Duc's Blog

Eishockey ist in vielerlei Hinsicht eine attraktive Sportart. Nicht nur das Geschehen auf dem Eis, sondern auch das Umfeld, die Berichterstattung der Medien, die Fans, die Stimmung in den Stadien und die Problematik der Sicherheit rund um die Spiele sorgen für jede Menge Gesprächsstoff.

Ich schreibe in meinem Blog vorwiegend über den Schlittschuh Club Bern.

Daneben greife ich gerne auch Themen wie Verbandspolitik und das Schiedsrichter- und Verbandsgerichtswesen auf. Ebenfalls am Herzen liegen mir gesellschaftspolitische Aspekte, welche sich bei der Sicherheitsproblematik in und um die Stadien in zuweilen wenig erfreulicher Art und Weise manifestieren.

Sonntag, 18. März 2012

Mit Effizienz und defensiver Bärenstärke

Der SCB gewann das Halbfinal-Auftaktspiel in Fribourg mit Effizienz und einer konzentrierten Abwehrleistung mit 4:1. Das Break, vorausgesetzt es wird am Dienstag bestätigt, wäre damit geschafft.

Ich hatte erwartet, dass der SCB bereit sein würde. Als dann aber Jean-Pierre Dumont bereits nach 51 Sekunden wegen eines Crosschecks auf die Strafbank geschickt wurde und Andrey Bykov nur 37 Sekunden später zum 1:0 für die Fribourger einschiessen konnte, kam meine Zuversicht, die mich bereits die ganze Woche begleitete, etwas ins Wanken.

Der SCB reagierte aber gut auf den Super Gau, den man zukünftig gegen Fribourg unbedingt vermeiden muss. Man wird, auch wenn man das Spiel letztendlich gewonnen hat, gegen Fribourg nicht 3 Spiele Zeit haben, um Strafen dieser Art zu vermeiden.

Der SCB begann, auch wenn ihre Stöcke zuweilen zitterten, das Spiel in die Hände zu nehmen. In der 10. Minute gelang Byron Ritchie nach Vorarbeit von Jean-Pierre Dumont und Thomas Déruns der verdiente Ausgleichstreffer. Nachdem der SCB eine weitere Strafe der Marke unnötig überstanden hatte, beschränkte man sich weitgehend darauf, die Fribourger an der Entfaltung ihres Spiels zu hindern und auf Fehler zu warten. Es zeigte sich, dass Antti Törmänen seine Mannschaft hervorragend auf das Spiel der Fribourger eingestellt hatte.

In der 25. Minute zahlte sich die Geduld aus. Ivo Rüthemann profitierte von einem Fehler der Fribourger Hintermannschaft und markierte das 2:1 für den SCB. Nur 4 Minuten später erzielte Jean-Pierre Dumont mit einem satten Handgelenkschuss aus der Halbdistanz im Powerplay gar das 3:1 für die Berner.

Dass die Fribourger eine Minute vor der zweiten Drittelspause wie die Jungfrau zum Kind zum 2:3 Anschlusstreffer kamen, hätte der Partie noch einmal eine Wende geben können. Der Gegentreffer war umso ärgerlicher, weil es der Schiedsrichter zuvor nicht für nötig befunden hatte, einen Stockschlag der Fribourger gegen Dumont zu ahnden. Es war übrigens nicht die einzige Szene, in der sich die Zebras als Heimschiedsrichter auszeichneten. Ich habe es in meinem letzten Blog bereits angetönt: Der Einfluss des Publikums darf in dieser Serie nicht unterschätzt werden. Die SCB Fans sind gut beraten, am Dienstag ebenfalls bei jedem Stolperer in hysterisches Geschrei auszubrechen.

Das letzte Drittel ist schnell erzählt: Die Fribourger konzentrierten ihre Kräfte und rannten 20 Minuten an. Der SCB zeigte aber, dass er in der Defensive sattelfest ist und über Nerven wie Stahlseile verfügt. Obwohl die Fribourger fast dauernd am Drücker waren, gelang es ihnen nicht, gute Abschlusspositionen zu finden.

Der SCB brachte die Führung einigermassen sicher über die Zeit und als Ivo Rüthemann 13 Sekunden vor Schluss zum 2:4 ins leere Tor einschieben konnte, war der Mist gekarrt und das Break geschafft.

Über das ganze Spiel gesehen bin ich mit der Leistung des SCB sehr zufrieden. Was die Kompaktheit und die Einstellung anbelangt, konnte man nahtlos an die zuletzt gezeigten Leistungen gegen Kloten anschliessen. Der SCB bestimmt, wie gut der Gegner spielen darf. Die Fribourger haben getan, was der SCB zuliess. Es war zu wenig, um das Spiel gewinnen zu können.

Trotzdem hat man Gottéron zwei unnötige Strafen und ein Gegentor gegeben. Auch muss man aufpassen, dass man im eigenen Drittel nicht zu offensiv spekuliert. Hätte Beat Gerber beim 1:0 die gute Position gehalten, hätte der Scheibenverlust Gardners nicht zu einem Gegentreffer geführt. Auch in anderen Szenen hat sich der SCB selber in Bedrängnis gebracht, weil man es im eigenen Drittel zu schön machen wollte. Gewinnt man in der eigenen Zone die Scheibe, muss der Scheibenführende von seinen Mitspielern noch besser unterstützt werden, damit man kontrolliert, aber sicher befreien kann. Das Spiel mit den Befreiungsschlägen ist zur Not zwar passabel, kann aber zum Schwanzbeisser werden.

Hoffentlich ist Thomas Déruns, bei dem der Verdacht auf eine Hirnerschütterung bestehen soll, bald wieder fit. Daneben war es etwas ermüdend, dass es einzelne Deppen nicht schafften, bei einer Schweigeminute für ein paar Sekunden ihr blödes Gefräs zu halten. Vermutlich wäre bei Klienten dieser Art eher Ritalin, als Alkohol angesagt. Leichte Schläge auf den Hinterkopf würden alternativ ebenfalls helfen.

Gewonnen ist mit diesem Sieg noch nichts. Kann das Break am Dienstag nicht bestätigt werden, war die ganze Mühe umsonst. Man hat aber gesehen, dass die Fribourger Abwehr wie erwartet wenig sattelfest agiert und dass wir auf der Goalieposition mehr als nur gleichwertig besetzt sind.

In diesem Sinne freue ich mich mit viel Zuversicht auf das Heimspiel am Dienstag. Und auf meinen Fribourger Arbeitskollegen, dessen Zuversicht einen empfindlichen Dämpfer erlitten haben dürfte. J

Hopp SCB!

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