Duc's Blog

Eishockey ist in vielerlei Hinsicht eine attraktive Sportart. Nicht nur das Geschehen auf dem Eis, sondern auch das Umfeld, die Berichterstattung der Medien, die Fans, die Stimmung in den Stadien und die Problematik der Sicherheit rund um die Spiele sorgen für jede Menge Gesprächsstoff.

Ich schreibe in meinem Blog vorwiegend über den Schlittschuh Club Bern.

Daneben greife ich gerne auch Themen wie Verbandspolitik und das Schiedsrichter- und Verbandsgerichtswesen auf. Ebenfalls am Herzen liegen mir gesellschaftspolitische Aspekte, welche sich bei der Sicherheitsproblematik in und um die Stadien in zuweilen wenig erfreulicher Art und Weise manifestieren.

Donnerstag, 24. November 2011

Nach vollendeter Kür folgt jetzt wieder die Pflicht


Nach dem grandiosen Sieg am letzten Samstag gegen Fribourg Gottéron, folgen dieses Wochenende die Spiele gegen die abgeschlagenen Rapperswil-Jona Lakers und gegen die SCL Tigers, gegen die der SCB noch eine Rechnung offen hat.

Es würde mich nicht erstaunen, wenn der SCB am Samstag gegen die Lakers, welche neulich schon den HCD gebodigt haben, verlieren würden. Man hatte ja in letzter Zeit immer unglaublich Mühe, gegen die Kellerkinder vom Obersee. Zumindest in der Ära Huras waren die Spiele gegen Rappi gewissermassen der Alptraum für jeden SCB Fan. Keine Spannung, wenig Tore, gähnend langweilig und oft ärgerliche Punktverluste.

So bin ich schon fast froh, dass sich die Lakers in den letzten Tagen verstärkt haben. Vielleicht stärkt das die Bereitschaft des SCB und hebt das Niveau der Partie. Mit dem 36-jährigen Verteidiger Janne Niinimaa stösst ein Routinier zu den Lakers, dessen Aufgabe es sein wird, die löchrige Abwehr des Tabellenletzten (85 Gegentore in 25 Spielen) zu stabilisieren. Der Finne bringt die Erfahrung aus exakt 800 NHL-Spielen (57 Tore / 286 Assists) mit den Philadelphia Flyers, den Edmonton Oilers, den New York Islanders, den Dallas Stars und den Montreal Canadiens mit. Daneben wurden der tschechische Scharfschützen Pavel Brendl, Adrian Wichser von den ZSC Lions und der Verteidiger Marc Geiger vom HCD verpflichtet.

Die SCL Tigers, unser Sonntagsgast, konnte man in letzter Zeit meist einigermassen locker schlagen. Allerdings nicht beim letzten Zusammentreffen in der Holzhütte, welches man mit Pomade an den Kufen und mit einer desolaten Abwehrleitung mit 6:4 verlor. Das war übrigens das letzte Mal, dass mich der SCB so richtig grün und blau geärgert hatte. In den folgenden Spielen ist man ja in der Defensive dann viel besser aufgetreten. Gegen Langnau verliert man einfach nicht...

In diesem Sinne hoffe ich am Sonntag auf eine angemessene Antwort in Form eines vorweihnachtlichen Sonntagnachmittags-Päckli. Aber aufgepasst: die Langnauer werden den Gang nach Bern guten Mutes antreten. Vielleicht gibt es ja sogar eine spezielle Aktion. Alle mit den Gummistiefeln und mit dem Traktor oder so. Ruedi Zesiger ist ja daran, seine konfuse Ausländerpolitik zu korrigieren. Man hat jetzt offensichtlich doch noch eingesehen, dass die überschätzen Rytz und Stettler die Lücke des in Langnau total unterschätzten Curtis Murphy nicht zu schliessen vermögen. Deshalb wurde der ungenügende Joel Perrault an Ambri Piotta abgegeben und man verpflichtete dafür den 185 cm grossen und 94 kg schweren Verteidiger Mark Popovic, welcher in der vergangenen Saison 33 Spiele für den HC Lugano absolvierte und dabei 16 Punkte (4 Tore, 12 Assists) erzielte.

Joel Perrault gab in seinem ersten Spiel in Ambri übrigens einen hervorragenden Einstand. Er erzielte gegen den EVZ gleich drei Skorerpunkte und zeigte auch daneben viel Action.

