Duc's Blog

Eishockey ist in vielerlei Hinsicht eine attraktive Sportart. Nicht nur das Geschehen auf dem Eis, sondern auch das Umfeld, die Berichterstattung der Medien, die Fans, die Stimmung in den Stadien und die Problematik der Sicherheit rund um die Spiele sorgen für jede Menge Gesprächsstoff.

Ich schreibe in meinem Blog vorwiegend über den Schlittschuh Club Bern.

Daneben greife ich gerne auch Themen wie Verbandspolitik und das Schiedsrichter- und Verbandsgerichtswesen auf. Ebenfalls am Herzen liegen mir gesellschaftspolitische Aspekte, welche sich bei der Sicherheitsproblematik in und um die Stadien in zuweilen wenig erfreulicher Art und Weise manifestieren.

Dienstag, 1. März 2011

Vor dem zweiten Viertelfinale: Psychogefasel zu Auftritten in der euphorisierten Holzhütte

Heute fällt in der Holzhütte zu Langnau die Vorentscheidung, ob wir eine kurze und schmerzlose, oder eine lange und nervenaufreibende Serie zwischen dem SCB und den SCL Tigers erleben dürfen. Persönlich kann ich mit beidem gut leben

Wenn man die SCL Tigers am Samstag hat spielen sehen, kann man erwarten, dass sie heute kämpfen werden, als ginge es ums nackte Leben. Ein wenig tut es das zwar schon. Würden die Tigers nämlich verlieren und am Donnerstag mit einem 0:2 Rückstand nach Bern kommen, wäre es wohl bald vorbei, mit den Playoffherrlichkeiten im Emmental.

Die Tigers müssen dieses Spiel ganz einfach gewinnen, der SCB sollte es lediglich. Soviel zur heutigen Verteilung des Druckes, am heutigen Abend.

Die Frage ist, ob die Langnauer in der Lage sein werden, mit der kalten Berechnung eines Playoffteams zu agieren, oder ob sie wie am Samstag, übermotivierte Dummheiten begehen, welche viel Kraft kosten und ihnen das Genick brechen könnten.

Dass sie unter dem Druck zusammenbrechen und erbärmlich eingehen im Heimspiel, glaube ich nicht. John Fust kann das managen.

Kalte Berechnung hat auch mit Erfahrung in solchen Spielen zu tun. Ich meine Playoffspiele, nicht Angshasengekraue in den Playouts. Man muss mit kalter Berechnung auf der Welle der Emotionen surfen können. Wellen, wie es sie nur in den Playoffs gibt.

Berechnendes Handeln unter dem Einfluss von starken Emotionen ist der Schlüssel, um solche Spiele zu gewinnen.

Überbordet man, passieren unnötige Strafen und Gegenstösse. Zum Beispiel weil man im Vorwärtsrausch die Defensive vernachlässigt. Wie wir alle wissen, bedeutet ein halber Meter Rückstand in dieser Situation auf diesem Niveau bereits eine Torchance oder eine Strafe wegen Halten, Haken oder Beinstellen. Auch rüde Fouls und Ausraster sind die Folgen von emotionaler Überdrehtheit und grossem Druck.

Spielt man aber unterkühlt, kann man die Welle nicht surfen und wird überrannt. Der SCB sollte es vermeiden, zu passiv zu agieren. Ich würde mir wünschen, dass man im ersten Drittel Präsenz, mehr als am Samstag, markiert. Man muss die Checks und die Zweikämpfe suchen, auch wenn es in dieser Phase zulasten des Spielflusses geht.

Am Samstag hat es funktioniert wie man es gemacht hat und man hat gewonnen. Die Tigers konnten aber trotzdem ein gutes Gefühl nach Hause nehmen, weil sie körperlich bestehen konnten. Hier muss man etwas Gegensteuer geben. Die physische Überlegenheit würde nämlich klar beim SCB liegen. Nur muss man das, gewissermassen präventiv, auch zeigen. Das würde den Tigers nicht gut bekommen, da bin ich mir sicher.

Nimmt man die sie in die Mangel, werden sie Mühe haben. Lässt man sie machen, werden sie sich vom Publikum in Trance tragen lassen. Man darf das nicht unterschätzen. Nach dem Playoutjahrzehnt ist man in Langnau gewissermassen in Finalstimmung und würde man auch nur ein Spiel gegen die arroganten Möffen gewinnen, könnte man ein Buch darüber schreiben und emotional die nächsten dreissig Jahre davon leben.

Der SCB würde das Spiel mit ziemlicher Sicherheit verlieren, würde die Symbiose zwischen den Tigers und ihrem Publikum gelingen.

Also physisch brachialer dreinfahren. Mit kalter Berechnung eben. Die Tigers werden dann chratzen und beissen und Strafen kassieren. Dann wird es alle anscheissen und wir gewinnen.

Ansonsten spielen wie am Samstag. Kompakt, geduldig und schnörkellos. Aber nicht überdrehen, das würde den Tigers helfen. Mehr Präzision im Passspiel und effizienter im Abschluss sollte man auch noch sein. Und natürlich das Powerplay. Da muss eindeutig mehr kommen.

Etwas verworren das Ganze… aber ich lasse es mal so stehen.

Ich bin zuversichtlich. Aber nur weil ich glaube, dass sich der SCB im Vergleich zum Samstag steigert. Ohne Steigerung würde es nämlich eine Niederlage absetzen.

„ M Ä N N E R   L A S S T   D I E   B Ä R T E   W A C H S E N ! ! ! “

PS: Sit nät mitenand u tüet nid wi der Mike...


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