Duc's Blog

Eishockey ist in vielerlei Hinsicht eine attraktive Sportart. Nicht nur das Geschehen auf dem Eis, sondern auch das Umfeld, die Berichterstattung der Medien, die Fans, die Stimmung in den Stadien und die Problematik der Sicherheit rund um die Spiele sorgen für jede Menge Gesprächsstoff.

Ich schreibe in meinem Blog vorwiegend über den Schlittschuh Club Bern.

Daneben greife ich gerne auch Themen wie Verbandspolitik und das Schiedsrichter- und Verbandsgerichtswesen auf. Ebenfalls am Herzen liegen mir gesellschaftspolitische Aspekte, welche sich bei der Sicherheitsproblematik in und um die Stadien in zuweilen wenig erfreulicher Art und Weise manifestieren.

Montag, 4. März 2013

Mit mannschaftlicher Geschlossenheit zum ersten Sieg


Dem SC Bern ist der Start in die Playoffs 2013 mit dem 4:0 im Heimspiel gegen Genf Servette formidabel geglückt. Trotz vier Skorerpunkten von Byron Ritchie und deren drei von Jaroslav Bednar, gab es an diesem Abend nur einen Star: Das starke Kollektiv!

Über den sogenannten Playoffschalter möchte ich mich nicht auslassen, da ich der Ansicht bin, dass der SCB Ausgabe 2012-13 einen solchen gar nicht nötig hat.

Gewiss, in den letzten Qualispielen war es nicht zu übersehen, dass der SCB den Fokus etwas verloren hatte. Der zweite Platz schien gesichert, der Qualisieg wurde nicht wirklich angestrebt und die Situation in der Verteidigung führte zu einer gewissen Vorsicht, welche dem Berner Spiel nicht eben gut bekam.

Ich habe aber bereits in meinem letzten Blog darauf hingewiesen, dass der SCB in den Spielen zwischen Weihnacht und Natipause, notabene bereits ohne die Lockout Verstärkungen, gezeigt hat, zu was er fähig ist. Für mich waren das in den wesentlichen Punkten die besten Saisonspiele unserer Mutzen. Kein Cüplihockey zwar, dafür aber mannschaftliche Geschlossenheit mit schnörkellosem und selbstloses Defensivverhalten aller Beteiligten. Gewissermassen vorgezogene Playoffspiele.

So gesehen war für mich der gestrige Auftritt des SCB lediglich die Bestätigung meiner Erwartungen, dass man an diese Spiele wird anknüpfen können. Demnach ist es bei mir so, dass sich das Playoff Gefühl bis jetzt noch nicht wirklich eingestellt hat. Irgendwie fehlte mir der kalte Schweiss der Angst vor der Niederlage.

Zum Glück schien das nicht bei allen so zu sein. Als ich das Stadion betrat, fühlte ich sie nämlich sofort, die Schwingungen des Besonderen in der Luft. Playoff Stimmung, untermahlt von einer wunderbaren Choreografie unserer fleissigen Stimmungsfeen. Feen sind übrigens nach keltischer Volkssage geisterhafte, mit höheren Kräften gesegnete Fabelwesen. Sie haben gute Arbeit geleistet.

So überzeugte der SCB dann auch von Beginn weg mit Tugenden wie Bereitschaft, Disziplin, Spielintelligenz und Spielfreude. Die taktische Marschrichtung stimmte von der ersten bis zur letzten Spielminute. Lediglich in der zweiten Hälfte des ersten Drittels, nachdem Joel Vermin aufgrund eines Zusammenpralls nicht mehr mittun konnte, wurde das Spiel des SCB etwas wirr.