Die Pickerei des SCB nach den Brosamen auf dem Schweizer Transferwühltisch hat diese Woche noch keine Resultate gezeigt. Demnach gibt es wenig zu Polemisieren und nichts weltbewegendes zu berichten. Zum Glück hat Björn Christen seinen Rentenvertrag in Zug erhalten. Einen zusätzlichen Ü30 im Angriff brauchen wir jetzt wirklich nicht. Olivier Gigon hat um zwei Jahre verlängert, was durchaus zu begrüssen ist. Ich hoffe, man beobachtet bereits massenweise U18 Torhüter, um dereinst nicht auf einen ausgeleierten Occasionen angewiesen zu sein, wenn Marco Bührers Zeit abgelaufen ist.

Bleibt die Frage, ob wir auf nächste Saison überhaupt „um z verrecke“ teuren Zuzug von gehobenem Durchschnitt benötigen, oder ob es nicht genügen würde, auf übernächste Saison nach valablem Ersatz für Martin Plüss Ausschau zu halten und ansonsten auf Perlen wie Joel Vermin Christoph Bertschy und zwei gute neue Ausländer zu setzen. Eigentlich haben wir doch eine wunderbare Truppe beisammen. Gegen einen Top-Zuzug im Angriff hätte ich ja nichts. Nur sehe ich keinen.

Lieber in der Verteidigung am Ball bleiben. Clarence Kparghai würde ich nicht nur gerne beim SCB sehen, weil er in unseren Shirts eine hervorragende Falle machen würde. Der 26-jährige Modellathlet würde auch vom Alter her hervorragend in unsere Teamstruktur passen und spielerisch hat er sich in den letzten Jahren hervorragend entwickelt. Der müsste doch zu holen sein.

Für den in Seftigen geborenen ehemaligen Junioren des EHC Burgdorf Marc Reichert ist die Situation zurzeit etwas getrübt. Der blöde Innenbandriss am Knie kommt für den sanften Riesen mit den Gardemassen eines Stars aus der NHL wahrlich zu Unzeiten. Es wäre jetzt nämlich für ihn an der Zeit, Sportchef Sven Leuenberger zu zeigen, dass er nicht nur neben dem Eis und in der Kabine, sondern auch auf dem Eis ein Leader sein kann. Eigentlich genauso gut, wie die erwähnten vermeintlichen Schmuckstücke auf dem ausgetrockneten Spielermarkt.

Vielleicht braucht es für Marc Reichert aber tatsächlich noch einmal einen Klubwechsel, um seine Karriere neu zu befeuern. Der zwischenzeitliche Aufschwung nach seinem temporären Wechsel zu den Kloten Flyers ist längst verebbt und es besteht die Gefahr, dass er in das Fahrwasser des sanften Karrieren Ausklingens gerät. Dabei würde man meinen, dass wenn Marc Reichert seine 100 kg bei einer Körpergrösse von 190 cm endlich effizient einsetzen würde, er durch die gegnerischen Reihen pflügen könnte, wie eine Walliser Kampfkuh. Doch bringt er offenbar seine Gardemasse beim SCB einfach nicht auf Touren. Vielleicht steht im sein gesittetes Gemüt im Weg und man hat deshalb immer den Eindruck, er spiele mit angezogener Handbremse. Meh Dräck Marc! Amphetamin ist im Sport verboten und daher möchte ich ihm das nicht empfehlen. Aber es würde aus Marc Reichert einen Stürmer machen, wie wir ihn in Bern seit Lauri Mononen nicht mehr gesehen haben. Adrenalin wirkt übrigens ähnlich.

In diesem Sinne beschliesse ich meine Gedanken zu dieser, in Hockeybelangen bisher eher langweiligen Woche. Die Ruhe vor dem Sturm gewissermassen. Wer den Spielplan bis zur Weihnacht schon studiert hat wird gesehen haben, dass uns einige potentielle Hammerheimspiele bevorstehen.

Man stelle sich vor die Leistung im Zähringerderby sei kein Strohfeuer gewesen...

1 Kommentar:

  1. Juraj Kolnik müsste man unbedingt verflichten...wie ich gelesen habe haben Sie seinen Kontrakt aufgelöst! Wäre ein Hammertransfer! Bitte Sven hole in dir!!

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