Von der „besten Saisonleistung“ wurde nach dem 2. Viertelfinale gegen Kloten in den Medien fabuliert. Ich möchte das nicht unterschreiben, hätten wir das Spiel gegen einen Gegner auf der Höhe seines Talentes doch durchaus leichtfertig aus den Händen geben und verlieren können. Die Konfusion am Schluss des ersten Drittels war ein Steilpass, den man so nicht spielen darf. Gewöhnlich kommt solches nicht gut heraus.
Aber Schwamm darüber und die Schwimmübung unter Ausbildung und Steigerungspotential verbuchen. Dämpfer dieser Art mitten in einer Euphoriewelle möchte ich aber in dieser Serie nicht mehr unbedingt erleben, auch wenn das Spektakel lüthimässig grandios war. Das waren sehr ungesunde Emotionen, an denen ich bis weit ins Schlussdrittel zu nagen hatte. Die Zeit beim Stand von 4:3 wollte und wollte nicht vorbeigehen.
Ich habe es daraufhin nicht mehr ausgehalten und bin zur Tränke gegangen. Zum Glück dämpfte Marc Reichert mit seinem Tor zum 5:3 diese kaum auszuhaltende Spannung. Aber richtig gut ging es mir erst nach dem 6:3. Wir kennen ja den SCB Ausgabe 11/12. Da werden selbst 4:1 Führungen im Schlussdrittel noch vergeigt...
Meine durchaus nette Sitzplatznachbarin wird mich in der Folge wohl als miesgelaunten Kotzbrocken wahrgenommen haben. Eigentlich schade, aber ich war derart in den Playofffilm abgetaucht, dass ich Mühe hatte, meine Umgebung vernünftig wahrzunehmen. An Smalltalk nicht zu denken.
Zum Glück bin ich am Dienstag beruflich engagiert und muss mir daher das Spiel in Kloten nicht live anschauen. Vor dem TV ist es jeweils irgendwie einfacher zu ertragen. Unglaublich, welchem Psychostress man sich mit diesem dämlichen Sport dauernd selbst aussetzt. Dabei könnte man es doch so schön und behaglich haben.
Man führt zwar 2:0 in der Serie und die Klotener sind unter grösstem Zugzwang. Das Momentum würde demnach eigentlich beim SCB liegen. Nur hoffe ich, dass die Mannschaft das nicht realisiert. Ein klitzekleines Nachlassen infolge falscher Sicherheit wäre verheerend. Selbst gleich gut wie am Samstag würde unweigerlich in die Niederlage führen. Man muss sich steigern, darf das Glück nicht weiter strapazieren! Keine unnötigen Strafen und keine Durchhänger! Und die Scheibe muss unter Druck kompromissloser aus dem Drittel!
Gelingt den Flyers der erlösende Heimsieg, werden sie eine gewaltige Ration neues Leben eingehaucht bekommen und werden am Donnerstag mit Rückenwind nach Bern kommen. Das Momentum wäre beim Puckeinwurf eher auf der Seite der Klotener und würden sie es schaffen, in Bern gewinnen, dann judihui. Ein Best of 3 ohne Heimvorteil...
Das Urvertrauen in das Leistungsvermögen des SCB ist bei mir nach der durchzogenen Qualifikation noch nicht wiederhergestellt. Zweifel machen sich demnach breit. Gewiss, wir haben die Tiefe, das Talent, die Perlen und hoffentlich auch die Leader, welche im richtigen Moment in Form kommen. Hoffentlich kein Strohfeuer, sondern der Beginn einer eindrücklichen Demonstration.
Ich will das Halbfinale, will vom Finale träumen, will die Nerven weiter strapazieren um letztendlich beim letzten Spiel der Saison dabei zu sein…
Jenni-Schöggi… Schutt i Arsch u abmarschiere…!
Hasta la Victoria Siempre, viel Spass bei der Arbeit… und hopp SCB!
Mein lieber SCB Wohlfühl-Duc, es ist ja schon unglaublich, was du dir da alles antust mit deiner SCB Anhängerschaft und gleichwohl ist es wunderbar, dass du dies so niederschreibst. In der Regel triffst du mit deinem geschrieben Worten die Realität exakt. Wenn ich mich aber an deine mündlichen Äusserungen (ja, ich gebe es zu, ich kenne dich und in dieser Eigenschaft habe ich dich doch richtig liiiiiiib gewonnen:-)) vor ca. 5 Wochen erinnere, so warst du alles andere als ein überzeugter Halbfinal, respektive Finalträumer. Nun scheint der Wind, in bester neu gegründeter Politkleinpartei Manier, gedreht zu haben und du scheinst deine Bedenken über Bord geworfen zu haben. Dies veranlasst mich, dir das von dir geäusserte "we si i Final chömme, de zahle dr es Kafi" in Erinnerung zu rufen. Ich weiss, es ist schwerer dir ein Kafi auszureissen als aus Ford Knox ein Goldbarren zu stehlen.... In diesem Sinne hoffe ich, dass deine Träume in Erfüllung gehen :-)
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