Duc's Blog

Eishockey ist in vielerlei Hinsicht eine attraktive Sportart. Nicht nur das Geschehen auf dem Eis, sondern auch das Umfeld, die Berichterstattung der Medien, die Fans, die Stimmung in den Stadien und die Problematik der Sicherheit rund um die Spiele sorgen für jede Menge Gesprächsstoff.

Ich schreibe in meinem Blog vorwiegend über den Schlittschuh Club Bern.

Daneben greife ich gerne auch Themen wie Verbandspolitik und das Schiedsrichter- und Verbandsgerichtswesen auf. Ebenfalls am Herzen liegen mir gesellschaftspolitische Aspekte, welche sich bei der Sicherheitsproblematik in und um die Stadien in zuweilen wenig erfreulicher Art und Weise manifestieren.

Donnerstag, 17. Februar 2011

Vorschau SCB-SCL Tigers: Geld gegen Geist zum Vierten

1:2n.P und 3:4n.P und 2:5, so lauteten die Resultate der bisherigen Begegnungen dieser Saison zwischen dem SCB und den SCL Tigers. Die Tigers führen also mit 6:3 Punkten in den Direktbegegnungen. Am Freitag in der PostFinance Arena bietet sich dem SCB die Möglichkeit zum Ausgleich

«Diese Spielchen sind schon lange ausgelutscht und haben meist nur noch wenig Unterhaltungswert.»

So wurde noch vor einem Jahr über die früher legendären Derbys zwischen dem SCB und den Tigers aus Langnau gesprochen. Dabei ginge es doch eigentlich um Stadt gegen Land, Geld gegen Geist und Arroganz gegen Bescheidenheit.

Seit dem Wiederaufstieg der Tigers im Jahre 1998 verkam das Derby aber zunehmend zu einer einseitigen und langweiligen Angelegenheit. Die Berner gewannen, obwohl sie meist nicht richtig wollten, die meisten Duelle gegen Tigers, die einfach nicht mehr konnten. Waren die Spiele früher noch regelmässig ausverkauft, liess das Publikumsinteresse zuletzt stark nach.

Kein Wunder, wenn die arroganten Goldsäcke gegen den schwachen Geist selbst mit angezogener Handbremse meist ungefährdet gewinnen konnten.

Dank dem Höhenflug der Tigers erlebt das Derby jetzt aber ein temporäres Revival und man kann davon ausgehen, dass morgen vor ausverkauftem Haus gespielt wird. Die Langnauer werden, anders als in der Ära Weber, mit offenem Visier und mit dem Willen und dem Glauben an den Sieg auftreten. Man sei ja nicht zufrieden mit dem Erreichten, sondern man wolle ins Halbfinale oder gar ins Finale, hört man vom ach so bescheidenen Anhang aus den Emmentaler Chrächen.

Aber auch vom SCB darf erwartet werden, dass das Spiel gegen das Überraschungsteam der Saison ernsthaft und mit voller Konzentration angegangen wird. Alles andere als ein Sieg wäre nämlich eine weitere Schmach. Und ins Halbfinale und ins Finale will auch der SCB. Schliesslich will man ja den Titel bis ins letzte Spiel der Saison mit allen Mitteln verteidigen.

Die These, dass man mit einer Niederlage einer Viertelfinalpaarung gegen die Tigers auf die Sprünge helfen will, erachte ich als Bullshit. Der SCB könnte zwar mit Niederlagen gegen die Tigers und den EVZ den vierten Platz zementieren. Auf die restlichen Spiele der Tigers hat man aber keinen Einfluss. Gut möglich, dass die Tigers noch von Servette überholt werden und sechste werden. Dann hätten wir sie ja auch, wenn wir den EVZ noch überholen.

Auch wenn ich nicht glaube, dass der SCB besonders scharf ist auf die Langnauer im Viertelfinale, sollte gerade im Hinblick auf eine mögliche Playoffpaarung unmissverständlich gezeigt werden, wer Herr und wer Knecht im Hause ist.

Interessanter finde ich zurzeit aber, dass der HCD Kloten überholt hat und die Qualifikation wohl gewinnen wird. Ein Finale HCD-SCB rückt also in den Bereich des Möglichen.

Nicht dass ich die gute Saison der Schönspieler aus Kloten schlechtreden möchte. Aber sollte der SCB das Halbfinale erreichen, würde der Meister, ähnlich wie letzte Saison, Kleinholz aus den Flughafenstädtern machen.

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