2. Viertelfinale SCL Tigers – SCB: Joel Vermin und hängende Langnauer Köpfe

Das im Vorfeld grossartig angekündigte erste Playoffheimspiel in Langnau endete für die Tigers im Elend und führte zu hängenden Köpfen. Der SCB wankte zwar, gewann aber letztendlich verdient mit 4:2

Der Meister startete konzentriert, druckvoll und beinhart ins Spiel und erarbeitete sich schon zu Beginn einige gute Abschlüsse, welche aber vom sicheren Benjamin Conz allesamt pariert wurden.

Erst in der sechsten Spielminute kamen die Tigers zu ihrer ersten Offensivaktion. Diese brachte zwar kurzfristig tüchtig Zug in den Kamin, allerdings hätte man diesen aufgrund der Ausgangslage von den Tigers eigentlich von Beginn weg erwarten dürfen. Mehr als ein Offsidetor brachten die Langnauer aber nicht zu Stande. Zum Glück für Marco Bührer, kann man sagen. In dieser Szene hätte er nämlich uralt ausgesehen.

In der fünfzehnten Spielminute gelang Joel Vermin schliesslich das längst fällige 1:0 für die überlegenen Berner. Man musste zwar den Langnauern Sekunden vor dem Pausenpfiff noch ihre beste Torchance zugestehen, aber Pascal Pelletier scheiterte an Marco Bührer.

Die Langnauer Hoffnungen schienen sich im zweiten Drittel schnell in Luft aufzulösen. Joel Vermin konnte nämlich bereits in der zweiten Minute des im Powerplay mit seinem zweiten persönlichen Treffer zum 0:2 einschieben. Einfach grossartig, der Junge!

Blöderweise führte dieses Tor beim SCB aber zu einem leichten Nachlassen und zu Undiszipliniertheiten und dummen Strafen, welche die Langnauer mit zwei Toren gnadenlos auszunutzen wusste. Die Halle tobte und der SCB hatte es tatsächlich geschafft, die Tigers auf die Playoff- und Euphoriewelle zurückkommen zu lassen.

Die Euphorie wurde noch zusätzlich genährt, als Travis Roche zu Beginn des letzten Drittels durch ein in dieser Situation stümperhaftes Foul, den Tigers eine anderthalbminütige doppelte Überzahl offerierte. Da die Langnauer den Steilpass aber verhölzerten, geschah das, was ich einem euphorisierten Tigers Kollegen in der Drittelspause am Handy anzukündigen versuchte:

Der SCB begann zu tun, was man auch während der Saison oft tun musste. Man versuchte die selbst eingebrockte Suppe mit Knorzen und Krampfen auszulöffeln und vertraute darauf, dass irgendeinmal einer wie Dubé ein Tor schiesst.

Dubé hat schliesslich getroffen und man konnte sich somit der Disziplin der Spielkontrolle widmen. Eine Disziplin die man heute gut beherrschte.

Alles in allem ein ordentliches Spiel des SCB, aus dem man aber seine Lehren ziehen muss. Der Start war erste Sahne, smart, hart und schnell. Nach dem verdienten 2:0 hat man aber nachgelassen und konnte damit sein Spiel nicht durchziehen. Ein Steilpass an den Gegner, den es zukünftig zu verhindern gilt.

Marco Bührer zog nicht seinen besten Abend ein. In Anbetracht seiner bisherigen feinen Saison sollte man ihm das aber zugestehen. Ich bin jedenfalls überzeugt, dass er am Donnerstag wieder eine Glanzleistung aufs Eis zaubern wird.

Joel Vermin macht richtig Freude. Ein grosses Versprechen für die Zukunft und ein sehr belebendes Element, in der aktuellen Mannschaft. Top Übersicht, wendig, schnell und feine Hände.

Bitter für die Langnauer, denen das Limit heute einmal mehr aufgezeigt wurde. Nicht mit einer guten Leistung über sechzig Minuten zwar, dafür aber mit der Schnörkellosigkeit, zu nehmen, was einem gegeben wird. Ausserdem hat der SCB gezeigt, dass Herzblut nicht nur eine Tugend der Langnauer ist, haben die Berner im letzten Drittel doch bis zum Umfallen um den Sieg gekämpft!

Ein verdienter Sieg und viel gelernt auf dem Weg, welcher uns hoffentlich zu Eishockey unter der Frühlingssonne führen wird.

„ M Ä N N E R   L A S S T   D I E   B Ä R T E   W A C H S E N ! ! ! “