huras kündigte neulich in den Berner Medien seine Vertragsverlängerung mit dem SCB gleich selber an. Ein ziemlich ungewöhnliches Vorgehen, würde ich meinen. Zumal seit Saisonbeginn zumindest von aussen keine Argumente ersichtlich sind, warum man diesen Vertrag vorzeitig verlängern sollte. Gut möglich, dass der Meister bereits in den Viertelfinals von entfesselten Tigers entthront wird. Was dann?

Es ist nicht zu übersehen, dass der gute Larry zurzeit unter akuten Stresssymptomen leidet. Sein Gesicht wirkt fahl und um Jahre gealtert und seine Taktik mit dem doppelten Goaliewechsel zeigt nicht viel mehr, als seine momentane Hilf- und Ratlosigkeit. Ich mag ja grundsätzlich Schlitzohrigkeit an der Grenze des Tolerierbaren im Sport. Das kann Emotionen schüren und den Gegner irritieren. Was in einem hochemotionalen Spiel auf Messers Schneide durchaus geeignet wäre, um einen Gegner aus dem Konzept zu bringen, wirkt aber momentan eher lächerlich und scheint daher eher prädestiniert zu sein, die eigene Schwäche zu zeigen und damit den Gegner noch zusätzlich aufzubauen.

Aber auch Sven Leuenberger macht zurzeit einen eher konfusen Eindruck. Besonders wenn er auf die Vertragsverlängerung mit Larry Huras angesprochen wird, gerät er ins Stocken. Gut möglich, dass er von Larrys Ankündigung betreffend der angeblich bevorstehenden Vertragsverlängerung in den Medien auf dem falschen Fuss erwischt wurde. Man könnte die Sache durchaus als Druckversuch von Larry Huras interpretieren. Geeignet, ein Vertrauensverhältnis zu belasten.

Aus meiner Sicht wäre es geradezu grotesk, sich in der jetzigen Situation nicht um Arno Del Curto zu bemühen. Gewiss, eine Verpflichtung Del Curtos würde für Sven Leuenberger die Degradierung bedeuten. Er könnte wohl noch Transfers einfädeln, das letzte Wort würde aber von Del Curto gesprochen. Nicht einmal Marc Lüthi oder die Herren des Golfclubs hätten da noch viel zu sagen.

Das wäre aber auch nicht nötig. Es würde vollauf genügen, Arno Del Curto mit dem Budget der ersten Mannschaft zu führen. Und teuer wäre seine Verpflichtung auf Dauer kaum. Selbst wenn man Del Curto eine Million Franken pro Saison bezahlen würde, wäre das mittelfristig eine goldene Investition.

In Bern würde nämlich wieder aktives Eishockey gespielt. Es würde gefräst, geflucht und gejammert. Die Devise würde ab sofort wieder laufen, passen und dem Gegner das Spiel aufzwingen heissen. Die vergessenen Emotionen würden endlich wieder Einzug halten in Bern. Die Kathedrale würde zum Tollhaus, die Löcher auf den Rängen würden sich schliessen und der SCB würde wieder zur ersten Adresse, für jeden Jungspieler mit Potential.

Gewiss, im Garderobentrakt müssten voluminöse Lautsprecher eingebaut werden. Eine Bar, ein Pokertisch und eine bequeme Polstergruppe dürften auch nicht fehlen. Und im nahen Emmental würde ein Biobauer ein nettes Zusatzeinkommen verdienen. Mit feinstem Biogras erster Güte.

Und der Cholesack hätte das reizvolle Vergnügen, die Umsätze und den Gewinn in ungeahnte Höhen steigen zu sehen. Es würde gesoffen werden in der PostFinance Arena, dass trotz der grossen Tänke das Bier regelmässig ausgehen würde.

Träume soll man träumen dürfen. Dabei sollte man aber nichts unversucht lassen, sie auch zu verwirklichen!

1 Kommentar:

  1. Lieber Duc ich verfolge deinen Blog, recht regelmässig, du hast aber eines vergessen! Es stellt sich keiner gerne in den Schatten, weder ein Sven Leuenberger und schon gar nicht ein Herr Lüthi. Das ist das Problem bei euch Bernern, Ihr könntet zweifellos eine noch Dominierende Rolle spielen. Aber Ihr schlagt euch gern halt selbst. Hat halt was Masochistisches aber vielleicht steht SL darauf.

    AntwortenLöschen