Vermin wurde in der ersten SCB Linie durch den von den EHC Basel Sharks gekommenen B-Lizenzler Michaël Loichat ersetzt, der seine Arbeit soweit gut verrichtete. Allerdings wurde bald einmal klar, dass Byron Ritchie neben Loichat und dem jungen Christoph Bertschy, dem es zuweilen noch etwas am Auge für den guten Pass fehlt, etwas zu verhungern drohte. So war es kein Wunder, dass Ritchie seine besten Momente im Powerplay und in den Spielsituationen hatte, in denen er mit Spielern anderer Linien auf dem Eis stand.

Bleibt zu hoffen, dass der Ausfall Vermins eine reine Vorsichtsmassnahme war und dass das Juwel bereits am Dienstag wieder auflaufen wird. Ansonsten verlieren wir nicht weniger als eine spielstarke Offensivlinie.

Die wichtigste Disziplin gegen die starken Genfer scheint mir die Geduld zu sein. Man darf sich gegen die taktisch hervorragend eingestellten Calvinstädter in dieser Hinsicht keine Blösse geben. Die warten nämlich nur darauf, dass sich der Gegner durch überharte Nadelstiche aus der Ruhe bringen lässt, damit man ihn dann mit überfallartigem Konterspiel übertölpeln kann.

Der SCB bewahrte aber jederzeit die Ruhe und war, wie wir es unter Trainer Törmänen kennen bestrebt, die Scheibe zu besitzen und die Genfer mit Tempospiel zu Fehlern zu zwingen. Fehler, welche den Genfern dann auch unterliefen, indem sie zweimal in Folge in höchster Bedrängung die Scheibe ins Publikum spielten, was letztendlich Matchentscheidend war.

Eine exzellente Balance, ein gutes Powerplay, viel Disziplin und ein erstklassiges Boxplay waren die wesentlichen Zutaten, welche die Basis zu diesem erfolgreichen Start in die Playoffs bildeten. Der SCB ist gewissermassen wieder dort angelangt, wo man sich bereits vor einem Jahr befand.

Der erste Schritt ist somit getan und der Druck liegt jetzt bei den Genfern, die am Dienstag im Heimspiel unbedingt reagieren müssen, um nicht bereits vorentscheidend in Rückstand zu geraten. Verlieren sie dieses Heimspiel, könnte der Glaube ins Wanken geraten. Gewinnen sie aber, steigt die Gewissheit, dass sie dem Favoriten ein Bein stellen können.

Somit geht es am Dienstag um nichts weniger als das vielzitierte Momentum. Gelingt es dem SCB auch auswärts wiederum, sein Spiel im Stile des letzten Samstags zu spielen, werden sich die Genfer vor allem in der Offensive erheblich steigern müssen, um zum Erfolg zu kommen. Lässt man aber nur ein klitzekleines Bisschen nach, wird es eine Niederlage absetzen.

Das letzte Mal, als ich die eingangs erwähnte Sicherheit verspürte, dass es der SCB schon schaukeln würde, war in der Saison 07/08. Was danach passierte, werden viele verdrängt haben. Richtig, der SCB schied damals als Qualisieger sang und klanglos mit 2:4 aus den Playoffs...

In diesem Sinne wünsche ich uns allen, dass der SCB auch das zweite Spiel in Genf gewinnen wird. Man muss nachdoppeln können, wenn man in Führung liegt, ansonsten werden die Genfer den Vorteil des Windschattens haben. Wie wir alle wissen überholt es sich aus dem Windschatten leichter...

Übrigens: Mit einem 3:0 in der Playoff Halbfinal-Serie gegen den EV Zug qualifizierten sich unsere Elite A Junioren für den Playoff-Final. Der Gegner im Final sind die GCK Lions.

08.03.13  20.30  GCK  Lions – SCB Future  KEBO Oerlikon
10.03.13  17.00  SCB Future – GCK  Lions  PFA
13.03.13  20.30  GCK  Lions – SCB Future  KEBO Oerlikon
15.03.13  20.00  SCB Future – GCK  Lions  PFA
17.03.13  19.30  GCK  Lions – SCB Future  KEB

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