Duc's Blog

Eishockey ist in vielerlei Hinsicht eine attraktive Sportart. Nicht nur das Geschehen auf dem Eis, sondern auch das Umfeld, die Berichterstattung der Medien, die Fans, die Stimmung in den Stadien und die Problematik der Sicherheit rund um die Spiele sorgen für jede Menge Gesprächsstoff.

Ich schreibe in meinem Blog vorwiegend über den Schlittschuh Club Bern.

Daneben greife ich gerne auch Themen wie Verbandspolitik und das Schiedsrichter- und Verbandsgerichtswesen auf. Ebenfalls am Herzen liegen mir gesellschaftspolitische Aspekte, welche sich bei der Sicherheitsproblematik in und um die Stadien in zuweilen wenig erfreulicher Art und Weise manifestieren.

Freitag, 9. März 2012

Solid, clever und effizient


Der SCB konnte im 4. Viertelfinalspiel, einem absoluten MUSS-Spiel, mit einer feinen Leistung das Momentum auf seiner Seite zementieren. Die auf dem letzten Zacken agierenden Flyers wurden klar und diskussionslos mit 4:1 bezwungen.

Endlich, bin ich versucht zu sagen, hat der SCB begriffen, dass sich die Flyers selber schlagen, wenn man nur cool bleibt und ihr seltsam unsauberes Spiel mit einem Lächeln über sich ergehen lässt. Defensiv solid, clever und effizient muss man sein, um die schon fast bedauernswerten Klotener ins Abseits laufen zu lassen.

Nur Christoph Bertschy liess sich gestern zu einem unklugen, aber nachvollziehbaren Nachstöckeln verleiten, wobei es unglaublich ist, was die jungen Vermin und Bertschy in den bisherigen 4 Spielen einzustecken hatten. Ansonsten wurde aber endlich so diszipliniert gespielt, wie ich mir das wünsche.

Apropos Disziplin: Joel Vermin hat noch immer 0 Strafminuten in dieser Saison. Emotional bewegt er sich demnach in der Komfortzone und hat in dieser Disziplin noch erheblich Luft nach oben. Wie der Schöggi gestern austanzte: Phänomenal! Schade hatte Ronnie in dieser Szene keinen Durchzug.

Nachdem der SCB nach einem druckvollen und effizienten Drittel mit 2:0 in die erste Drittelspause gehen konnte, wurde im 2. Drittel auf souveräne Spielkontrolle umgeschaltet. Nicht ganz ungefährlich, ist doch der Grat zwischen Passivität und aktiver Spielkontrolle ein schmaler. Wären die Flyers ins Spiel gekommen, wäre der Vorwurf rasch laut geworden, man habe das Spiel in Passivität verschenkt.

Der SCB hat aber jederzeit getan, was getan werden muss. Eine sehr solide, disziplinierte und effiziente Darbietung, mehr hat es nicht gebraucht.

Kritisieren möchte ich heute nichts. Wir waren uns gestern vor dem Spiel einig, dass der Sieger dieser Partie auch das Halbfinale erreichen wird. Jetzt, nachdem der SCB das Spiel gewonnen hat, ist aber alles wieder anders: Es ist noch gar nichts gewonnen!

Obwohl mir die Flyers bereits am letzten Dienstag einen platten Eindruck gemacht haben, hat sich dieser Eindruck gestern noch verstärkt. Trotzdem könnte ein allfälliger Heimsieg am Samstag noch einmal alles auf den Kopf stellen. Ein Ausrutscher des SCB im Heimspiel am nächsten Dienstag und das Momentum wäre weg.

Bisher hat der SCB getan, was er tun MUSSTE, um das Saisonziel Halbfinal zu erreichen. Man schaffte im ersten Spiel das Brake und gewann das folgende Heimspiel. Das Spiel, welches man auch hätte gewinnen DÜRFEN, wurde veräppelt und das gestrige MUSS-Spiel wieder gewonnen.

Man sollte die Sache nicht auf die Spitze treiben und das Gefühl haben, man könne am Samstag wieder mit einer DÜRFEN-Einstellung auflaufen. Spielanlage wie am Donnerstag, wenn sie kratzen, beissen und häkeln freundlich lächeln und die andere Backe auch noch hinhalten um dann effizient zuzuschlagen, wenn sich die Chance ergibt. Tönt einfach, aber so muss man es machen.

Der HCD ist ausgeschieden. Für mich nicht unerwartet, habe ich doch gegen Gottéron und Davos getippt. Was jetzt noch kommen sollte, ist eine Sondersendung von SF zu ihrem Trauertag. Nicht auszumalen was passieren wird, sollten die Flyers auch noch ausscheiden. Die Blick- Redaktion müsste wohl geschlossen werden, sollte ihr „schnellerer und taktisch besserer“ Lieblingsclub auch noch ausscheiden.

Wenn man die Zeitungen so liest, könnte man sowieso meinen, nur der HCD und die Flyers hätten aufgrund von Verletzungen eine schwierige Saison gehabt. Dass auch der SCB in dieser Hinsicht eine schwierige Zeit hinter sich hat, scheint nicht erwähnenswert. Auch nicht, dass Marco Bührer trotz Milzriss im November bereits wieder hervorragend spielt, oder dass dem SCB mit Travis Roche einer der besten und einflussreichsten Einzelspieler fehlt.

Sei es wie es wolle. Wenn Kloten täte und würde, hätte der SCB nicht der Hauch einer Chance und sollte Bern weiterkommen, liegt das ausschliesslich am Glück und an den Schiedsrichtern. Schliesslich ist ja Haken und Halten gerade für ach so schnelle und taktisch meisterwürdige Teams erlaubt. Besonders wenn man auf die Gitterbuben los muss, weil man gegen Grobiane wie Reichert sowieso den Kürzeren zieht. J

Grosse Klasse, was unserem letzten Meisterschützen mit seinen zwei Toren gelungen ist. 14 Jahre solide, fleissige und ehrliche Arbeit. David Jobin Superstar, würde ich meinen. Für mich eher unverständlich, dass David von den Fans zuweilen nicht die Anerkennung erhält, die ihm eigentlich zustehen würde. Dabei sind es genau die Spieler wie David Jobin, welche den wahren Kern eines Teams ausmachen. In guten wie in schlechten Zeiten.

Fertig machen morgen!

Hopp SCB!

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