Duc's Blog

Eishockey ist in vielerlei Hinsicht eine attraktive Sportart. Nicht nur das Geschehen auf dem Eis, sondern auch das Umfeld, die Berichterstattung der Medien, die Fans, die Stimmung in den Stadien und die Problematik der Sicherheit rund um die Spiele sorgen für jede Menge Gesprächsstoff.

Ich schreibe in meinem Blog vorwiegend über den Schlittschuh Club Bern.

Daneben greife ich gerne auch Themen wie Verbandspolitik und das Schiedsrichter- und Verbandsgerichtswesen auf. Ebenfalls am Herzen liegen mir gesellschaftspolitische Aspekte, welche sich bei der Sicherheitsproblematik in und um die Stadien in zuweilen wenig erfreulicher Art und Weise manifestieren.

Freitag, 28. Oktober 2011

Von Sauglattismus, Gladiatoren und dem Spiel gegen Kloten

Der Einstand Antti Törmänsens endete am vergangenen Dienstag nach 30 durchaus guten Minuten in einem Fiasko und einer 2:5 Niederlage gegen den HC Lugano. Ob die ersten oder die zweiten 30 Minuten dieses Spieles den „neuen“ SCB repräsentieren, wird sich in den nächsten Spielen zeigen müssen

Der Blick betreibt ja in dieser Sache jetzt gewissermassen Znünigaudijournalismus im Sauglattismusmodus. Die verteilen nämlich bei den Spielen des SCB nebst Noten und Pflaumen jetzt auch „Lüthis.“ Dabei geht es um einen „Spektakel-Check“, bei dem entsprechend der Spielbewertung auf einem „Hau den Lukas“ aus der Google Bildsuche entsprechende Lüthi- Biudlis eingebastelt werden. Die Skala geht von 1 Lüthi (Schockstarre) bis 6 Lüthis. (Hossa, Hossa!)

Für das Spiel gegen Lugano wurden übrigens lediglich 2 Lüthis verliehen. Etwas wenig, würde ich meinen, war doch das Spiel, abgesehen von der Niederlage des SCB, gar nicht so übel. Also 3 Lüthis hätte ich dafür schon gegeben.

Item, man sieht, dass die Journalisten auch nur mit Wasser kochen und dass der Anteil der Schreiberlinge im „Kinder-ich-Modus“ in der Blick Redaktion relativ hoch ist. Ich möchte das nicht kritisieren, lustig ist es allemal.

Man sieht zumindest, dass der SCB interessiert, auch wenn es nur darum geht, Schadenfreude auszudrücken. Dass man sich diese zuerst verdienen muss, wissen wir alle. Sonst könnte man ja auch Steuererklärungen, Spenglercups, Freis, Mantegazzas oder Kuhställe verleihen. Nur würde das wohl niemanden wirklich interessieren.

Item, Larry Huras ist wieder in Lugano und der SCB dürfte dadurch äs paar Fränkli einsparen. Eine Win-win-Situation für alle Parteien, kann man sagen. Ich habe damit keine Probleme. Wie es einen Spieler Pott gibt, gibt es auch einen Trainerpott. Larry Huras hat beim SCB gute Feuerwehrarbeit geleistet und verdient es daher, lückenlos weiterarbeiten zu können. Schade stand Larry nicht schon am Dienstag an der Lugano Bande. Wäre gut gewesen, für das Theater.

Die Situation beim SCB ist ja durchaus vergleichbar, mit den Gladiatorenkämpfen im alten Rom. Fühlte sich damals der Pöbel gut unterhalten, gingen die Daumen nach oben und der unterlegene Kämpfer durfte am Leben bleiben. Hatte sich der Pöbel aber wie letzthin beim SCB gelangweilt, gingen die Daumen nach unten. Man wollte schliesslich etwas erlebt haben für den bezahlten Eintritt und so wollte man zumindest zum Schluss noch rollende Köpfe und Blut sehen. Wie neulich in Bern. Imperator Marc Lüthi blieb in dieser Situation nichts anderes übrig, als dem Willen der Meute zu entsprechen und den Langweiler abzutun.

Eishockey in Bern eben. Wie neulich schon erwähnt ist es halt beim SCB so, dass Theater zum Spiel dazugehört. Wenn nicht auf dem Eis, dann halt umso mehr im Umfeld oder umgekehrt. Die Rufe nach Kontinuität sind zwar jeweils gut gemeint, funktionierten aber beim SCB nie und werden wohl auch nie funktionieren. Brot und Spiele, dazwischen gibt es nichts.

Jean-Pierre Dumont ist gestern in Bern eingetroffen und hat am Training teilgenommen. Hoffentlich ist er fit und dem europäischen Laufhockey von Beginn weg gewachsen. Ein Spieler, der weiss wo das Tor steht und dieses auch trifft, könnte helfen, die etwas konfuse Situation zu entkrampfen, zumal das Spiel gegen Kloten zum denkbar ungünstigsten Zeitpunkt kommt.

Ein kleiner Vorteil könnte es vielleicht sein, dass der SCB auswärts antreten kann. Der Druck dürfte in der Ferne etwas geringer sein, da die Pfeiferei im Lärm der Klotener untergehen dürfte. Hoffentlich schafft man es dieses Mal, den Gameplan 60 min. durchzuziehen und defensiv stabil zu bleiben. Ich weiss, das tönt sehr langweilig. Schliesslich widerspricht das dem generellen Wunsch nach mehr Spektakel. Aber auf Spektakel in Form einer hohen Niederlage gegen die Flyers kann ich ganz gut verzichten.

Auch bei den Klotenern ist übrigens nicht alles Gold was glänzt. Man verlor bereits zweimal gegen Ambri und die zwei Spiele gegen Rapperswil sollen furchtbar gewesen sein. Man darf allerdings nicht darauf hoffen, dass die Flyers gegen den SCB ein Lauwarmspiel einziehen werden. Ich erwarte sie jedenfalls topmotiviert und tierisch schnell.

Es wäre in der jetzigen Situation vermessen, vom SCB Punkte in Kloten zu erwarten. Aber einen Spielverlauf, der mit etwas Glück zu Punkten führen könnte, erwarte ich schon. Kein Eingehen, kein Auseinanderfallen, kein Debakel.

Dafür möglichst viele Lüthis im morgigen Blick und damit für uns alle ein spannendes und unterhaltsames Spiel, so dass die Daumen nach geschlagener Schlacht nach oben zeigen werden.

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