Duc's Blog

Eishockey ist in vielerlei Hinsicht eine attraktive Sportart. Nicht nur das Geschehen auf dem Eis, sondern auch das Umfeld, die Berichterstattung der Medien, die Fans, die Stimmung in den Stadien und die Problematik der Sicherheit rund um die Spiele sorgen für jede Menge Gesprächsstoff.

Ich schreibe in meinem Blog vorwiegend über den Schlittschuh Club Bern.

Daneben greife ich gerne auch Themen wie Verbandspolitik und das Schiedsrichter- und Verbandsgerichtswesen auf. Ebenfalls am Herzen liegen mir gesellschaftspolitische Aspekte, welche sich bei der Sicherheitsproblematik in und um die Stadien in zuweilen wenig erfreulicher Art und Weise manifestieren.

Montag, 14. März 2011

Vor dem ersten Halbfinale: Endlich geht es los!

Nachdem sich in den Viertelfinals sämtliche Favoriten durchzusetzen vermochten, beginnen morgen endlich die ersehnten Halbfinals, welche für den SCB der Schlüssel zum ersehnten Eishockey im Frühling sein sollten

Es ist irgendwie eigenartig, aber ich habe zuweilen das Gefühl, dass unsere Meisterschaft mehr aus Pausen, als aus Spielen besteht. Freitag, Samstag, Donnerstag, Samstag, Sonntag, Grümpelturnier mit zweiwöchigem Unterbruch, dann wieder ein kurzes Spielmarathönli, um für das Davoser Grümpelturnierchen die Meisterschaft erneut zwei Wochen unterbrechen zu können. Kaum spielt man wieder, folgt bereits das gefühlte siebenhundertste Spiel gegen Weissrussland oder Deutschland, wofür man die Meisterschaft abermals für zwei Wochen unterbrechen muss.

Dann folgt endlich die vermeintlich intensivste Zeit der Saison: Die Playoffs.

Kaum hat man aber zu spielen begonnen, folgt bereits der nächste zehntägige Unterbruch, weil man einen Gegner erwischt hatte, der sang und klanglos in vier Spielen die Segel streichen musste.

So gesehen dürfen wir «hoffen, » dass uns wenigstens die Halbfinals eine Folge von hochstehenden, intensiven und emotionalen Spielen bringen wird. Letztes Jahr war es ja so, dass auch der Halbfinal nach einer Woche vorbei war und dass man wiederum einen zehntägigen Unterbruch auf sich nehmen musste.

Das Warten hatte sich aber gelohnt, durften wir im Finale doch siebenmal Eishockey mit allen Facetten dieses wunderbaren Sportes erleben.

Glaubt man den Experten, heissen die Favoriten für die folgenden Halbfinals HCD und SCB. Der HCD werde sich gegen den EVZ mit 4:1, der SCB gegen die Flyers mit 4:2 durchsetzen. Ich teile diese Einschätzungen im Wesentlichen.

Die Flyers spielten eine starke Saison, liessen aber nach der Weihnacht etwas nach. Im Viertelfinal vermochten sie die pomadigen Lyons aus Oerlikon zwar zu schlagen, konnten aber nicht verheimlichen, dass sie gegen einen disziplinierten und physischen Gegner an ihre Grenzen kommen.

Gegen die Lyons hat es letztendlich gereicht. Aber um gegen den SCB zu gewinnen, müssten sich die Flyers erheblich steigern.

Gewiss, die Klotener haben mit Verletzten zu kämpfen. Wer aber ins Finale vorstossen will, braucht Tiefe und Ausgeglichenheit im Team. Wer nicht mit vier Linien Tempo bolzen kann, wird irgendwann ohne Benzin stehen bleiben. So gesehen zählen in den Playoffs nicht die Abwesenden, sondern die Spieler, welche die Abwesenden ersetzen.

Der SCB musste die Viertelfinalserie auch ohne die Larrys Lieblinge Vigier und McLean auskommen. Und der wichtige Playoffspieler Vigier wird wohl auch in den nächsten Spielen noch zuschauen müssen.

Zuvor hatte der SCB hatte eine durchzogene Saison. Man startete sehr verhalten, um dann ab Februar zu einem wahren Steigerungslauf anzusetzen. Die zuvor löchrige Verteidigung und die fehlende Balance wichen jener Kompaktheit, die den SCB in den Playoffs des letzten Jahres auszeichnete und die letztendlich mit dem Titel belohnt wurde.

Die Offensive gewinnt Spiele, die Defensive Meisterschaften.

Dieser so abgedroschene, wie wahre Spruch wird uns in den nächsten Tagen und Wochen noch öfters beschäftigen. Der SCB ist aber sowohl in der Offensive, wie auch in der Defensive sehr gut aufgestellt.

Unser Verteidigerjuwel Roman Josi spielt jetzt zwar in einer für ihn viel zu bescheidenen Hackerliga gegen das nordamerikanische Klischee des weichen Schweizers und wurde mit dem zuweilen überforderten Joel Kwiatkowski «ersetzt.» Aber Larry Huras hatte eine Saison lang Zeit, die Lücke, welche Roman zweifellos hinterliess, durch Anpassungen im Spielsystem zu verkleinern. Die letzten Spiele haben gezeigt, dass dies einigermassen ordentlich gelungen ist.

Trotzdem hoffe ich, dass sich Kwiatkowski mittlerweilen überzeugen liess, dass Crosschecks und Nachhaken von hinten auch in der Schweiz geahndet werden und dass man sich solchen Blödsinn daher nicht leisten sollte. Besonders dann nicht, wenn sich bereits ein Teamkollege auf der Strafbank befindet und es eigentlich darum ginge, dem Team zu helfen, nicht dem Gegner durch Dummheiten doppelte Überzahlsituationen zu schenken.

Gegen Kloten würde solches Tun mit Niederlagen bestraft werden, da braucht man sich nichts vorzumachen.

Zum Glück scheinen Brett McLean und Travis Roche wieder fit zu sein. Gerade Larrys Liebling mit der Nummer 15 müsste eigentlich die Balance des SCB derart stärken, dass man allenfalls auf den Risikofaktor Kwiatkowski verzichten könnte.

Daneben gilt es, geduldig zu spielen, die Mittelzone zu beherrschen und die Klotener bei jeder sich bietenden Gelegenheit mit hartem physischem Einsteigen zu zermürben. Gegen den SCB darf und wird es keine Serie der Schönspieler geben, sondern eine Serie der taktischen Schnörkellosigkeit und der brachialen Härte in den Zweikämpfen.

Für das erste Spiel in Kloten bin ich zuversichtlich und ich rechne daher mit einem Break.

„ M Ä N N E R  L A S S T  D I E  B Ä R T E  W A C H S E N ! ! ! “

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