Duc's Blog

Eishockey ist in vielerlei Hinsicht eine attraktive Sportart. Nicht nur das Geschehen auf dem Eis, sondern auch das Umfeld, die Berichterstattung der Medien, die Fans, die Stimmung in den Stadien und die Problematik der Sicherheit rund um die Spiele sorgen für jede Menge Gesprächsstoff.

Ich schreibe in meinem Blog vorwiegend über den Schlittschuh Club Bern.

Daneben greife ich gerne auch Themen wie Verbandspolitik und das Schiedsrichter- und Verbandsgerichtswesen auf. Ebenfalls am Herzen liegen mir gesellschaftspolitische Aspekte, welche sich bei der Sicherheitsproblematik in und um die Stadien in zuweilen wenig erfreulicher Art und Weise manifestieren.

Samstag, 7. Januar 2012

Die Krise rückt näher

Der SCB verliert das Zähringerderby gegen abgeklärte Fribourger mit 4:3 und kassiert damit bereits die fünfte Niederlage in Serie. Noch nicht dramatisch, aber jetzt wird es langsam ernst.

Was soll man da sagen? Für einmal nicht viel, schliesslich habe ich meine Erwartungen in den letzten Blogs erläutert. Erwartungen, nach denen sich die Beurteilung zu richten hat.

«Zumindest drei Punkt aus den nächsten zwei Spielen sind Pflicht» schrieb ich im letzten-, «wir dürfen mit einer Leistungssteigerung des SCB rechnen. Eine Leistungssteigerung, die uns in den kommenden Spielen gegen Fribourg, Biel, Langnau und Rappi mindestens 9 Punkte einbringen MUSS!», - im vorletzten Blog.

Eine Leistungssteigerung ist zumindest einstellungsmässig gestern erfolgt. Punkte habe ich erhofft, aber nicht erwartet. In diesem Sinne ist immer noch relative Ruhe angesagt.

Gefallen hat mir die Linie mit Ryan Garner, Jean-Pierre Vigier und Marc Reichert. Auch kämpferisch war der Auftritt durchaus in Ordnung. Unschön waren aber die technischen Unzulänglichkeiten im Umgang mit Stock und Scheibe und das inexistente Powerplayspiel. Mit Gezitter und unpräzisen Flatterpässen lässt sich die blaue Linie nicht im Scheibenbesitz überqueren. So blieb das Spiel des SCB rund um das Tor der Fribourger weitgehend harmlos, da ihm jegliches Überraschungsmoment abging.

Besser machten es die Fribourger, welche gestern die intelligentere, gefährlichere und effizientere Mannschaft waren. Ausserdem hatten sie das Glück des Leaders, welches Tore wie dasjenige von Julian Sprunger in der 29. Spielminute zum 2:1 erst möglich machen.

Mir hat es diese Nacht erneut geträumt. Von Byron Ritchie, der beim SCB Christian Dubé ersetzen sollte. Nimmt man den Dubé der letzten zwei SCB Jahre, tut er das vorzüglich. Gut im „usse Umeblüemele“ aber ohne Druck und schwach in den Zweikämpfen. Jean-Pierre Dumont wirkt verloren auf dem grossen Eisfeld. Mit vorzüglichem Auge zwar, aber was nütz es, wenn das Fleisch dem Geist nicht folgen mag?

Und was machen Rüthemann und Plüss? Da kann man lange auf dem Neuenschwander herumhacken, aber so geht das nicht. Individuell sind wir sackschwach, wo bleiben die Leader?

Abhaken, morgen die Bieler abklatschen und sieben Rosenkränze beten, dass es die beiden Perlen richten können, so dass man die nächsten Spiele gewinnt. Gelingt das nicht, kann man sich die ersten vier Plätze abschminken und wird auf ein Viertelfinalwunder hoffen müssen.

Daneben würde sich das Theater wieder vermehrt neben das Eis verlagern. Gestern Abend war ja schon recht was los. Törmänen raus, Sven auf den Pluto und Marc Lüthi im Champagnerbecken ersäufen war der Tenor.

Oder warum nicht Brunner, unser verkannter Schlüssel zum Titel für Reichert, der zwar in der besten Linie spielte, aber trotzdem... J

Da lobe ich mir die guten alten Tage, als selbst in Zeiten grösster Krise Spektakel geboten wurde. Am 6.11.2004 zum Beispiel, als sich der SCB letztmals in einer zwar schlimmeren, aber ebenso langen Negativserie befand. Es war jenes Spiel in der altehrwürdigen BernArena gegen Genf Servette, als Daniel Briére Dany Heatley derart unglücklich mit der Scheibe am Auge traf, dass dieser um sein Augenlicht bangen musste.

Das Spiel, in dem die ebenfalls vom Assistenten zum Headcoach beförderte Berner Spielerlegende Alan Haworth, nachdem Schiedsrichter Marco Prugger bei einem Bully ein zweites Mal einen Genfer Spieler wegschickte, ohne dabei die fällige Strafe auszusprechen, derart die Beherrschung verlor, dass er Notizblock, Stöcke und zuletzt auch noch die Spielerbank aufs Eis beförderte. Dass damit auch Pruggers Verständnis für den emotionalen Ausbruch des überforderten Jungtrainers endete, versteht sich von selber.

10 Lüthis zwar, aber ich empfand damals tiefes Bedauern. Ein unrühmliches Ende dieser Art hatte Alan Haworth in Bern nach seinen Verdiensten in den späten Achtzigerjahren wahrlich nicht verdient.

Jedenfalls verkündete der damalige Verwaltungsrats-Präsident Georg Krneta unmittelbar nach Spielschluss die sofortige Beurlaubung Haworths und dass das Training bis auf weiteres vom bisherigen Assistenztrainer Konstantin Kuraschew geleitet werde.

Im Rückblick betrachtet darf man durchaus spekulieren, dass uns die damaligen Wirren einen, wenn nicht zwei Meistertitel gekostet haben. Was folgte war der verunglückte Stilwechsel, welcher mit Alpo Suhonen hätte vollzogen werden sollen. Langweiliges Resultathockey und der Beginn der Ära Qualisieger mit nachfolgendem Viertelfinalversagen.

Wer mit der Gegenwart nicht zurecht kommt, flüchtet sich gewöhnlich entweder in morphine Träumereien, oder lebt in der guten alten Zeit. In diesem Sinne flüchte ich mich in vernebelte Träume von sonntäglichen Abklatschereien.

Nachtrag: Gemäss dem Tessiner Radio soll Marc Reichert beim HC Ambri-Piotta unterschrieben haben.

1 Kommentar:

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