Duc's Blog

Eishockey ist in vielerlei Hinsicht eine attraktive Sportart. Nicht nur das Geschehen auf dem Eis, sondern auch das Umfeld, die Berichterstattung der Medien, die Fans, die Stimmung in den Stadien und die Problematik der Sicherheit rund um die Spiele sorgen für jede Menge Gesprächsstoff.

Ich schreibe in meinem Blog vorwiegend über den Schlittschuh Club Bern.

Daneben greife ich gerne auch Themen wie Verbandspolitik und das Schiedsrichter- und Verbandsgerichtswesen auf. Ebenfalls am Herzen liegen mir gesellschaftspolitische Aspekte, welche sich bei der Sicherheitsproblematik in und um die Stadien in zuweilen wenig erfreulicher Art und Weise manifestieren.

Mittwoch, 19. Januar 2011

Lichtblicke in Bern und Zittern vor dem Teletext in Langnau

Dieser Johann Morant (25), Notnagel mit B Lizenz vom HC La Chaux-de-Fonds und auf nächste Saison neu beim SCB, scheint ein ganz guter Verteidiger zu sein. Zusammen mit Rückkehrer Philipp Furrer verlieh er dem Meister die Stabilität, die letztendlich zum knappen, aber verdienten 3:2 Sieg gegen Fribourg Gottéron führte

Gewiss, eine Offenbarung war dieses Spiel nicht. Aber in Anbetracht der bisherigen Auftritte unseres SCB im neuen Jahr darf man vom besten Spiel des Jahres 2011 sprechen. Die Mannschaft machte einen vergleichsweise stabilen und durchaus bissigen Eindruck und es waren das erste Mal seit langem wieder einmal so etwas wie Ansätze eines Kombinationsspiels und eine organisierte Angriffsauslösung zu erkennen.

Dass man trotz zweimaligem Rückstand immer wieder ins Spiel zurückfand und im letzten Drittel dank einer kämpferischen Willensleistung noch den Sieg erringen konnte, war einigermassen beruhigend und zeigt den Weg, den der SCB hoffentlich in den letzten verbleibenden Qualispielen weitergehen wird.

Die Liste der möglichen Playoffgegner ist lang. Es kommen noch die SCL Tigers, Fribourg Gottéron, der ZSC und Genf Servette in Frage. Persönlich wünsche ich mir Genf Servette. Wahrscheinlicher dürfte aber sein, dass wir gegen Langnau, Fribourg oder den ZSC spielen werden.

Apropos Langnau:

Was ist bloss mit den Emmentalern los? Teletextangstende Hosenscheisser? Seit man die erstmalige Playoffqualifikation schaffen könnte, also grün werden könnte, im Teletext, ist mit den bis anhin euphorisierten Tigers nicht mehr viel los.

Gestern setzte es gar eine veritable Schlappe ab, gegen die bis anhin wenig überzeugenden Genfer. Gewiss, das Theater um Torhüter Benjamin Conz und die Verletzung und der kommunizierte Abgang von Provinzgretzky Martin Steiner nach Lugano sorgen für eine gewisse Unruhe.

Trotzdem darf man sich durchaus die Frage stellen, ob die Tigers trotz zwanzig Punkten Vorsprung auf den ominösen Strich in Anbetracht des möglichen grünen Teletextes bereits derart nervös werden, dass sie den Rückenwind verlieren und ins Taumeln kommen.

Bei den Langnauern kommt es ja im Hinblick auf die Playoffs in erster Linie darauf an, ob sie die Welle der Euphorie weitergehen können, oder ob sie nach der Playoffqualifikation zu einer «gewöhnlichen Mannschaft» mutieren.

Als «gewöhnliche Mannschaft» werden sie aber in den Playoffs, egal gegen welchen Gegner, chancenlos sein. Es müssten gegen 400‘000 Fr. Playoffprämien ausbezahlt werden und das bei lediglich zwei lumpigen Heimspielen. Eine zusätzliche finanzielle Hypothek also. Nicht zu sprechen von der grossen Ernüchterung, die in diesem Falle in Langnau einkehren würde.

Man darf gespannt sein, wie der studierte Psychologe John Fust die momentane Baisse managen wird. Gelingt es, den Weg der unbeschwerten, schnörkellosen und euphorisierten Spielart, welche die Tigers vom Abstiegskandidaten zum Team der bisherigen Qualifikation gemacht hat weiterzugehen? Ich habe meine Zweifel.

Ich erinnere mich aber in diesem Zusammenhang noch gut an einen jungen Psychologen, der seinerzeit den Trainerposten beim damals ambitionslosen SCB übernahm und bei den ersten Gesprächen mit der Mannschaft von den verdutzten Spielern wissen wollte, ob sie an den Meistertitel glauben würden.

Der SCB hat damals gegen das übermächtige Grande Lugano den ersten Titel seit dem Wiederaufstieg geholt.

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