Duc's Blog

Eishockey ist in vielerlei Hinsicht eine attraktive Sportart. Nicht nur das Geschehen auf dem Eis, sondern auch das Umfeld, die Berichterstattung der Medien, die Fans, die Stimmung in den Stadien und die Problematik der Sicherheit rund um die Spiele sorgen für jede Menge Gesprächsstoff.

Ich schreibe in meinem Blog vorwiegend über den Schlittschuh Club Bern.

Daneben greife ich gerne auch Themen wie Verbandspolitik und das Schiedsrichter- und Verbandsgerichtswesen auf. Ebenfalls am Herzen liegen mir gesellschaftspolitische Aspekte, welche sich bei der Sicherheitsproblematik in und um die Stadien in zuweilen wenig erfreulicher Art und Weise manifestieren.

Dienstag, 4. Januar 2011

Kloten Flyers – SCB

Der SCB reiste mit der Hypothek von zwei Niederlagen nach schwachen Darbietungen in die Flughafenstadt. Die Darbietung glich zwar den Vorangehenden, der SCB konnte «dank» einer 3:2 Penaltyniederlage aber trotzdem einen schmeichelhaften Punkt gewinnen

Den Schmeichelhaftesten, seit Einführung der Playoffs.

Ob ich bereit sei, für die nächste Prügelparty, wurde ich vor dem Spiel von einem SCB Fan via Facebook gefragt. Ja, bereit für alles, ich musste aber gestehen, dass sich mein Optimismus in Bezug auf diese Partie ebenfalls in engsten Grenzen hielt.

Das Spiel begann mit einer Phase des Abtastens. Als es jedoch Joel Kwiatkowski verpasste, den Slot zu kontrollieren, konnte Simon Bodenmann bereits in der vierten Minute zum 1:0 für die Flyers einschiessen.
In der Folge nahmen die Klotener gegen die konfus und harmlos wirkenden Berner das Spiel mehr und mehr in die Hände. Schon erstaunlich, dass der SCB in der jetzigen Phase der Meisterschaft derart mechanisch und mit wenig Selbstvertrauen auftritt.

Gewiss, man hat Verletzte, aber letztes Jahr war das nicht anders. Nur dass man letztes Jahr in der Tiefe über mehr Qualität verfügt hatte. Von Etienne Froidevaux bin ich daher etwas enttäuscht. Gerade von ihm hätte ich einen Schritt erwartet. Aber statt erfrischend die Verantwortung zu suchen, taucht er oft ab in die allgemeine Durchschnittlichkeit.

Pascal Berger schien diesen Schritt bis zu seiner Verletzung gemacht zu haben. Ich hoffe, dass seine Rückkehr dem Spiel des SCB mehr Tiefe und Varianten bietet, ansonsten graut mir vor den Playoffs.
So wie wir momentan auftreten, würden uns die Tigers, die heute Davos geschlagen und nur noch 5 Punkte hinter uns liegen, in Schweinedärme wursten! Brav und willig, um die Essiggurken des letzten Blogs wieder aufzunehmen.

Item

In der achtzehnten Minute folgte das absehbare 2:0 durch Samuel Keller, der ebenfalls völlig frei zum Abschluss kam. Unsere Defensive ist ohne zu Übertreiben ein einziger Hühnerhaufen!

Zu Beginn des zweiten Drittels war dann aber der SCB sichtlich bemüht, den Weg in die Partie doch noch zu finden. Das führte in der 22. Minute prompt zum 1:2 Anschlusstreffer durch Ryan Gardner.
In der Folge spielte der SCB im Vergleich zum ersten Drittel wie verwandelt. Auf einmal ging man das Tempo mit, spielte Aggressiv und kam zu Chancen. Es setzte zwar auch Strafen ab, aber das Boxplay hielt.

Leider schaffte man trotz einigen Chancen den möglichen Ausgleich bis zur zweiten Drittelspause nicht mehr. Aber zumindest schien man jetzt im Spiel zu sein, auch wenn man defensiv zuweilen immer noch schwimmt und die Flyers doch etwas den Fuss vom Gas genommen  zu haben schienen.

Martin Stettler scheint mir übrigens seit seiner Unterschrift bei den Tigers deutlich verbessert. Schade, dass es bei ihm in Bern nicht passt.

Man konnte gespannt sein, ob der Trank, welcher aus den Essiggurken- Abpackern des ersten Drittels veritable Hockeyspieler machte, auch in der zweiten Drittelspause wirken würde.
Es machte dann aber eher den Eindruck, als hätte man wieder zur Valiumschachtel gegriffen, kamen doch die Klotener in den ersten 150 Sekunden nicht weniger als zweimal völlig unbedrängt vor Marco Bührer zum Abschluss.

Es gelang den Bernern in diesem letzten Drittel zwar mit Marco Bührer und viel Glück, kein weiteres Tor zu kassieren. Aber Chancen erarbeiten oder gar Druck aufbauen, konnten sie bis in die Schlussminuten nicht.

So konnte man froh sein, dass Félicien Du Bois in der letzten verzweifelten Angriffswelle des SCB Erbarmen zeigte und die Scheibe unhaltbar zum 2:2 ins eigene Tor ablenkte.
Man bekam in diesem Spiel tatsächlich noch die Chance, den schmeichelhaftesten Minisieg seit Einführung der Playoffs zu holen, was dann aber wohl doch des Guten zu viel gewesen wäre.

Nachdem der SCB in der Verlängerung nämlich eher die besseren Möglichkeiten zum Siegestor hatte, reüssierten die Klotener im Penaltyschiessen und gewannen das Spiel somit verdient mit 3:2.

Zu Kwiatkowski ist zu sagen, dass er offensiv zu wenig bringt, um seine defensiven Unzulänglichkeiten zu kompensieren. Sobald einer der fehlenden Verteidiger zurückkehrt, muss Simon Gamache wieder aufgestellt werden!

Dass der SCB zurzeit aber nicht wie eine Spitzenmannschaft, und schon gar nicht wie ein Meister auftritt, lässt sich nicht mehr schönreden. Larry ist gefordert!

Und Sven Leuenberger studiert hoffentlich aufmerksam die Leistungen der Ausländer mit auslaufendem Vertrag. Und auch Larry Huras sollte noch etwas warten müssen!

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