Duc's Blog

Eishockey ist in vielerlei Hinsicht eine attraktive Sportart. Nicht nur das Geschehen auf dem Eis, sondern auch das Umfeld, die Berichterstattung der Medien, die Fans, die Stimmung in den Stadien und die Problematik der Sicherheit rund um die Spiele sorgen für jede Menge Gesprächsstoff.

Ich schreibe in meinem Blog vorwiegend über den Schlittschuh Club Bern.

Daneben greife ich gerne auch Themen wie Verbandspolitik und das Schiedsrichter- und Verbandsgerichtswesen auf. Ebenfalls am Herzen liegen mir gesellschaftspolitische Aspekte, welche sich bei der Sicherheitsproblematik in und um die Stadien in zuweilen wenig erfreulicher Art und Weise manifestieren.

Montag, 9. Januar 2012

Ein Pflichtsieg und nicht mehr

Der SCB bezwang den EHC Biel nach einem torreichen Mitteldrittel verdient mit 5:1 und kann sich somit einigermassen gelassen den kommenden Aufgaben zuwenden.

Das Spiel gegen Biel war gewiss nicht die grosse Offenbarung. Ein munteres Sonntagsspielchen mit einem angeregten zweiten Drittel und ein paar schönen Toren. Ein verdienter Sieg in einem Spiel, das man einfach gewinnen musste. Nicht mehr, aber auch nicht weniger.

Ich habe gehört, Marc Lüthi habe dem weinerlichen Kevin Schläpfer nach dem Spiel eine Grosspackung Papiertaschentücher überreichen lassen, damit dieser für allfällige weitere Doppelrunden über einen Handvorrat verfügt. Gelegentlich hat zwar auch der SCB solche Doppelrunden zu absolvieren, aber auf das Weinen wegen solchen Nichtigkeiten wollen wir doch besser verzichten.

Warum wird eigentlich der Gästesektor nicht um ein Raubtiergehege vor dem Eingang ausserhalb des Stadions erweitert? Man könnte dann die Tränke dort einrichten und das Mitnehmen von Getränken auf die Tribüne unterbinden. Andernfalls wäre es zumindest angebracht, die bedauernswerten Zuschauer unter der Gästetribüne in den Spielen gegen die Graustädter mit Regenschirmen auszurüsten. Betrachtet man die Zahlen des SKOS, muss man sich ausserdem ernsthaft die Frage stellen, warum es sich ausgerechnet die Bieler leisten können, hochwertige und energiereiche Nahrung einfach so wegzuschmeissen.

Item, nach dem ersten Drittel war ich leicht besorgt. Man war wie so oft zwar optisch leicht überlegen, hatte aber kaum ernsthafte Torschüsse. Zum Glück konnte man im zweiten Drittel rasch scoren und in der Folge gleich nachsetzen.

Eine Niederlage hätte mühsam werden können. Das Umfeld, welches nach der erneuten Niederlage am Freitag bereits am nervös werden war, hätte ernsthaft zu stänkern begonnen. Der Druck wäre noch einmal grösser geworden und die Situation hätte die Rückkehr der beiden sehnlichst erwarteten Jungperlen belasten können.

So wie es jetzt gekommen ist, darf man einigermassen zuversichtlich auf das kommende Wochenende blicken. Man kann sich jetzt ohne störende Nebengeräusche auf die Spiele des nächsten Wochenendes vorbereiten. Zwei Spiele gegen Gegner aus den hinteren Tabellenregionen, die man unter den momentanen Bedingungen unbedingt gewinnen muss.

In den letzten Tagen habe ich einige Kommentare von SCB Fans gelesen, die am Potential unserer Mannschaft zweifeln. Mehr als der 5. oder 6. Platz liege mit diesem Team nicht drin, wird moniert. Komisch, eigentlich fehlt ja im Vergleich zur letzten Saison nur der Porzellangretzky mit den himmeltraurigen Playoffbilanzen. Bis auf die letzten beiden Spielzeiten zwar immer der beste Spieler des SCB, zuletzt aber nur noch ein zerbrechlicher Schönwetterspieler für die Aussenbahnen.

Ich bin jedenfalls noch lange nicht soweit zu sagen, dass wir nicht Top 4 Potential haben. Ich mache mir allerdings etwas Sorgen, dass wir die taktische Linie verlieren und Larrys zuverlässige Defensive den Bach runter geht. Wir schiessen zu wenig Tore, für dass wir uns im Hinblick auf die Playoffs Jupiejupie-Hockey leisten können. In diesem Sinn hat Sven Leuenberger durchaus Recht wenn er sagt, man übertreibe es zuweilen mit dem Versuch, für die Galerie, oder für die Loge 1 zu spielen. Hoffentlich bleiben wir jetzt von Verletzungen verschont und es gelingt Antti Törmänen, das Spiel des SCB in den nächsten zwei Monaten so zu strukturieren, dass nicht mehr alles an einem seidenen Faden hängt.

Dass man dem Gegner einfache Tore zugesteht und dass man gegen defensiv eingestellte Mannschaften die Geduld verliert und in Rückstand liegend zu zittern beginnt, muss aufhören. Das Powerplay, immer noch unser Sorgenkind, muss besser werden und unsere Schlüsselspieler müssen auch auf dem Eis mehr Verantwortung übernehmen.

Dass ich dem SCB immer noch einen Platz in den Top 4 zumute, hat mit unseren Perlen zutun. Ich weiss es gibt Leute die sagen, es sei ein Armutszeugnis, wenn ein Klub wie der SCB auf Junioren hoffen muss. Aber auch in dieser Hinsicht pflege ich den Stein von der anderen Seite zu betrachten. Jeder Stein lässt sich bekanntlich umdrehen und so finde ich es geradezu wunderbar, dass wir Jungspieler haben, auf die man hoffen kann.

Es ist doch wie bei den Tomaten. Kauft man sie beim Grossisten, schmecken sie fad und wässrig. Aus dem eigenen Garten aber sind sie süss und schmackhaft. Niemand würde behaupten, es sei ein Armutszeugnis, die Tomaten aus dem eigenen Garten zu geniessen.

In diesem Sinne ist der SCB gemessen an meinen Erwartungen immer noch auf Kurs. 9 Punkte aus 4 Spielen habe ich gefordert. Jetzt haben wir 3 aus 2 und es folgt das Auswärtsspiel in Langnau und das Heimspiel gegen die Lakers. Werden die gewonnen, ist das Selbstvertrauen zurück und wir sind wieder im Geschäft für den angestrebten Heimvorteil im Viertelfinale.

2 Kommentare:

  1. Ist noch bemerkenswert, wie jeder Kommentator seine Lieblingsworte immer wieder mit Bravour einflicht. Bei Klaus Zaugg ist's das "Wesen und Wirken", bei Duc sind's die "Jungperlen". Aber stimmen tut's schon (das mit den Perlen...). Gruess Talisker

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  2. Es bleibt Duc und Talisker nur noch beizufügen, dass mich das mit den Jungperlen in Anbetracht der Vergangenheit doch positiv stimmt :-)

    Aber der Wermutstropfen bleibt:

    Es gingen zu viele Jungperlen wegen unfähiger Scouterei flöten. ML könnte, wenn das in den vergangenen 10 Jahren schon gefunzt hätte, heute viel Kohle sparen!

    Aber eben: Dr hätti u dr wetti si Brüetsche gsi!

    Greez GO-4-IT

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