Duc's Blog

Eishockey ist in vielerlei Hinsicht eine attraktive Sportart. Nicht nur das Geschehen auf dem Eis, sondern auch das Umfeld, die Berichterstattung der Medien, die Fans, die Stimmung in den Stadien und die Problematik der Sicherheit rund um die Spiele sorgen für jede Menge Gesprächsstoff.

Ich schreibe in meinem Blog vorwiegend über den Schlittschuh Club Bern.

Daneben greife ich gerne auch Themen wie Verbandspolitik und das Schiedsrichter- und Verbandsgerichtswesen auf. Ebenfalls am Herzen liegen mir gesellschaftspolitische Aspekte, welche sich bei der Sicherheitsproblematik in und um die Stadien in zuweilen wenig erfreulicher Art und Weise manifestieren.

Freitag, 21. Januar 2011

SCL Tigers: «Nun verspüren wir zum ersten Mal Druck»

Seit die SCL Tigers die Möglichkeit haben, das erste Mal in der Vereinsgeschichte im Teletext «grün zu werden,» gerät der bis anhin so prächtig laufende Motor ins Stocken

Nach zuletzt drei Niederlagen in Folge, man verlor gegen Fribourg, Lugano und kassierte zuletzt in Genf eine veritable Klatsche, treffen die Langnauer im heutigen Heimspiel auf den souveränen Leader aus Kloten, bei dem einige Spieler infolge Verletzungen fehlen werden.

«Wir haben die jüngste Mannschaft der Liga und konnten bisher unbeschwert aufspielen. Nun verspüren wir zum ersten Mal Druck, müssen mit einer neuen Situation zurechtkommen, » meint Trainer John Fust zur momentanen Situation.

Neue Situation? Druck?

Die Tigers liegen acht Runden vor Schluss mit 19 Punkten Vorsprung auf das neuntplatzierte Biel auf dem fünften Tabellenplatz und jammern über die «neue Situation» und den ach so grossen Druck?

Was wollen die Langnauer denn in den Playoffs machen, wenn der studierte Psychologe Fust trotz mehr als beruhigendem Vorsprung auf die Playoutplätze schon alleine in Anbetracht des Teletextes von Druck spricht?

Die Tigers haben doch bisher allen Widerwärtigkeiten getrotzt. Weder das Fehlen von Benjamin Conz während vier Spielen, noch der Abgang des defensiven Zweiwegcenters Andreas Camenzind, noch die Verletzung von Provinzgretzky Daniel Steiner konnte den Lauf der Mannschaft bisher stoppen. Im Gegenteil: Es machte fast den Anschein, wie wenn das Team in schwierigen Situationen noch stärker würde.

Eigentlich könnte man daher meinen, dass der Rückenwind jetzt eher noch grösser werden sollte. Mit den Playoffs vor Augen sollte es noch leichter fallen, das Gaspedal der unbeschwerten Euphorie durchzudrücken und damit die potentiellen Viertelfinalgegner ihrerseits nervös werden zu lassen.

Stattdessen spricht man von Druck und ungewohnter Situation.

Gewiss, die Ungewissheit um die Goaliefrage im Hinblick auf die nächste Saison und der angekündigte Abgang Daniel Steiners nach Lugano können eine gewisse Nervosität in eine Mannschaft bringen. Auch die finanzielle Situation, die fälligen Playoffprämien in der Höhe von gegen 400‘000 Fr. würden bei lediglich zwei Playoffheimspielen das ohnehin schon beträchtliche strukturelle Defizit noch erhöhen, können eine gewisse Unruhe begünstigen. Aber trotzdem…

Mir als SCB’ler soll es Recht sein. Schliesslich hoffe ich geradezu auf einen Gegner, der Druck verspürt. Einen nervösen und damit fehleranfälligen Viertelfinalgegner käme dem SCB gerade Recht, um nach einer zwiespältigen Saison den Weg in die Playoffs zu finden. Einen leichten Aufbaugegner, den man auch einmal zerzausen und damit Selbstvertrauen gewinnen könnte.

Ich werde das Spiel in Langnau heute besuchen und bin gespannt, was von der schnörkellosen Spielart der Tigers unter dem Einfluss des Druckes der ungewohnten Situation übriggeblieben ist.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen