Duc's Blog

Eishockey ist in vielerlei Hinsicht eine attraktive Sportart. Nicht nur das Geschehen auf dem Eis, sondern auch das Umfeld, die Berichterstattung der Medien, die Fans, die Stimmung in den Stadien und die Problematik der Sicherheit rund um die Spiele sorgen für jede Menge Gesprächsstoff.

Ich schreibe in meinem Blog vorwiegend über den Schlittschuh Club Bern.

Daneben greife ich gerne auch Themen wie Verbandspolitik und das Schiedsrichter- und Verbandsgerichtswesen auf. Ebenfalls am Herzen liegen mir gesellschaftspolitische Aspekte, welche sich bei der Sicherheitsproblematik in und um die Stadien in zuweilen wenig erfreulicher Art und Weise manifestieren.

Mittwoch, 12. Oktober 2011

GSHC – SCB: Langweilig, uninspiriert und äusserst schmeichelhaft

Der SCB kam trotz schwacher Vorstellung in Genf zu einem schmeichelhaften, «gestohlenen» 1:2 Minisieg nach Penalty. Ein langweiliges Pomadengeknorze, dieses Spiel

Konnte der SCB am letzten Freitag gegen den HCD noch sagen, die Davoser hätten den Sieg gestohlen, waren es diesmal die Berner, welche in Genf wie die Jungfrau zum Kind zu zwei Punkten kamen.

Hätte Rico Fata in der 55. Minute vor dem eigenen Tor gegen den für einmal aggressiv forcheckenden Etienne Froidevaux nicht leichtsinnig die Scheibe vertändelt, der SCB hätte wohl noch stundenlang weiter knorzen können und hätte kein Tor zustande gebracht.

Die Berner konnten sich nämlich während der ganzen Partie kaum einen erfolgsversprechenden Abschluss erarbeiten und konnten im Gegenzug froh sein, dass sich Olivier Gigon, der erneut für den geschonten Marco Bührer zum Einsatz kam, in blendender Verfassung befand und den SCB mit einigen guten Paraden im Spiel hielt.

Genf Servette war von Beginn weg die aktivere und bessere Mannschaft, währendem der SCB nach den Davoser- Festspielen einen farblosen, langweiligen und uninspirierten Eindruck hinterliess. Das Powerplay war erneut ein einziges Ärgernis und das bis vor kurzem noch durchaus gute Boxplay vermochte ebenfalls keinen höheren Ansprüchen zu genügen.

Larry Huras freilich, sah das Ganze etwas anders. Was für die Beobachter eher wenig erbaulich war, traf offensichtlich seinen Geschmack. «Endlich wieder einmal eine defensiv solide Leistung.» Huras betonte die redlichen Bemühungen seiner Stürmer und fand, man habe «das Tor sicher verdient», auch wenn es sehr glücklich zustande kam. Offensichtlich ist Larry zurzeit also mit sehr wenig zufrieden.

So wird das jedenfalls nichts, mit sechs Punkten gegen die potentiellen Playouter aus Rapperswil und Biel am kommenden Wochenende. Im Gegenteil: Tritt man am Samstag in Biel mit ähnlicher Handbrems- Pomadeneinstellung an, wird es erneut eine schon fast obligate Niederlage im 6:1 Bereich absetzen.

Ich erwarte aber, besonders nach der aus meiner Laiensicht schwachen Vorstellung gegen die Truppe von Chris Mc Sorley, am Wochenende eine deutliche Leistungssteigerung und sechs Punkte für den Anschluss an die Spitze. Finger raus!

Den Herren Rüthemann und Neuenschwander wäre anzuraten, ihre Leistungen kritisch zu hinterfragen. Während Ivo Rüthemann seit Saisonbeginn als potentieller Teamleader auf dem Eis gänzlich unsichtbar ist und sich gewissermassen in der Versenkung befindet, fällt Caryl Neuenschwander dadurch auf, dass er annähernd jede Situation verstolpert, keinen Pass annehmen oder einen solchen spielen kann und jede Scheibe vertändelt. Unsäglich…

Das Positive am gestrigen Abend war die Rückkehr von Andreas Hänni, der eine sehr solide Partie spielte. Hoffentlich bleibt er beschwerdefrei. Hänni war glücklich, endlich wieder zurück auf dem Eis zu sein und blieb «ohne grosse Schwindel», wie er sich vorsichtig ausdrückte. Er wolle aber den anderen Morgen abwarten, um ein definitives Urteil zu fällen.

Eine komplette Verteidigung würde Optionen schaffen, für den allseits gewünschten ausländischen Stürmerstar, den man dann für den zweitbesten Skorer des Teams, den Verteidiger mit der Nummer 8, bringen könnte. Kwiatkowski leistete sich auch gestern wieder ein Foul der dümmsten Art zu Unzeiten. Nur den Tomaten auf den Augen von Schiedsrichter Stephane Rochette war es zu verdanken, dass der SCB die letzten Minuten der Verlängerung nicht mit einem Mann weniger spielen musste.

Apropos Tomaten: Für mich als Töffraser wäre es durchaus wünschenswert, dass der Art 5 Abs. 4 der Verkehrsregelverordnung, «Wenn ein Führer die für die Kategorieeinteilung seines Fahrzeuges massgebende Höchstgeschwindigkeit überschreitet, verletzt er eine Verkehrsregel,» so interpretiert würde, dass Geschwindigkeit 150 auf einer freien Ausserortsstrasse nicht geahndet würde.

Die IIHF Regel 540 wird jedenfalls wenn immer möglich zugunsten des Rasers ausgelegt.

«Ein Spieler, der mit irgend einem Teil seines Körpers einen Check gegen einen Gegenspieler in Richtung des Kopfes oder des Nackenbereiches ausführt, schlägt, oder dessen Kopf gegen das Schutzglas der Bande stösst oder drängt, erhält nach Ermessen des Schiedsrichters eine:

- Kleine Strafe + automatisch Disziplinarstrafe (2’+10’) oder

- Grosse Strafe + automatisch Spieldauer-Disziplinarstrafe (5’+SPD)

oder

- Matchstrafe (MS)

b) Ein Spieler, der einen Gegenspieler durch einen Check gegen die Kopf- resp. Nackenregion verletzt, erhält eine

- Matchstrafe»

Das seichte Gejammer betreffend der Häufung der Gehirnerschütterungen von Seiten des Verbandes ist scheinheilig, solange der Wortlaut dieser Regel nicht angewendet wird. Ist man nicht bereit, hier konsequent durchzugreifen, dann hat man zu kommunizieren, dass diese Gehirnerschütterungen eben einfach zum neuen, schnellen Nulltoleranzeishockey dazugehören. Es ist nämlich immer so, dass der Kopf bei einem Scheibenführenden etwas tiefer liegt. Das war bei Josi, Dubé, Walker und wie sie alle heissen so und war es auch gestern bei Joel Vermin.

Gut, das war nicht gerade 150 Ausserorts, aber 120 mit Bestimmtheit. In diesem Sinne: Gute Besserung Joel Vermin, elender Mist!

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen